CSU büßt Stimmen ein
Analyse zur Landtagswahl in der Gemeinde Beilngries – In Wolfsbuch/Arnbuch ist die AfD die stärkste Kraft

09.10.2023 | Stand 09.10.2023, 19:00 Uhr

Eine hohe Wahlbeteiligung, Verluste für die CSU, deutliche Zugewinne für Freie Wähler und AfD – so lässt sich die Landtagswahl in der Großgemeinde Beilngries auf einen Nenner bringen.

Die Wahlbeteiligung stieg von 76,1 Prozent bei der Landtagswahl 2018 auf nun 79,0 Prozent. Fast zwei Drittel der Wähler machten die Kreuzchen in den heimischen vier Wänden – der Briefwähleranteil lag bei 62,3 Prozent.

Letzteres „verfälscht“ ein gutes Stück weit die Statistiken zur Wahl. Die ausgewiesenen Prozentwerte für die Parteien in den jeweiligen Ortsteilen sind nur auf die dortigen Urnenwähler und nicht auf die Briefwähler des Ortes bezogen. Was sich am Wahlabend deutlich gezeigt hat: Die AfD punktete massiv bei den Urnenwählern, dort war sie klar die zweitstärkste Kraft – und in Wolfsbuch/Arnbuch mit rund 35 Prozent sogar der Spitzenreiter vor der CSU.

Durch die Briefwahl, die erst später am Abend fertig ausgezählt war, relativierte sich das Gesamtergebnis der AfD dann noch ein bisschen, sie rutschte – bezogen auf die gesamte Gemeinde – auf Platz drei ab.

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Nichtsdestotrotz ist die AfD einer der beiden Wahlgewinner in der Großgemeinde Beilngries. Sie legte im Vergleich zur Landtagswahl 2018 um knapp fünf Prozentpunkte zu – von damals 11,8 auf jetzt 16,7 Prozent. Ebenfalls einen deutlichen Zuwachs verbuchten die Freien Wähler. Sie konnten ihr 2018er-Ergebnis (12,7 Prozent) um 5,3 Prozentpunkte auf jetzt 18,0 Prozent steigern.

CSU gewinnt und verliert



Einen Gesamtwählerstimmenanteil von 43,6 Prozent erreichte die CSU mit der bereits im Landtag vertretenen Tanja Schorer-Dremel als Direktkandidatin. Damit liegen die Christsozialen in der Großgemeinde weiterhin deutlich vorne – allerdings gingen ihnen im Vergleich zur Landtagswahl 2018 stolze 5,2 Prozentpunkte verlustig. Einzig in Kevenhüll konnte die CSU nach wie vor ein Ergebnis über der 50-Prozent-Marke verbuchen, was früher in weiten Teilen der Gemeinde üblich war.

Ebenfalls verloren haben die Grünen – 3,1 Prozentpunkt auf nun 7,5 Prozent. Die SPD stagniert auf niedrigem Niveau (von 4,8 auf jetzt 4,7 Prozent). Und die FDP spielt, ähnlich wie im gesamten Freistaat, keine nennenswerte Rolle (mehr).

rgf