München
FC Sandersdorf zahlt Lehrgeld

Schambachtaler kassieren bei ihrem ersten Bezirksligaauftritt beim FC Schwabing München ein 0:3

24.07.2016 | Stand 02.12.2020, 19:30 Uhr

Vor ihrer ersten Bezirksligapartie bildeten die Sandersdorfer Spieler einen Kreis. Nach einem Foul an Stephan Daum (unten, rechts) sah Schwabings Torhüter die Rote Karte. Trotz dieser Überzahl mussten sich die Schambachtaler um Stefan Liebler (oben, rechts) mit 0:3 (0:1) geschlagen geben. - Fotos: Halbritter

München (DK) Das erste Bezirksligaspiel in der Vereinshistorie des FC Sandersdorf ist beim FC Schwabing München unglücklich mit 0:3 (0:1) verloren gegangen. Die Voraussetzungen vor der Partie waren nahezu perfekt. Die Spieler reisten mit ihren Fans zusammen in die Landeshauptstadt.

Die Heimelf musste auch noch verletzungsbedingt auf Torjäger Kareem Zelmat verzichten. Doch auch Sandersdorfs Trainer Giuseppe Mele hatte vor der Abfahrt eine Hiobsbotschaft zu verkraften. Abwehrspieler Florian Amberger verletzte sich beim Abschlusstraining und wird wahrscheinlich mehrere Wochen fehlen. Für Amberger rückte Michael Sedlmeier in die Innenverteidigung.

Das Spiel begann mit einer Gedenkminute für die Opfer des Amoklaufs. Danach startete der FCS euphorisch in die Partie. Philipp Pröbstl passte in der vierten Minute auf Tobias Neumayer, dessen Gewaltschuss Schwabings Torwart Marko Palac mit einer Glanzparade an den linken Außenpfosten lenkte. Nur zwei Minuten später erreichte ein weiter Abschlag Sandersdorfs Stürmer Pröbstl, der alleine vor Palac zu überrascht war und seinen Heber neben das Tor setzte. Immer wieder kamen die Schambachtaler durch tolle Pässe zu großen Möglichkeiten.

In der 18. Minute erreichte ein solcher Pass Stephan Daum, der Palac umspielte und von diesem noch vor dem Strafraum klar gefoult wurde. Der Torhüter erhielt zurecht die Rote Karte und wurde durch Johannes Kügel ersetzt. Durch die Notbremse stellte Schwabings Trainer Steven Zepeda seine Taktik um. Der FCS bekam trotz Überzahl aber kaum mehr Zugriff im Mittelfeld. Sebastian Rott klärte in der 33. Minute im letzten Moment vor Lukas Fellhauer. Kurz vor dem Pausenpfiff ereigneten sich die spielentscheidenden Szenen. FCS-Torjäger Sandro Rott zögerte in der 42. Minute zu lange und verpasste die mögliche Führung. Diese gelang im Gegenzug den Münchnern. Ein FCS-Abwehrspieler klärte zu kurz, was Timo Schaffhauser mit einem Traumtor aus 20 Metern ausnutzte. Mit der Führung im Rücken spielten die Schwabinger nun immer besser und druckvoller.

Vier Minuten waren im zweiten Spielabschnitt gespielt, als die Heimelf wieder eiskalt zuschlug. Nach einem Eckball stocherte Schaffhauser den Ball in den Sandersdorfer Strafraum. Sebastian Rott und Fabian Ferstl behinderten sich gegenseitig, was Frieder Bürgin eiskalt ausnutzte und zum 2:0 traf. Die laufstarke Heimelf überrannte in der Folge häufig das Sandersdorfer Mittelfeld.

Nach einer Stunde hatte der FCS die beste Phase der zweiten Halbzeit. Winkler enteilte mit starkem Antritt seinen Gegenspielern und spielte mit Liebler einen feinen Doppelpass. Den Schuss von Winkler lenkte Gassmann gerade noch für seinen bereits geschlagenen Schlussmann neben das Tor. Die freien Räume durch die offensive Ausrichtung der Schambachtaler nutzten die abgebrühten Spieler des FC Schwabing immer wieder für gefährliche Konterangriffe. Doch Fabian Ferstl im Sandersdorfer Tor rettete zweimal gegen Bürgin und Fellhauer.

In der 78. Minute köpfte Kargl eine Neumeyer-Flanke in Richtung des langen Ecks, doch Ersatztorwart Kügel lenkte den Ball noch um den Pfosten. Nur zwei Minuten später forderten die Spieler des FCS und deren zahlreiche Fans vergebens einen Elfmeterpfiff, als Kargl bei einem Freistoß vermeintlich mit dem Ellenbogen im Gesicht getroffen wurde. Für die Entscheidung sorgte schließlich Angreifer Michael Hertlein, der in der 87. Minute den Ball schön mitnahm und mit einem sehenswerten Schuss ins lange Eck vollendete. "Wir haben heute viel Lehrgeld bezahlt und wissen nun, wie es läuft, wenn man seine Chancen nicht nutzt", so das nüchterne Fazit von Sandersdorfs Trainer Giuseppe Mele.

FC Sandersdorf: Ferstl, Winkler, Se. Rott (80. D. Riedl), Sedlmeier (46. Kuttenberger), Kargl, M. Riedl, Liebler, Daum (68. Vielberth), Pröbstl, Neumayer, Sa. Rott. Tore: 1:0 Schaffhauser (44.), 2:0 Bürgin (49.), 3:0 Hertlein (87.). Rote Karte: Palac (FC Schwabing München, Notbremse, 18.).