München
Kurzer Prozess

Thaibox-Weltmeister Dardan Morina verteidigt Titel Entscheidung durch K. o. in Runde zwei

13.03.2017 | Stand 02.12.2020, 18:30 Uhr
Der Weltmeister obenauf: Dardan Morina (rechts) schickte seinen polnischen Gegner Dawid Nowak bereits in der ersten Runde zweimal zu Boden. −Foto: Baldowski

München (DK) Am Ende war es dann doch eine klare Sache: Der Ingolstädter Thaibox-Weltmeister Dardan Morina hat seinem Herausforderer Dawid Nowak am Samstagabend in München keine Chance gelassen und seinen WM-Titel erfolgreich verteidigt. Bereits in der zweiten Runde flog das Handtuch.

Vor dem Kampf im ausverkauften Münchner Postpalast hatte der 23-jährige Nowak noch mit markigen Sprüchen auf sich aufmerksam gemacht. Doch im Ring konnte der Pole dann keine Taten folgen lassen. Morina legte von Beginn an den Vorwärtsgang ein und setzte seinen Kontrahenten vor allem mit den Fäusten enorm unter Druck. Der Pole hatte damit offensichtlich nicht gerechnet. "Er wirkte ein bisschen überrascht, ich glaube, er hatte etwas anderes vor", kommentierte der neue und alte Weltmeister nach seiner erfolgreichen Verteidigung des WKU-Titels.

Dabei hatte Morina seinen eigenen Plan nur wenige Stunden vor dem Kampf ebenfalls ändern müssen. Kurzfristig wurde festgelegt, dass Morina und Nowak doch den Hauptkampf des Abends bestreiten. "Das war natürlich schön, den letzten Kampf zu haben. Aber das bedeutete auch, dass ich noch zwei Stunden länger warten musste", berichtete Morina. "Ich war die ganze Zeit unglaublich unter Strom und heiß auf den Kampf. Als es dann endlich losging, bin ich rein wie eine Donnerwalze", beschreibt der 26-Jährige.

Die 3000 Zuschauer - darunter eine 300-köpfige Fangruppe aus Ingolstadt - sahen dann auch von Beginn an einen Weltmeister, der keinen Zweifel daran ließ, wer der Chef im Ring ist. Mit kräftigen Schlägen attackierte Morina seinen polnischen Gegner, der daraufhin nicht mehr aus der Defensive herauskam.

Nach einer Rechts-Links-Kombination war es dann so weit: Nowak ging bereits in der ersten Runde zu Boden und wurde vom Ringrichter angezählt. Der Pole rappelte sich aber wieder auf - um kurz darauf eine heftige Linke des erneut attackierenden Morina zu kassieren und wieder auf die Bretter zu gehen. Abermals wurde der 23-Jährige angezählt, abermals konnte er aber weitermachen. Der Schlussgong rettete den Herausforderer schließlich in die Pause.

Doch auch in Runde zwei musste Nowak einstecken. Nach einer Schlagserie Morinas wollte der Ringrichter den Polen ein drittes Mal anzählen, doch in diesem Moment warf dessen Trainer bereits das Handtuch. Damit stand der Sieg des Ingolstädters durch technischen K. o. fest. Morina ist damit weiter WKU-Weltmeister im Supermittelgewicht.

"Ich hatte eine super Vorbereitung, das hat mir unglaubliche Sicherheit gegeben. Ich habe im Ring mein Ding durchgezogen, damit ist er nicht klargekommen", kommentierte Morina, der sich auch beim Publikum bedankte. "Die Stimmung war genial. Und ich glaube, so etwas wollen die Leute sehen, wenn es von Anfang an zur Sache geht."

Wann der 26-jährige Weltmeister das nächste Mal in den Ring steigt, ist noch nicht klar. "Vielleicht Ende Mai oder im Juni, das wird sich in den kommenden Wochen entscheiden", sagte Morina, der sich nun aber erst einmal voll auf die Organisation der ersten "Gladiator Fight Night" im Ingolstädter Stadttheater konzentrieren will. Bei dem Kampfabend sollen sich verschiedene von Morina und seinem Bruder Gentian betreute Athleten beweisen, auch ein Prominenten-Boxkampf ist geplant.

Ebenfalls für Jubelstürme hatte am Samstag vor dem Kampf der Ingolstädterin Marie Lang gesorgt. Die 30-Jährige aus Bünde (Nordrhein-Westfalen) kämpfte erstmals im Vollkontakt - mit Erfolg. Gegen Rachida Bouhout aus den Niederlanden sicherte sich Lang den WKU-WM-Titel nach einstimmigem Punkturteil. Damit eroberte sie denselben Gürtel, den einst die Weltklasse-Kickboxerin Christine Theiss innehatte.