Pipinsried
Alles hängt von den Löwen ab

FC Pipinsried bekommt es mit SV Schalding-Heining zu tun oder der SpVgg Greuther Fürth II

29.05.2017 | Stand 02.12.2020, 18:02 Uhr

Hat mit seinem FC Pipinsried noch die Chance, erstmals in der Vereinsgeschichte in die Regionalliga aufzusteigen: Spielertrainer Fabian Hürzeler (r.). - Foto: H. Kramer

Pipinsried (SZ) Der kommende Donnerstag, 1. Juni, wird zum Fußball-Festtag in Pipinsried. Stand jetzt heißt der Gegner in der Aufstiegsrelegation zur Regionalliga SV Schalding-Heining. "Wir müssten schon über uns hinauswachsen, um das zu schaffen", sagt der Präsident.

Natürlich ist Konrad Höß gerade auf dem Weg zu seinem geliebten Fußballplatz, als ihn der Anruf erreicht. In der Nacht habe es einen Schlauch zur Bewässerung des trockenen Rasens zerrissen, erzählt der 76-Jährige und fügt belehrend hinzu: "Eigentlich müsste man ja selbst um Mitternacht raus, um nachzusehen, ob alles passt. Was da alles dranhängt, das kann sich in Pipinsried überhaupt niemand vorstellen." In dieser Woche muss Höß, der Präsident und Platzwart, den ohnehin bestens gepflegten FCP-Rasen noch einmal ganz besonders herausputzen. Schließlich wartet das Spiel des Jahres auf den Dorfverein.

Am Donnerstag (18.30 Uhr) startet der Bayernliga-Süd-Dritte in sein großes Abenteuer: die Aufstiegsrelegation zur Regionalliga Bayern. Es wird ein Festtag für Pipinsried, passend zum 50-jährigen Vereinsjubiläum in diesem Jahr. Eine vierstellige Zuschauerzahl wird erwartet, darunter prominente Gäste. Wer sich als Gegner im Landkreis Dachau vorstellt, steht dagegen noch nicht ganz fest. Stand jetzt bekommt es der FCP beim Kampf um die Viertklassigkeit mit dem Fünfzehnten der abgelaufenen Regionalligasaison, dem Passauer Vorortklub SV Schalding-Heining, zu tun.

"Ich gehe davon aus, dass es dabei bleibt", sagt Höß, der freilich gespannt mitverfolgen wird, wie sich die Münchner Löwen heute Abend gegen den SSV Jahn Regensburg schlagen. Steigen die Sechziger nach dem 1:1 im Hinspiel doch noch in die 3. Liga ab, wird die zweite 1860-Vertretung von Rang zwei der Regionalliga Bayern automatisch auf den letzten Tabellenplatz zurückversetzt. Schalding-Heining wäre dann gerettet, der Pipinsrieder Gegner hieße plötzlich SpVgg Greuther Fürth II. "Fürth ist technisch stärker, Schalding-Heining besitzt eine sehr stabile und unangenehm zu spielende Mannschaft", weiß Höß, der betont: "Eigentlich ist es mir aber völlig egal, wer unser Gegner wird. Ich freue mich ganz einfach darauf, dass eine Regionalligamannschaft zu uns kommt, die sagt: Hürzeler, da hast du in Zukunft noch einiges zu tun."

In beiden möglichen Fällen ist sich der 76-Jährige nämlich sicher: "Wir müssten schon über uns hinauswachsen, sonst haben wir gegen keine der beiden Mannschaften eine Chance." Ein besseres Ergebnis als vor zwei Jahren schwebt Höß trotzdem vor. Damals unterlag der FCP dem VfR Garching im Relegationshinspiel zu Hause mit 2:6. Es war der Anfang vom Ende des bis dahin erfolgreichen Spielertrainers Tobias Strobl in Pipinsried.

Fabian Hürzeler hingegen würde auch nach einem verpassten Aufstieg in Pipinsried bleiben. Höß hofft deshalb, dass der junge Spielertrainer und seine Mannschaft "vor allen Dingen etwas lernen können". "Manche Spieler, die sich schon als Regionalligafußballer sehen, werden vielleicht wieder ein bisschen zurechtgewiesen", sagt der Präsident. Von einer zweiten Chance, die nach dem 3:0-Hinspielsieg der SpVgg Unterhaching gegen den SV 07 Elversberg sehr wahrscheinlich ist, will Höß derweil nichts wissen. Steigt der Münchner Vorortverein in die 3. Liga auf, spielen ja die Verlierer der beiden Relegationsduelle (Stand heute: Pipinsried gegen Schalding-Heining und Viktoria Aschaffenburg gegen Fürth II) einen weiteren Starter in der Regionalliga Bayern aus. "Wir hatten schon Glück, dass wir als Tabellendritter überhaupt in die Relegation gekommen sind", so Höß. "Almosen möchte ich nicht. Deshalb spreche ich jetzt nicht von noch einer Chance und noch einer Chance, sondern konzentriere mich auf das Spiel am Donnerstag." Sagt's und widmet sich wieder seinem Rasen.