Beilngries
Adventskonzert des Gospelchors Human Joy: Begeisternd und bewegend

Musikalische Einstimmung auf Weihnachten in der Beilngrieser Stadtpfarrkirche

19.12.2022 | Stand 17.09.2023, 8:04 Uhr

Musikalische Einstimmung auf Weihnachten: Das Adventskonzert des Gospelchors Human Joy ist bei den Zuhörern in der Beilngrieser Stadtpfarrkirche hervorragend angekommen. Foto: Adam

Von Regine Adam

Beilngries – Wer nicht dabei war, hat Grund, es zu bedauern, denn er hat tatsächlich viel versäumt: Der Gospelchor Human Joy unter der Leitung von Elisabeth Bassler ist am Samstagabend in der Beilngrieser Pfarrkirche aufgetreten und hat ein Adventskonzert geboten, bei dem es die Besucher nicht auf den Plätzen hielt. Stehend wurde zum Ende mitgeklatscht, mitgeswingt und mitgesungen. Erst nach zwei Zugaben und viel Applaus konnten sich die Sängerinnen und Sänger verabschieden.

Zuvor hatte es ein buntes Potpourri an adventlichen und weihnachtlichen Liedern und Texten zu hören gegeben, die mit viel Schwung, Begeisterung und beeindruckenden gesanglichen Leistungen vorgetragen wurden. Domkapitular Josef Funk hatte allen Besuchern bei dem Konzert Zeit gewünscht, „um die Seele zur Ruhe kommen zu lassen, Zeit zur Besinnung und Einstimmung auf das große Fest von Weihnachten“.

Man könnte nun Solisten namentlich aufzählen, die herausragend aufgetreten sind, mit einem „Halleluja“ beispielsweise, bei dem die Zuhörer fast atemlos und wie gebannt lauschten. Aber Einzelne aus dem Ensemble hervorheben, würde dem Erlebnis dieser musikalischen Adventsstunde nicht gerecht werden, denn keiner der Solisten ließ den Chor in den Hintergrund treten. Im Gegenteil, jeder Sänger agierte in perfektem Zusammenspiel mit seinem „Gesangspartner“ – dem Chor. „So weit, weit weg“ war zu hören, „The rose“ oder „Happy Xmas“, auch „Mary’s Boy Child“ oder „Joy to the world“ und nach vielen weiteren Beiträgen „Night of silence“ als krönender Abschluss.

Es waren teils gut bekannte Advents- und Weihnachtswerke, die aber nicht etwa Langeweile aufkommen ließen, „weil oft schon gehört“, sondern genau das Gegenteil schafften, nämlich ein Gefühl zu vermitteln von Geborgenheit und Sicherheit, von Wiedererkennen und Heimeligkeit. Weil genau diese Melodien perfekt vorgetragen so schön sind – und halt einfach zu Weihnachten gehören. Entsprechend gefesselt waren die Besucher von Beginn an dabei, summten mit, wippten mit den Füßen, wiegten sich im Takt und kamen nur dann andächtig zur Ruhe, wenn zwischen den Songs Sprecher aus dem Chor ans Pult traten und Geschichten oder kleine Anekdoten vortrugen, besinnlich oder heiter, tiefsinnig und pointenreich.

Die Geschichte „Glauben Sie an Engel?“ beispielsweise nahm eine unerwartete Wendung, als ein Reisender zum Lebensretter wurde, beim „Weihnachtssegen“ wurde die Hoffnung laut, „dass sich jeder dankbar Erinnerungen an die guten Tage bewahrt“. Das leidige Hin- und Herschenken wurde humorvoll betrachtet beim „Hundata“, der zum Weihnachtsfest den Besitzer wechselt, „aber bitte nicht genau der gleiche Hundert-Euro-Schein, zwecks der Überraschung“. Darum, dass „Advent nicht Weihnachten ist, sondern Warten heißt“, ging es im Beitrag „Das Warten“. Warten, das bedeute, Zeit haben, „Zeit zum Nachdenken und etwas auf sich zukommen lassen“.

Die Zeit des Konzerts ging jedenfalls viel zu schnell vorbei und nach dem Schlusssegen durch Domkapitular Josef Funk und dem Abschlusslied, in das alle einstimmten, „We shall overcome“, zog mit den Zugaben „Let it snow“ und schließlich „Feliz navidad“ endgültig fröhliche Weihnachtsstimmung in das Gotteshaus. Und das so sehr, dass sogar eine „Extrarunde“ des Refrains aus lauter Begeisterung auf der Orgel gespielt und dann auch mitgesungen wurde. Den Besuchern des Adventskonzerts war die Zugabe nur recht, sie spendeten durchwegs begeistert Applaus und dann auch gern ein paar Euro, die für ein an Knochenmarkkrebs erkranktes Mädchen gesammelt wurden. Mit dem Geld soll eine weiterführende Behandlung für die Zehnjährige ermöglicht werden.

DK