Sanierung der Lindenstraße in Agelsberg
Warum kostet es plötzlich so viel mehr?

17.04.2024 | Stand 17.04.2024, 19:00 Uhr

Es wird Zeit: Der Markt Reichertshofen bereitet sich auf die dringend benötigte Sanierung der Lindenstraße in Agelsberg vor. Foto: Vogl

In der jüngsten Sitzung des Reichertshofener Marktgemeinderats ging es vorwiegend um die Sanierung der Lindenstraße in Agelsberg. Das von Wipfler Plan vorgeschlagene Konzept stieß im Gremium auf positive Resonanz, obwohl Bedenken hinsichtlich der geschätzten Kosten von 467000 Euro geäußert wurden. Außerdem präsentierte die Verwaltung in der Sitzung wichtige Informationen.

Dass die Lindenstraße in Agelsberg sanierungsbedürftig ist, steht schon seit einiger Zeit fest, denn der Gemeinderat hat sich bereits 2019 mit dem Thema befasst. Der Markt Reichertshofen bereitet sich nun darauf vor, das Projekt in Angriff zu nehmen. Ziel ist, die Renovierung im Frühjahr 2025 zu beginnen, sobald das öffentliche Vergabeverfahren abgeschlossen ist.

Isabella Jochner und Reinhard Bauer von Wipfler Plan wiesen darauf hin, dass sich die Straße derzeit in einem relativ schlechten Zustand befinde und es ihr an einer strukturierten Straßendecke und einer ordentlichen Einfassung fehle. Die vorgeschlagene Planung, die dem Gremium vorgestellt wurde, war auch den Anwohnern vorgelegt und von diesen befürwortet worden. Wichtig ist, dass es keine Schadstoffe oder geogenen Verunreinigungen im Boden gibt. Der Boden weist eine gute Tragfähigkeit und Durchlässigkeit auf.

Grundlegend will Wipfler Plan nach der Sanierung weniger befestigen und mehr Grünflächen anlegen. Die komplette Tragschicht inklusive Frostschutzkuffer wird ausgetauscht. Die Entwässerung soll neu über Grünstreifen und Sickermulden erfolgen. Natürlich werden auch alle Zufahrten zu den Höfen wieder hergestellt, so die Vertreter der Planungsgesellschaft. Und die Straßenbreite soll so erhalten bleiben, dass landwirtschaftliche Fahrzeuge weiter gut durchfahren können.

Gesamtkostensteigerung ist teilweise Schuld

Einige Ratsmitglieder äußerten Bedenken hinsichtlich der Kostenschätzung von 467000 Euro für eine 250 Meter lange Straße. Wolfgang Freudenberger (SPD) hinterfragte den erheblichen Anstieg gegenüber dem Kostenvoranschlag von 2019 in Höhe von 300000 Euro und bat um die Gründe dafür. Die Planer von Wipfler führten den Anstieg teilweise auf eine allgemeine Gesamtkostensteigerung von 10 bis 20 Prozent zurück. Sie forderten eine genauere Auflistung der in der Schätzung für 2019 enthaltenen Komponenten. Bürgermeister Michael Franken (JWU) stellte klar, dass die 300000 Euro „nur die reinen Baukosten und nicht die Gesamtkosten betrafen“. Dritter Bürgermeister Georg Link (FW) äußerte ebenfalls Bedenken zu den Kosten und erkundigte sich nach dem Austausch des Unterbodens, woraufhin die Planer den Austausch des Frostschutzpuffers bestätigten.

Dieter Lindenmeier (CSU) fragte nach der Langlebigkeit einer einfachen Sanierung, bei der nur der Oberboden abgefräst wird (rund 20 Jahre) – im Vergleich zu einem Vollausbau (50 Jahre). Georg Pfab (JWU) wollte wissen, wer die neuen Grünflächen pflegt („Die Gemeinde“). Konrad Schretzlmeier (SPD) betonte, wie wichtig es sei, beim Unterbau keine Kompromisse einzugehen, damit die Straße nicht häufiger erneuert werden müsse. Das sah dann wohl auch das Gremium so, denn letztlich stimmten alle für die Sanierung.

Wichtige Informationen gab es zum Bebauungsplan Solarpark Starkertshofen: Insbesondere die Untere Naturschutzbehörde des Landratsamtes sieht das Vorhaben kritisch, weil die Flächen in einem Landschaftsschutzgebiet liegen. Aktuell dauern die Abstimmungen zwischen dem Vorhabenträger und der Behörde an. Das Bauleitplanverfahren könne nur dann fortgeführt werden, wenn die Untere Naturschutzbehörde eine Ausnahme vom Landschaftsschutzgebiet in Aussicht stellt, so Franken.

In dem Zusammenhang erwähnte Maximilian Zängl (CSU) Bürgerbedenken gegen den Solarpark. Bürgermeister Franken erwiderte, diese seien bekannt und würden gegebenenfalls abgewogen werden – aber erst nach Zustimmung der Unteren Naturschutzbehörde zu dem Verfahren.

Stockmühle: Ziegel fallen herunter

Auch für das ehemalige Mühlengelände, die Stockau, gab es Neuigkeiten. Und zwar seien einige Dachziegel heruntergefahren. Die Untere Bauaufsichtsbehörde im Landratsamt Pfaffenhofen wurde von der Verwaltung informiert. Georg Link erwähnte den regen Radverkehr im Bereich der Stockau und wies auf eine gefährliche Kurve hin, mit der Bitte um Markierung. Die Verwaltung will den Vorschlag prüfen.