Schrobenhausen
Eine Art "Denkzettel zur richtigen Zeit"?

Schrobenhausen Green Devils kommen bei 50:69-Heimpleite gegen München Basket überhaupt nicht in die Gänge

25.02.2018 | Stand 02.12.2020, 16:46 Uhr

Am Boden: So sehr sich Kapitän Sebastian Ritzer (weiße Kleidung) und seine Schrobenhausen Green Devils auch mühten - am letzten Februarwochenende setzte es für sie eine verdiente 50:69-Heimniederlage. - Foto: M. Schalk

Schrobenhausen (SZ) Eines ihrer besten Saisonspiele hatten die Green-Devils-Basketballer erst vor einer Woche abgeliefert - trotz der 76:85-Niederlage in Bad Aibling. Jetzt, beim 50:69 zu Hause gegen München Basket, war am Samstag das genaue Gegenteil der Fall.

Ein bisschen erinnerte Jörg Weber das Heimmatch gegen den derzeitigen Tabellenfünften an ein paar spezielle Momente während der Hinrunde im Herbst. "Da hatte es einen ganz ähnlichen Verlauf gegeben", so der Schrobenhausener Coach. Heißt: Einem guten Saisonstart folgte eine kleine Schwächephase - bis Weber nach einem desolaten Heimauftritt gegen Milbertshofen (52:72) ein paar Tricks in Sachen Mentaltraining auspackte. "Ich muss meine Mannschaft vielleicht nochmals daran erinnern, was es bedeutet, fokussiert und konzentriert in das Spiel zu gehen", betont der 46-Jährige jetzt.

Tatsächlich wirkte es am Samstag so, als seien nicht alle Green-Devils-Akteure komplett bei der Sache. Und es gibt auch durchaus Erklärungen dafür. Jonas Fiß beispielsweise hatte kurz vorher noch einen Schiedsrichtereinsatz zu absolvieren und war erst verspätet zur Mannschaft gestoßen. "Das ist für die Konzentration vor einem Spiel natürlich alles andere als förderlich", weiß Weber. Johannes Keil, der mit einem erfolgreichen Dreier in die Partie gestartet war, bekam dann kurz darauf einen unglücklichen Schlag auf den Kopf, musste sich im zweiten Viertel sogar übergeben - und war fortan zu angeschlagen, um noch einmal Vollgas zu geben. "Das war natürlich ein Einschnitt, auch in taktischer Hinsicht", betont Weber: "Zudem fehlte uns mit ihm einer unserer besten Verteidiger."

Dass andere Green-Devils-Akteure ebenfalls weit weg von ihrem gewohnten Leistungsniveau waren, hatte aber auch mit der guten Verteidigungsarbeit der Münchner zu tun. "Sie wussten genau, wie sie Lukas Bäumel und Tim Spatschek in ihren Wirkungskreisen einschränken müssen", so Weber. Kurzum: Es gelang den Schrobenhausenern in diesem "Gurkenspiel", wie es ihr Cheftrainer nennt, nicht viel. Und trotzdem gewannen sie das erste Viertel mit 15:14, blieben trotz der wenigen Punkte bis in den vierten Abschnitt hinein auf Schlagdistanz und lagen fünf Minuten vor dem Ende nur mit 44:50 zurück. "Letztendlich ging aber in der Offense viel zu wenig zusammen", sagt Weber, der anfügt: "Und das muss man dieser jungen Mannschaft auch einmal zugestehen."

Heißt nichts anderes, als dass es eben trotz der guten Saison noch keine Selbstverständlichkeit ist, auch ein routiniertes Team wie München Basket zu Hause zu besiegen - und dass Spiele wie am Samstag immer mal wieder vorkommen können. "Meine Mannschaft war danach auch total einsichtig. Und das Schöne an ihr ist: Es wird danach nicht aufeinander eingehackt", so Weber.

Zumal es ja schon am kommenden Samstag die Gelegenheit gibt, es vor den eigenen Fans besser zu machen. Weber hofft dann mit dem DJK-Sportbund München auf einen Gegner, der nicht ganz so aggressiv verteidigt wie München Basket. "Das kommt uns normalerweise eher entgegen", sagt der Coach. Die enttäuschende Niederlage sei vielleicht sogar eine Art "Denkzettel zur richtigen Zeit". "Wir sehen, dass es trotz der guten Spiele zuletzt keinen Selbstläufer gibt", so der 46-Jährige, Webers Mentaltricks zeigten in der Hinrunde übrigens Wirkung: Nach dem enttäuschenden Heimspiel gegen Milbertshofen hatte es direkt einen Auswärtserfolg in Gröbenzell gegeben - und insgesamt vier Siege aus den folgenden fünf Partien.

Das am Samstag unterlegene Green-Devils-Team: Juan Pablo Alanis Barrera (2 Punkte), Lukas Bäumel (6), Simon Ettenreich (2), Jonas Fiß (2), Florian Grille, Lorenz Höllbauer, Johannes Keil, Claus-Jürgen Ludwig (17), Sebastian Ritzer (7), Timothy Spatschek (5), Uli Steiner (2) und Thomas Wenger (4).