Manching
In Doppelfunktion

Ex-Profi Torsten Holm trainiert den SV Manching und läuft als Stürmer für den FC Geisenfeld auf

27.08.2014 | Stand 02.12.2020, 22:18 Uhr

Torsten Holm (vorne) ist nicht nur Trainer des Fußball-Bezirksligisten SV Manching. Er spielt selbst noch beim Kreisligisten FC Geisenfeld – in dieser Szene gegen den TSV Kösching. - Foto: Schneider

Manching/Geisenfeld (DK) Torsten Holm ist Stürmer mit Leib und Seele. Der 42-jährige Ex-Profi hat in seiner Laufbahn unter anderem mit Jahn Regensburg gegen Bayer Leverkusen gespielt. Momentan trainiert er den Bezirksligisten SV Manching – und läuft in der Kreisliga für den FC Geisenfeld auf. Halbzeit in der Partie des FC Geisenfeld gegen den FC Gerolfing II. Es ist Mitte August, erster Spieltag der Fußball-Kreisliga Donau/Isar 1. Holm macht sich warm und bereitet sich auf seine Einwechslung vor. Der 42-Jährige macht eine gute Partie, trifft zweimal und vergibt noch eine weitere große Chance. Die Geisenfelder verlieren trotzdem knapp mit 2:3. Für Holm war es kein gutes Wochenende. Einen Tag später unterliegt er als Trainer mit dem SV Manching in der Bezirksliga überraschend beim SV Sulzemoos mit 0:1.

Die Bilanz mit den Manchingern kann sich in dieser Spielzeit aber insgesamt sehen lassen. Von acht Partien gewann der SVM sieben und führt damit die Tabelle souverän an. Am kommenden Freitag (18.30 Uhr) ist das Team beim Tabellenzweiten TSV Jetzendorf zu Gast. Holm kehrte zu Saisonbeginn nach Manching zurück, nachdem er bereits von 2007 bis 2011 dort tätig war. „Damals war Martin Distl, der jetzt Geisenfeld trainiert, mein Spieler. Wir hatten immer Kontakt und sind ins Gespräch gekommen, ob ich Lust hätte, beim FCG zu spielen“, sagt Holm, der in Duisburg geboren wurde und in Oberschleißheim aufwuchs.

Das Engagement in Geisenfeld lag nahe. Holm wohnt in Geisenfeld und hat eine enge Beziehung zum Verein. Er wollte unbedingt weiter Fußball spielen – auch mit 42 Jahren. „Es geht für mich in Geisenfeld vor allem darum, Spaß zu haben und den jungen Spielern mit meiner Erfahrung zu helfen. An erster Stelle steht aber natürlich das Traineramt beim SV Manching“, betont er. „Der Aufstieg ist ganz klar das Ziel. Die Mannschaft hat viel Potenzial. Wir sind jetzt aber die Gejagten und müssen immer wieder unsere Hausaufgaben machen.“

Als Spieler hat Holm schon viel erlebt. Zwar hat es nie für Partien in der Bundesliga oder zweiten Liga gereicht, während seiner erfolgreichsten Zeit bei Jahn Regensburg spielte er am 26. August 2001 in der ersten Runde des DFB-Pokals aber gegen Bayer Leverkusen. Am Ende hieß es 0:3, Holm lieferte dennoch eine gute Partie ab. „Wir gerieten durch Ulf Kirsten schnell in Rückstand, hatten dann aber drei bis vier gute Gelegenheiten. Wenn wir die genutzt hätten, wäre etwas drin gewesen“, ärgert er sich auch heute noch ein bisschen. Als Stürmer hatte es Holm mit dem Brasilianer Lucio (später beim FC Bayern und Nationalspieler) zu tun, der das 0:2 erzielte. Den dritten Treffer schoss Bernd Schneider. Rückblickend waren für Holm die Jahre in Regensburg (1998 bis 2002) die erfolgreichste (zwei Aufstiege) und auch schönste Zeit seiner Laufbahn.

Seine ersten Schritte machte er in Oberschleißheim und dann in der B- und A-Jugend beim TSV Natternberg in Niederbayern. Nach dem Wechsel zum TSV Dasing überzeugte der Offensivspieler dort so sehr, dass er einige Angebote hatte: „Ich hätte zum SC Freiburg, den Amateuren des FC Bayern und zum TSV 1860 München gehen können. Bei den Löwen habe ich die besten Chancen gesehen. Zudem bin ich Anhänger des Vereins.“ Der Wechsel im Jahr 1993 stellte sich aber als Fehler heraus. „Es wurden mir falsche Zusagen gegeben. Ich sollte neben Bernhard Winkler im Sturm spielen. Dann verpflichtete der Verein Peter Pacult und ich saß auf der Bank. Nach einem Jahr bin ich dann zum 1. FC Passau gegangen.“

Nach einigen Jahren Wanderschaft ging Holm 2004 zum ESV Ingolstadt. „Ich hatte auch schon mit dem MTV Ingolstadt gesprochen. Dann erzählte mir Peter Jackwerth von den Plänen der Fusion und ich fand das Projekt sehr spannend“, sagt Holm. Der ESV und MTV fusionierten zum FC Ingolstadt und der Stürmer erlebte die ersten Jahre unter dem Vorsitzenden Peter Jackwerth hautnah mit. 2007 war es dann so weit, dass er die aktive höherklassige Laufbahn beendete und nach Manching ging. „Ich habe sicherlich nicht alles aus meinem Talent gemacht. Ich habe immer auch das Leben gelebt. Fußball war nie das Einzige für mich. In der dritten Liga hatte ich aber trotzdem über Jahre viel Erfolg“, betont Holm, der mittlerweile selbstständig im Bereich Eventmanagement arbeitet. Der Schritt nach Ingolstadt sei die beste Entscheidung seines Lebens gewesen. Dort hat er seine jetzige Frau, mit der der 42-Jährige zwei Kinder hat, kennengelernt und sich in der Region niedergelassen.