Reichertshofen
Paukenschlag in Reichertshofen

Aufstiegstrainer Manuel Steiniger tritt beim TSV Reichertshofen zurück

18.01.2017 | Stand 02.12.2020, 18:47 Uhr

Vom Verein enttäuscht: Ex-Coach Manuel Steiniger. - Foto: Steiniger

Reichertshofen (PK) Von wegen ruhige Zeit: Kurz nach dem Jahreswechsel geht es beim Fußball-Kreisklassisten TSV Reichertshofen hoch her: Einige Tage nach der Nachricht, dass Coach Manuel Steiniger zum Saisonende den Verein verlässt, ist er nun zurückgetreten - mit sofortiger Wirkung.

Manuel Steiniger und der TSV Reichertshofen - das schien in der jüngeren Vergangenheit eigentlich zu passen: Zur Saison 2015/16 war der ehemalige Co-Trainer des SV Karlshuld zum TSV gestoßen. Gemeinsam gelang sofort in der ersten Saison die Meisterschaft in der A-Klasse und damit der Aufstieg in die Kreisklasse. Und auch in der zweiten Spielzeit mit Steiniger (kleines Foto) als Spielertrainer spielt Reichertshofen erfolgreichen Fußball - zur Winterpause steht das Team derzeit auf Rang vier, gar noch in Schlagdistanz zu den Aufstiegsrängen. Kein Grund für interne Probleme und Streitigkeiten - sollte man zumindest meinen.

So gab der Verein Ende vergangener Woche per Pressemitteilung bekannt, das Steiniger seinen auslaufenden Vertrag nicht verlängert und zum Saisonende den Verein verlässt. Eine überraschende Nachricht, aber eben eine, wie sie schon so oft im Lokalsport vorgekommen ist.

Dienstagnacht dann jedoch die Überraschung: Der Verein vermeldete in einer neuerlichen, kurzen Pressemitteilung den sofortigen Rücktritt Steinigers. Dieser stelle, so der Verein, sein Traineramt zur Verfügung. "In einer Spielersitzung am Dienstagabend hat Manuel Steiniger seine erfolgreiche Arbeit früher als geplant beendet", erklärt die Abteilungsleitung des Vereins in den wenigen Zeilen. Weiter heißt es: "Die Verantwortlichen der Fußballabteilung bedauern die Entscheidung von Manuel Steiniger, respektiert sie aber natürlich." Man wünsche Steiniger alles Gute für die Zukunft.

Steiniger selbst reagierte mit dem Rücktritt auf das Gebaren des Vereins hinsichtlich der Gründe für die Trennung zum Saisonende. Dieser hatte erklärt, der Coach habe seinen Vertrag nicht verlängern wollen, obwohl der Verein doch um ihn gekämpft habe: "Wir haben alles getan, was in unserer Macht steht", hieß es von Seiten der Abteilungsleitung. Während der Verein das Ende der Zusammenarbeit zum Saisonende in der vergangenen Woche verkündete, war Steiniger noch im Urlaub.

Seinen überraschenden sofortigen Rücktritt erklärt er nun wie folgt: "Ich bin von der Abteilungsleitung enttäuscht." Grund ist der Umgang mit der geplatzten Vertragsverlängerung: "Sie haben mich im Spielerkreis und in der Öffentlichkeit für das Scheitern der Verhandlungen über eine Vertragsverlängerung verantwortlich gemacht." Steiniger hätte zu den gleichen Konditionen gerne seine bisher erfolgreiche Arbeit in Reichertshofen fortgesetzt, berichtet er.

Dass der Verein die Konditionen reduzieren wollte, sei jedoch nicht der ausschlaggebende Punkt für den Rücktritt gewesen: "Ich habe den Verein gebeten, diese ganze Sache richtigzustellen. Das wurde leider nicht gemacht, deshalb musste ich diesen Schritt gehen", erklärt er. "Daher war eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der Abteilungsleitung nicht mehr möglich", so der 31-jährige Mittelfeldspieler.

Für die Rückrunde steht der TSV nun ohne Trainer und Steiniger ohne Verein da. "Es war natürlich alles sehr kurzfristig jetzt. Für mich gibt es in der Rückrunde noch kein Ziel, keinen Verein." Auch zur neuen Saison habe er noch keine neue Aufgabe. Hier sei ebenfalls noch alles offen, wie der Spielertrainer berichtet.

Unklar ist noch, wer das Ruder für die zweite Saisonhälfte in Reichertshofen übernimmt: Der Verein gab in der vergangenen Woche bekannt, dass Steinigers Weggang zur neuen Saison intern gelöst wird: Thomas Stadel, Torjäger und Routinier des TSV, wird ab der neuen Saison in die Rolle des Spielertrainers schlüpfen. Ob Stadel, der in dieser Saison schon 15 Tore erzielte und zudem sieben weitere Treffer vorbereitete, jetzt bereits einspringt, ist fraglich. Der Verein wollte auf Nachfrage nicht über eine mögliche Lösung sprechen, sondern verwies nur auf die Stellungnahme zum Rücktritt Steinigers.