Meine erste Liebe galt der Musik. Dem Machen natürlich (Klavier und Orgel) und dem Schreiben über Musik. Was hat das nun mit der Politik zu tun? Das wird sich manche Leserin und mancher Leser womöglich fragen. Als Schüler habe ich im Raum Altötting und Burghausen bereits Konzerte für den Alt-Neuöttinger Anzeiger, der zur PNP gehört, rezensiert, später habe ich das als Student der Musikwissenschaft, Politikwissenschaft und Geschichte in Regensburg bei der Mittelbayerischen Zeitung fortgesetzt. Bis ich mich nach der Promotion dann in Berlin an der Axel Springer Akademie endlich für den Beruf des Journalisten entschieden habe. Die vielen Ideen, die ich dazwischen so hatte, erspare ich Ihnen.
An der Akademie und vor allem in den ersten Berufsjahren habe ich oft gemerkt, wie mir die Musik auch beim Schreiben über Politik half. Musikkritik bedarf eines klaren Standpunkts, des Bewusstseins für eine Referenz und letztlich muss man dem Leser mutig sagen: War’s gut oder war’s schlecht. Ein guter politischer Text beschreibt ebenfalls das, was ist, hat aber auch einen Standpunkt, eine Erzählung, die auf einem Hauptmotiv wie ein klassisches Musikstück beruht. Und es ist nie verkehrt, dabei auch noch gut zu unterhalten. Ich will mich nicht über die erheben, über die ich schreibe. Aber mit einer Bewertung auch nicht hinter dem Busch halten.
Nach 15 Jahren als Innenpolitikredakteur bei WELT habe ich seit 2022 die Freude, das neue Hauptstadtbüro der Mediengruppe Bayern in Berlin zu leiten. Dabei möchte ich als gebürtiger und sozialisierter Bayer Ihnen, den Leserinnen und Lesern, ein kundiger Vermittler der Bundespolitik sein. Und das im klaren Bewusstsein, für wen ich meine Texte schreibe.