Wieder mal Zeit für „Dinner for One“: Der Kultfilm, der in Deutschland vor allem an Silvester traditionell über Millionen Fernsehbildschirme flimmert, wird heuer 60 Jahre alt. Doch, was viele nicht wissen: In „Dinner for One“ haben sich einige Filmfehler versteckt.
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Der Autor Stefan Mayr (51) aus Stuttgart hat schon vor Jahren ein Buch („Dinner for One von A bis Z“) über den Filmklassiker geschrieben. Im Gespräch mit der Mediengruppe Bayern zählt er fünf Details auf, die den meisten Zuschauern wohl bisher entgangen sein dürften.
1. Grammatikfehler in der Einleitung
Am Anfang des Films „Dinner for One“ steht Moderator Heinz Piper vor der Szene und erklärt die Umstände von Miss Sophies 90. Geburtstag, um den sich ja der ganze Streifen dreht. Dabei hat er in seiner Anmoderation einen Fehler eingebaut, der vor allem Englischlehrer jahrelang aufschreien ließ, wie Mayr weiß: Statt „the same procedure as every year“ („Die selbe Geschichte wie jedes Jahr“) sagt er nämlich in der ursprünglichen Version: „the same procedure than every year“.
Nachdem zahlreiche Beschwerden beim NDR eingingen, änderte der Sender die Tonspur irgendwann still und heimlich - so dass der gesprochene Text jetzt grammatikalisch richtig ist. Achtet man aber auf die Lippen des Sprechers, kann man den Fehler noch erkennen.
2. Der total ungeplant umgefallene Becher
In einer Szene schüttet Butler James ruckartig ein Getränk in einen Becher - so ruckartig, dass dieser sofort umkippt. Dass das nicht geplant war - anders als alle anderen Missgeschicke in dem Stück - sieht man an der Reaktion der beiden Hauptdarsteller: Miss Sophie erschrickt ehrlich, und Butler James muss sich ein Lachen schon arg verkneifen.
3. Die laut lachende Telefonistin
In der deutschen Version ist im Hintergrund immer das Publikum zu hören, das laut lacht. Besonders laut sticht dabei der Lacher einer Frau hervor: Sonja Göth, die sich offensichtlich überhaupt nicht mehr beruhigen kann. Bei der Frau handelt es sich um eine Telefonistin des NDR, die während der Aufzeichnung im Publikum saß. Trotz angeblich mehrfacher Ermahnung durch den Regisseur kann sie sich ihr herzhaftes Lachen nicht verkneifen. „Und das macht zum Teil auch den Charme des Films aus“, findet Stefan Mayr.
4. Die Schaukelstuhl-Szene
In einer Szene des Streifens reißt Butler James Miss Sophie fast vom Stuhl. Dass das geplant war, sieht man Sekunden vorher: Nach seinem herzhaften Rülpser, der offenbar als Signal besprochen war, macht Miss Sophie den Rücken gerade und hält sich fest am Stuhl fest. Erst dann zieht James diesen in Schaukelstuhl-Position - „man sieht, dass sie vorher darauf vorbereitet war“, weiß Stefan Mayr.
5. Der durchsichtige Portwein
Ziemlich am Ende wirft Butler James einen Becher mit Portwein um. Er wischt den Wein von der Tischdecke wieder in den Becher und trinkt ihn aus. Die Tischdecke färbt sich dabei nicht etwa rot, sondern bleibt durchsichtig: im Becher war offenbar, wie auf Bühnen üblich, Wasser.
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Das Buch von Stefan Mayr, „Dinner for One von A bis Z“, ist schon vor ein paar Jahren erschienen und nur noch gebraucht erhältlich. Es war sein Erstlingswerk. „Ich war großer Fan des Films und habe immer nach so einem Buch gesucht. Nachdem ich keins gefunden habe, habe ich eben selbst eins geschrieben“, sagt der Autor. Mittlerweile hat er schon einige andere Sachbücher zu unterschiedlichen Themen veröffentlicht. Dinner for One wird er aber auch diesen Silvester wieder ansehen - „weil das irgendwie einfach dazugehört“, sagt er und lacht.
Stefan Mayr ist Experte in Sachen „Dinner for One“. − Foto: privat
