Olympia-Tagebuch: Ganz großes Kino in London

28.07.2012 | Stand 03.12.2020, 1:13 Uhr
Das Feuerwerk im Olympiastadion in London während der Eröffnungsfeier. Für viele Sportfans zählt diese zu den besten aller Zeiten. −Foto: Maja Hitij (dapd)

Großes Kino würde ein Kollege sagen. Ganz großes Kino würde ich sagen. Um halb drei Uhr nachts bin ich von der Eröffnungsfeier erst zurückgekommen.


 
Fünf Stunden später bin ich immer noch vollkommen sprachlos. Deshalb schreibe ich jetzt erst mal diese Zeilen, um mich mental wieder zu sammeln.
 
Die Londoner können feiern und auch über sich lachen. Die Queen, James Bond, die Harry-Potter-Mama J.K. Rowling, Mister Bean und Paul McCartney – ein Höhepunkt hat den anderen gejagt. Als großer 007-Fan hat mir der Film der Königin von England als Bond-Girl gut gefallen. Ob sich Angela Merkel oder Joachim Gauck so in seine Eröffnungszeremonie einspannen hätten lassen? Lieber nicht.
 
Alle Nörgler haben leider recht behalten. Natürlich ist es bei der Heimfahrt in der Bahn eng geworden, vorsichtig formuliert. Aber wer schon mal nach einem U2-Konzert im Münchner Olympiastadion mit der U-Bahn heimgefahren ist, den bringt nichts aus der Ruhe. Da passe ich übrigens gut zu den Briten. Denn Ärger habe ich keinen mitbekommen. Solange man sich schön sauber in die Schlange einreiht. Alles kein Problem.
 
Eine Stilkritik zum Schluss: Okay, über die Kleiderordnung beim Einzug der Athleten sollte das Internationale Olympische Komitee (IOC) noch einmal nachdenken. Während die Sportfreunde aus der Karibik in ihrer Tracht eine gute Figur abgaben, sollte IOC-Chef Jacques Rogge den Tschechen einen neuen Schuhmacher ans Herz legen. Ihre Gummistiefel sollten sie bei der nächsten Feier daheim lassen. Genauso wie die Schweden ihren blau-gelb-gestreiften Schlafanzug. Zum Einschlafen war die Show nicht.