Mit einem Fotoprojekt hat sich Beilngries an der Interkulturellen Woche beteiligt. Im Mittelpunkt stand dabei eine Bank, auf der jeder Platz nehmen durfte – nur für Diskriminierung war darauf kein Platz.
Vier Worte. Und ein Ausrufezeichen. „Kein Platz für Diskriminierung!“ Diese Botschaft steht im Mittelpunkt der Interkulturellen Woche, an der sich auch heuer wieder der Landkreis Eichstätt beteiligt. In zahlreichen Gemeinden gibt es entsprechende Projekte und Aktionen. In Beilngries war dies am vergangenen Samstag der Fall.
Wie bereits berichtet, wurde beim Bürgertreff im Alten Feuerwehrhaus das zehnjährige Bestehen der Nachbarschaftshilfe gefeiert. Interkulturelles Engagement wird in der ehrenamtlichen Gruppierung seit jeher geleistet – weil es für die Helfer keine Rolle spielt, welche Hautfarbe, welche kulturellen Wurzeln, welches Alter oder welches Geschlecht die Person hat, die einen „guten Nachbarn“ benötigt.
Kirstin Probst, eine der beiden Beilngrieser Integrationsbeauftragten, fasste zusammen: „Die Nachbarschaftshilfe hat überhaupt erst die Basis geschaffen, damit wir Integrationsarbeit leisten können.“
Eine Bank mit besonderer Botschaft
Als Ergänzung zum Jubiläumsfest und als Beitrag zur Interkulturellen Woche gab es am Samstag außerdem ein Fotoprojekt, federführend betreut von Ingrid Dütsch, die Zweite im Bunde der Integrationsbeauftragten. Im Mittelpunkt stand dabei eine Bank. Keine gewöhnliche Bank, wohlgemerkt. Sondern eine, auf der die eingangs genannte Botschaft zu lesen war: „Kein Platz für Diskriminierung.“
Diese Bank war im Vorfeld der Interkulturellen Woche bereits durch den Landkreis „gewandert“. Und in Beilngries stellte man sie jetzt noch einmal in den Fokus einer Aktion. Gemeinsam mit Vera Rogacheva und Jan Faizi sowie mit Unterstützung von Mevlüt Altuntas wurde am Samstag allen Interessierten angeboten, dass sie sich auf der Bank fotografieren lassen können.
Gerne kreativ, gerne mit ausgefallenen Posen. Miteinander ins Gespräch kommen, miteinander Spaß haben – ganz gleich, welche Charakteristika der jeweilige Mensch hat. Platz war für jeden, nur eben nicht für Diskriminierung.
Begeisterte Fotografen
Dass Fotografieren in ihrem Leben eine wichtige Rolle spielt, erläuterten sowohl Jan Faizi als auch Vera Rogacheva im Gespräch mit unserer Zeitung. Letztere war in der Ukraine als Fotografin tätig gewesen – mit viel Einfühlungsvermögen spezialisiert auf Menschen, die mit ihrem Äußeren selbst nicht so zufrieden sind und sich eigentlich ungern fotografieren lassen. Hier in Beilngries sei nun dieses Fotoprojekt ihr erster Wiedereinstieg in das Fotografieren.
Jan Faizi wiederum betonte, dass ihm die Botschaft der Aktion enorm wichtig sei – weil er in seinem Leben selbst oft das Gefühl von Ausgrenzung habe erfahren müssen und sich dann allein gefühlt habe. Hier nun erleben zu dürfen, dass viele Menschen gemeinsam für ein herzliches Miteinander eintreten, bedeute ihm viel.
„Es sind schöne Bilder entstanden“
Mit dem Verlauf der Aktion sei man sehr zufrieden, bilanzierte Ingrid Dütsch anschließend im Gespräch mit unserer Zeitung. „Es ist sehr gut angenommen worden.“ Und: „Es sind schöne Bilder entstanden.“
In einem nächsten Schritt kann sich davon auch die Öffentlichkeit überzeugen – denn eine Auswahl davon, freilich von Personen, die einer Veröffentlichung zugestimmt haben, wird noch präsentiert. Geplant ist dies für die Wilde Emma, die am Wochenende des 7. und 8. Oktober Premiere feiert. Außerdem sollen die Bilder im Anschluss nach Möglichkeit noch im Haus des Gastes ausgestellt werden.
Wer sich eingehender über die Interkulturelle Woche und die noch anstehenden Aktionen im Landkreis Eichstätt informieren möchte, der wird im Internet unter dem Link www.landkreis-eichstaett.de/integration/ikw fündig.
rgf
