Sprungbrett Arminia Bielefeld
Warum der Wechsel zu den Ostwestfalen in die 3. Liga für Marius Wörl der richtige Karriereschritt war

19.04.2024 | Stand 19.04.2024, 18:00 Uhr

Machte im Bielefelder Trikot den nächsten Karriereschritt: Der Gosseltshausener Marius Wörl avancierte bei den Ostwestfalen zum Stammspieler in der 3. Liga. Foto: Imago Images

Gegen Ende des Jahres 2022 war Marius Wörl noch ein „Rohdiamant“ des TSV 1860 München. Das damals 18-jährige Toptalent hatte gerade seine ersten Partien für die deutsche Junioren-Nationalmannschaft absolviert und spielte sich in die Stammelf der Löwen in der 3. Liga. Gut eineinhalb Jahre später hat sich bei dem Gosseltshausener einiges verändert.

Zum 1. Juli 2023 verkündete Marius Wörl seinen Wechsel zum Zweitligisten Hannover 96, von dem er sich sofort zum Drittligisten Arminia Bielefeld ausleihen ließ. Über seinen ersten Profi-Vertrag bei den Niedersachsen freute sich der Gosseltshausener sehr: „Das Gefühl, als ich den Vertrag unterschrieben habe, war unbeschreiblich. Ich habe als Kind schon immer davon geträumt, eines Tages Fußballprofi zu werden. Dass dieser Traum wahr wurde, hat mich extrem gefreut. In den ersten Momenten hatte ich noch gar nicht realisiert, dass ich mein Hobby zum Beruf machen kann.“

Warum Wörl einer sofortigen Leihe nach Bielefeld zustimmte, liegt auf der Hand: Ziel des damals 19-Jährigen war es, weiter Spielpraxis zu sammeln und sich als Stammspieler in der 3. Liga zu etablieren. Die Arminia musste vor dieser Saison nach einem Relegationskrimi von der 2. Bundesliga in die 3. Liga absteigen und startete dort einen Neuaufbau.

Der Wechsel an die Ostalb bedeutete nicht nur für den Youngster eine große Umstellung, sondern für die gesamte Familie Wörl: „Meine Frau und ich haben Marius ja jahrelang zum Training gefahren und wenn es gepasst hat, sind wir auch gemeinsam zu den Spielen in der Region gefahren. Wir haben sehr viel Zeit miteinander verbracht. Dadurch, dass er jetzt so weit weg ist, fällt das natürlich weg. Daran müssen wir uns erst gewöhnen“, sagt Marius Vater, Andreas Wörl.

Mittlerweile hat sich Marius Wörl auf der Bielefelder Alm super akklimatisiert: „Oft ist es ja so, dass man eine gewisse Zeit braucht, um sich richtig einzuleben, aber das hat hier super schnell geklappt. Mannschaft und Trainerteam haben mich sehr gut aufgenommen. Ich verstehe mich mit allen Spielern und Trainern sehr gut, dass hilft mir natürlich.“ Auch die Infrastruktur begeisterte den 20-Jährigen von Beginn an: „Die Bedingungen in Bielefeld sind ebenfalls sehr gut. Wir haben ein sehr schönes Trainingsgelände mit überragenden Rasenplätzen, egal zu welcher Jahreszeit. In der Schüco-Arena, der Heimspielstätte der Bielefelder, spielt Marius Wörl gerne: „Wir haben ein super Stadion mit tollen Fans. Es macht mir mega Spaß, hier auflaufen zu dürfen.“

Marius Wörl avancierte unter Trainer Mitch Kniat, der erst vor dieser Saison vom SC Verl zur Arminia kam, zum Stammspieler. 21-mal stand er in dieser Spielzeit bereits in der Startelf. Insgesamt bringt er es auf 25 Partien im defensiven Mittelfeld der Arminia und erzielte dabei zwei Tore. „Ich bin mit meiner Entwicklung sehr zufrieden. Klar gibt es Punkte, die ich persönlich verbessern muss, aber im Großen und Ganzen bin ich glücklich mit meiner Leistung und vor allem mit der Spielzeit, die ich hier bekomme“, erzählt Marius Wörl, für dessen neues Team der Klassenerhalt angesichts von sechs Punkten Vorsprung auf die Abstiegszone aber noch nicht sicher ist.

Auch im Nationalteam geht der Weg für den 20-Jährigen weiter, wenn auch nicht als Stammspieler. „Aktuell bin ich auf Abruf bei der Nationalmannschaft. Ich bin kurz vor den Lehrgängen immer im Austausch mit Hannes Wolf, dem Trainer der U20 Nationalmannschaft. Mal bin ich dabei mal nicht.“ Marius Wörl ist klar, dass er im defensiven Mittelfeld natürlich starke Konkurrenz im deutschen Team hat. „Ich konzentriere mich auf meine Leistung, alles andere kommt dann von alleine,“ erzählt der Gosseltshausener. Der 20-Jährige kehrt im Sommer zurück zu Hannover 96 und hofft, dann in der 2. Bundesliga Fuß zu fassen.

PK