Schrobenhausen
Ein rabenschwarzer Spieltag für die Green Devils

Während Konkurrenten im Abstiegskampf siegten, gingen die Schrobenhausener auch gegen Milbertshofen leer aus

23.01.2017 | Stand 02.12.2020, 18:45 Uhr

Trotz der Rückkehr von Routinier Thomas Assenbrunner (l.) klappte es für die Green Devils nicht mit dem erhofften Befreiungsschlag im Abstiegskampf. - Foto: M. Schalk

Schrobenhausen (SZ) Nach der 54:63-Heimniederlage gegen Milbertshofen fällt bei den Green Devils der Glaube an den Klassenerhalt schwer. Während die Konkurrenz gewinnt, versinken die Schrobenhausener Basketballer immer tiefer im Tabellenkeller der 2. Regionalliga Süd.

Als wäre die zweite vermeidbare Heimniederlage innerhalb einer Woche noch nicht schlimm genug, erreichten die Green Devils am Wochenende auch noch schlechte Nachrichten aus den anderen Basketballhallen: In Dachau spielte sich Erstaunliches ab, als der ebenfalls abstiegsbedrohte TSV Jahn Freising mit 97:95 beim Aufstiegsaspiranten gewann. Nicht weniger erstaunlich war der 63:53-Heimsieg von Slama Jama Gröbenzell gegen den Tabellendritten München Basket. Während die Konkurrenz also überraschend punktete, schafften es die Schrobenhausener auch gegen Milbertshofen nicht, ihren Negativlauf zu stoppen. Als neuer Tabellenvorletzter fällt der Glaube an den Klassenerhalt nach diesem Spieltag besonders schwer.

"Wenn es schlecht läuft, dann so richtig", sagt Kapitän Sebastian Ritzer, der sich freilich genauso darüber wundert, dass die Konkurrenten "ausgerechnet jetzt auch noch bei den Großen gewinnen." Die anderen Ergebnisse seien aber auch ein Beleg für das, worauf die Green Devils schon in den vergangenen Wochen hingewiesen hatten: keine Hochrechnereien, kein Vertrauen auf die Schützenhilfe von anderen Teams. "Wenn es doch noch irgendwie klappen soll, müssen wir es schon in erster Linie selbst schaffen", sagt der 29-Jährige.

Am Samstag zogen die Green Devils dafür alle möglichen Register. Sogar Routinier Thomas Assenbrunner lief wieder für die Schrobenhausener auf. Der 39-Jährige half dem Team mit seiner Erfahrung und seiner Qualität natürlich weiter, konnte dem Spiel aber - weil er früh foulbelastet war - nicht so sehr den Stempel aufdrücken, wie es sich die Green Devils wohl erhofft hatten. Leider traf das gegen Milbertshofen auch auf andere Akteure zu. "Ich selbst hatte einen extrem gebrauchten Tag erwischt und konnte der Mannschaft nicht weiterhelfen", sagt der noch grippegeschwächte Ritzer selbstkritisch. Insgesamt kam offensiv vor allem von der Bank zu wenig. Ein Beleg dafür: Topscorer Claus-Jürgen Ludwig erzielte fast die Hälfte, gemeinsam mit Juan Pablo Alanis Barrera beinahe zwei Drittel aller Schrobenhausener Punkte.

Ein Spiel, das die Gastgeber trotzdem lange Zeit im Griff hatten, gaben sie nach einer konstanten Führung erst im letzten Viertel aus den Händen. Die Bedeutung der Partie und die Konsequenzen einer Niederlage im Hinterkopf, verkrampfte die junge Mannschaft immer mehr, während die MIL Baskets die Verunsicherung ihres Gegners clever nutzten. "Vielleicht fehlt momentan einfach das nötige Selbstbewusstsein oder die Cleverness in einer so entscheidenden Phase des Spiels", mutmaßt Ritzer. Assenbrunner, der die nötige Routine ins Team bringen sollte, stand nach seinem fünften persönlichen Foul zu diesem Zeitpunkt nicht mehr auf dem Feld. Fast regungslos verfolgte er, genau wie seine Teamkollegen und die (wieder zahlreicher gekommenen) Fans in der Halle, die letzten Sekunden der Partie.

Ob sich die Green Devils aus dieser Starre noch einmal befreien können? "Wir werden uns acht Spiele vor dem Saisonende natürlich nicht aufgeben, sondern weiterkämpfen", sagt Ritzer. Nein, so ganz anfreunden möchten sich die Schrobenhausener mit der Bayernliga noch nicht, auch wenn das Basketballwunder von Woche zu Woche größer ausfallen müsste. Am Samstag (19.30 Uhr) kommt mit den Dachau Spurs der schwerste Gegner der kleinen Heimspielserie. Allerdings auch einer, der den Green Devils liegt. Das Hinspiel verloren sie extrem knapp, mit 79:81. "Und wenn wir gegen unsere Tabellennachbarn schon nicht gewinnen, dann muss es eben gegen eines der besten Teams der Liga klappen", sagt Ritzer.

Das gegen Milbertshofen unterlegene Green-Devils- Team: Juan Pablo Alanis Barrera (10 Punkte), Thomas Assenbrunner (6), Lukas Bäumel (2), Marcus Burg (4), Jonas Edler, Florian Grille (5), Claus-Jürgen Ludwig (24), Sebastian Ritzer, Timothy Spatschek (3), Uli Steiner, Andreas Wachinger, Thomas Wenger.