Schrobenhausen
Acht Mann, vier Teams, 1500 Kilo

Schrobenhausener Gewichtheber schlugen sich bei einem Wettbewerb im Synchron-Kreuzheben wacker

16.01.2018 | Stand 02.12.2020, 16:57 Uhr

Zu zweit noch stärker: das ACO-Team mit (hinten, v. l.) Manfred Rieblinger, Adrian Gerekos, Sebastian Ortlieb, Johann Goldstein, Daniel Hirmer, (vorne:) Simon Bayerl, Lukas Meitz, Alexander Bayerl. €‡ - Foto: ACO

Schrobenhausen (aax) Selbst für erfahrene Gewichtheber ist es utopisch, mehr als 400 Kilogramm in die Höhe zu wuchten. Außer, man versucht es zu zweit. Genau das taten jetzt acht Sportler aus der Kraftdreikampf-Abteilung des AC Olympia Schrobenhausen in Sulzbach-Rosenberg.

Allerdings nicht bei einer herkömmlichen Meisterschaft oder einem ordinären Cup. Nein, ein Fitnessstudio hatte zum Synchron-Kreuzheben für einen guten Zweck eingeladen.

Auch wenn die Schrobenhausener unter Trainer Ortlieb für ihre Kreuzhebetalente bekannt sind, erforderte diese exotische Disziplin einiges an Vorbereitung. Synchron- oder auch Tandemkreuzheben bedeutet, dass nicht einer die Last aufheben muss, sondern zwei an einer Hantel stehen. Wenn eine starke und vor allem gut eingespielte Paarung auf die Plattform tritt, kann das Publikum schon mal erfolgreiche Versuche mit Lasten jenseits der 400-Kilo-Marke bejubeln. Der ACO war mit vier ganz unterschiedlich aufgestellten Zweierteams angereist:

 

n Team 1 - die Leichtgewichte: Adrian Gerekos, amtierender Deutscher Meister im Kreuzheben, und Lukas Meitz mit seinem ersten Auftritt überhaupt im Kraftsport hoben zusammen 280 Kilogramm - bei einem addierten Athletengewicht von weit unter 150 Kilo. Das ist schon eine enorme Leistung, und bei Platz sechs konnte auch der Meisterkreuzheber zufrieden mit seinem neuen Kollegen sein.

 

n Team 2 - die Bayerl-Brüder: Alex und sein jüngerer Bruder Simon heben normalerweise Stein, aber als nebenberufliche Kraftdreikämpfer (Simon Bayerl ist ebenfalls Deutscher Meister) stellten sie ihr Können zu zweit auch an der Hantel unter Beweis. 420 Kilo aus dem Ärmel geschüttelt und dabei viele deutlich ältere, deutlich schwerere Konkurrenten zum Verzweifeln gebracht. Nur ein einziges anderes Team der Gruppe ließ sich nicht verunsichern - Platz zwei für die Brüder.

 

n Team 3 - die Riegel: Kombiniertes Athletengewicht von, naja, sicherlich deutlich über 230 Kilo. Aber Masse ist Klasse in der Schwerathletik und dementsprechend ließen sich die Neuzugänge Daniel Hirmer und Manfred Rieblinger auch nicht davon beirren, dass ihr erster Versuch 20 Kilo schwerer geladen war als die geforderten 400. Dann halt 420 Kilo, alles halb so wild, und deswegen auch die erfolgreiche Steigerung auf 430 Kilo und damit die schwerste absolute Last unter den Schrobenhausenern und die zweitschwerste des ganzen Wettbewerbs. Relativ bedeutete das in der jüngeren Gruppe 2 den vierten Platz.

 

n Team 4 - die Legenden: Nebst den ganzen starken Burschen und Mädels gab es eine Gruppe der Älteren. Als sich Weltmeister Johann Goldstein und Wast Ortlieb vom Händeschütteln mit den ganzen Bekannten und alten Freunden der anderen bayerischen Vereine loslösen konnten, stieg die Spannung. Nicht allein deswegen, weil man einem der Besten auf der Welt bei seinem Fach zusehen konnte, sondern auch, weil Trainer Sebastian Ortlieb seit langem wieder einmal als Athlet auf der Bühne stand. Aus seiner aktiven Zeit ist er weit bekannt für seinen enormen Biss beim Kreuzheben und seine Zugehörigkeit zum magischen +300-Kilo-Klub. Am Ende holten sich Goldstein und Ortlieb in dieser Gruppe mit gezogenen 370 Kilo den relativen zweiten Platz.