Heimatverein ehrt seine Mitglieder
Jahresversammlung des Vereins „Schuttergäu“ – Präsentation der geborgenen Schätze

23.04.2024 | Stand 23.04.2024, 20:30 Uhr

Karl Heinz Rieder (Mitte) übergibt den Gründungsmitgliedern Andreas Spreng sen. (links) und Josef Pfaffel die Ehrenurkunden. Fotos: Rieder

Die Jahresversammlung des Heimatpflegevereins „Schuttergäu“ war durch lebhafte Diskussionen und die Präsentation von wertvollen Neufunden geprägt. Im Jahresrückblick stellte der Vorsitzende Karl Heinz Rieder die Projekte vor, an denen der Heimatverein beteiligt war. Touristisch wichtig ist demnach die „Magistrale “, eine Radwanderroute im Naturpark Altmühltal, an der Nassenfels mit elf Stationen der Schlaufe 3 beteiligt ist.

Ein großes Projekt startet nach jahrelanger Vorarbeit in Adelschlag, wo als „historisches Gedächtnis“ die zahllosen Funde aus der Region zusammengeführt und wissenschaftlich katalogisiert werden sollen. Die Bodenfunde wurden bisher auf zahlreiche Depots zwischen München, Ingolstadt, Eichstätt und Neuburg verteilt.

Ein wichtiger Beitrag des Vereins zur weihnachtlichen Stimmung in Nassenfels ist seit über 20 Jahren das „Adventsanblasen“ am ersten Adventswochenende, geleitet durch Kreisheimatpfleger Dominik Harrer. Durch den Weihnachtsmarkt der Marktgemeinde kommt es seit kurzem zu einer Terminüberschneidung. Der Vorsitzende bat darum, eine für beide Veranstalter befriedigende Lösung zu finden. Bürgermeister Thomas Hollinger wies darauf hin, dass man den Start des Weihnachtsmarktes schon um eine Stunde zu Gunsten des Adventsanblasens verschoben hatte. Doch leider hat es sich 2023 abgezeichnet, dass die Bürger nach der kostenfreien Musikveranstaltung direkt zum Weihnachtsmarkt am Bauhof gehen und sich dort mit Essen und Trinken versorgen. Die Einnahmen des Heimatpflegevereins sind damit gleich null. Es bleibt also die Frage bestehen, wie man das Adventsanblasen erhalten kann.

Der Einstieg des Vereins in die neuen Medien ist relativ erfolgreich, wie die Besucherzahlen auf der Homepage und in Facebook zeigen. Mit dem „Objekt des Monats“ werden die Medien stets aktuell gehalten. Dank der Arbeit von Stefan Bockelmann und Kerstin Merkel kann die Website fast kostenfrei betrieben werden.

Mehrere Themen standen aus dem Ortsteil Meilenhofen zu Debatte. Bei den privat gelagerten Schildern des Maibaums zeichnet sich eine Lösung zwischen dem Verein und der Gemeinde ab. Die Schilder könnten im Umfeld der Kirche oder entlang der Friedhofsmauer als Schilderfries oder Schilderwald neu präsentiert werden. Keine Perspektiven gibt es für den mittelalterlichen Brunnen. Den neuen Leonhard-Brunnen des Eichstätter Bildhauers Rupert Fieger in direkter Nachbarschaft des mittelalterlichen Schachts sahen die Vereinsmitglieder als sehr gelungen an.

Das dritte Thema aus Meilenhofen war der Leonhardi-Ritt. Über Jahrzehnte maßgeblich von Andreas Spreng organisiert, wurde die Veranstaltung nach dessen altersbedingtem Ausscheiden vom verantwortlichen Pfarrgemeinderat sehr reduziert. Die Enttäuschung bei zahlreichen der über 100 Reiter und Kutschenfahrer war groß. Kritik wurde gegenüber dem Verein Schuttergäu laut, dessen Gründer Wunibald Iser einst zu den Hauptinitiatoren des Umrittes zählte. Der heutige Verein hat allerdings bei der Organisation nie mitgewirkt und sieht sich nicht in der Verantwortung. Die stellvertretende Vorsitzende Kerstin Merkel schlug vor, dass die Marktgemeinde Nassenfels, der Pfarrgemeinderat Meilenhofen und der Verein Schuttergäu nach einer gemeinsamen Lösung suchen, zumal sich die Veranstaltung zu einem überregionalen Markenzeichen und einer Attraktion von Meilenhofen entwickelt habe. Bürgermeister Hollinger lehnte dies ab, da Vereine und Veranstalter für ihre Projekte selbst verantwortlich seien.

EK