„Ich bin dankbar“: So fasst der in weitem Umkreis bekannte Ruhestandspfarrer Pius Schmidt, der am Wochenende runden Geburtstag feiern konnte, seine 80 reichen Lebensjahre zusammen.
Und er hat sehr viel erlebt. In Morsbach geboren und mit zehn Geschwistern aufgewachsen – zwei sind bereits gestorben –, übt er seit 1975 seine, wie er sagt, einzige und große Leidenschaft aus: Als Priester Jesu Christi für die Menschen da zu sein, Suchende zum Glauben zu führen, Leidenden beizustehen, ihnen allen zu vertrauen und für sie zu beten.
Als geistlicher Begleiter ist der erfahrene Seelsorger in Klöstern der Umgebung tätig, wird als Referent für Exerzitien, Einkehrtage und als Beichtvater angefragt und ist im Ernstfall immer noch rund um die Uhr erreichbar. Kein Wunder, dass er diesen Sommer fast erschrocken war über die gezählten Dienstkilometer. „Ich bin in meinem Leben noch nie so viele gefahren. Der Urlaub hat mir ungemein gut getan“, meinte der passionierte Bergwanderer, dankbar für seine unverwüstliche Gesundheit.
Fester Bestandteil ist für den Jubilar das tägliche Rosenkranzgebet. Seit vielen Jahren gehört er dem Rosenkranz-Sühnekreuzzug an, ist regelmäßig bei Zusammenkünften in München oder Wien dabei.
„Gott hat seine Hand noch über dieser Welt“
An seinem persönlichen Festtag zelebrierte Pius Schmidt vormittags wie immer eine Marienmesse in der Berchinger Pfarrkirche. „Im Text des Magnificat aus dem Evangelium können sich in diesen Tagen viele wiederfinden: die Geschundenen im Kriegsgebiet und auch die, die Geburtstag haben. Viele meinen, es sei aussichtslos, aber Gott hat seine Hand noch über dieser Welt; die Bibel ist voller Beispiele dafür“, sagte der Jubilar in einer kurzen Predigt. Ein Zitat von Leo Tolstoi könne auch sein Lebensmotto sein: „Liebe deine Geschichte, denn sie ist der Weg, den Gott mit dir gegangen ist!“
Herzliche Dankesworte fand der Pfarrer von Berching, Francesco Benini. „Der Herr hat große Freude an dir“, versicherte er, hoffend, dass Pius Schmidt Berching noch lange erhalten bleibe, und lud zu einem gemeinsamen Ave als Gebetsgeschenk aller Gottesdienstbesucher ein.
Den ganzen Tag über machten Gratulanten ihre Aufwartung mit vielen guten Wünschen und Präsenten.
Ein Leben mit vielen Stationen
Pius Schmidt wurde 1975 in Eichstätt zum Priester geweiht. Er war zunächst Kaplan in Pleinfeld und Nürnberg/Heiligste Dreifaltigkeit. 1979 wurde er Subregens im Bischöflichen Seminar in Eichstätt, 1986 Spiritual im Kloster St. Josef in Neumarkt. 1995 ernannte ihn der Bischof zum Direktor des Diözesantagungshauses Schloss Hirschberg und zum Domvikar. Von 2001 bis 2004 war er Pfarrer in Böhmfeld. Danach wirkte er ab 2004 als Krankenhauspfarrer im Klinikum Ingolstadt. Von 2009 bis 2018 war er Spiritual am Priesterseminar Eichstätt.
Am 30. September wurde Pius Schmidt von Isidor Vollhals als Ruhestandspfarrer auf Schloss Hirschberg eingeführt, seit September 2020 ist er Hausgeistlicher des Caritas-Altenheims Berching.
dh
