Bonndorf (DK) Mit einer starken Leistung haben die Keglerinnen der DJK Ingolstadt am vergangenen Sonntag den Abstiegskampf vorzeitig beendet. Die Schanzerinnen schlugen den Mitaufsteiger SKV Bonndorf überraschend klar mit 8:0 und können den letzten Spieltag der Bundesliga 120 Wurf nun beruhigt angehen.
Nach der klaren 2:6-Niederlage gegen den NBC-Weltpokalsieger Liedolsheim zeigten sich die DJK-Damen im entscheidenden Spiel in Bonndorf stark verbessert. Vor allem das intensive Abräumtraining unter der Woche hatte sich bezahlt gemacht. Die Gastgeberinnen, die eine starke Premierensaison in der Bundesliga gespielt und den Klassenerhalt schon sicher hatten, begannen mit ihrer Nationalspielerin Jana-Sophie Bachert und der starken Andrea Cosic. "Unser Ziel war, vorne einfach nicht zu viel zu verlieren", sagte DJK-Akteurin Laura Hager (Foto). Doch Maria Stang und Nadine Bobinger boten auf Ingolstädter Seite eine klasse Partie und sicherten sich auf den letzten Bahnen sogar jeweils den Sieg nach Punkten. Stang, die in dieser Spielzeit schon so manch bessere Spielerin bezwungen hatte und zum "Favoritenschreck der DJK" avanciert ist, schlug erneut zu: In einem Herzschlagfinale entzauberte sie Bachert bei 2:2 Punkten mit schließlich einem Kegel mehr (560:561). Und auch Nadine Bobinger gewann den Mannschaftspunkt für die DJK. Mit ihren starken 571 Holz war sie zwar den 585 von Cosic noch unterlegen, allerdings erspielte sie sich 3:1 Satzpunkte und bescherte den Gästen den überraschenden Punktvorsprung. "Das war auf jeden Fall schon eine Erleichterung für uns im Mittelpaar und auch der Grundstein für den Sieg", erläutert Hager die Bedeutung dieser Leistung.
An diese knüpften sowohl sie als auch Carina Überle, die zweite Ingolstädterin im Mittelpaar, nahtlos an. Mit 577:547 und 585:576 Holz gewannen sie beide Paarungen und zeigten gar die Ingolstädter Tagesbestleistungen. Neben den Punktsiegen holten beide Jungstars auch den Holzrückstand auf, der Sieg wurde immer greifbarer. Lange Zeit schien sogar der Bahnrekord des Serienmeisters aus Bamberg (3432 Holz) zu wackeln, doch so weit kam es dann doch nicht.
Erst im Schlusspaar ließ das enorm hohe Niveau dieser Partie etwas nach. Auf Ingolstädter Seite war Tanja Bayer nach schwerer Grippe noch nicht ganz genesen und wurde nach furiosem Beginn von Bahn zu Bahn etwas schwächer. Dennoch sicherte sie sich mit 545:531 Holz einen hart erkämpften Sieg. Hilde Kummer gewann ebenfalls und machte so den Komplett-Triumph perfekt. Mit 556:529 Holz reichte sie zwar nicht ganz an die Top-Leistungen des Mittelpaares heran, spielte aber konstant stark und veredelte so die hochkonzentrierte Mannschaftsleistung.
"Wir hatten von Anfang an ein sehr gutes Gefühl, haben alle total gefightet", analysierte Hager die Begegnung. Zwar sei es eine starke Teamleistung gewesen, doch erscheine das Ergebnis mit 8:0 etwas verzerrt. "Es war eigentlich in jeder Paarung ein Kampf bis zum Schluss, aber wir haben mit großem Willen und dem nötigen Glück alle Begegnungen auf unsere Seite ziehen können", freute sich die Ingolstädterin. "Jetzt haben wir den Klassenerhalt wirklich verdient mit so einer Leistung. Im letzten Spiel können wir nun befreit aufspielen." Am kommenden Sonntag (12 Uhr) ist der SKK Poing zu Gast bei der DJK, dann geht es für die Schanzerinnen in die wohlverdiente Sommerpause.
Selten hatte eine Gastmannschaft im Kegelstüble so aufgetrumpft wie die Ingolstädter Damen - auch wenn der Sieg am Ende vielleicht etwas zu hoch ausfiel. Das Wichtigste war allerdings: Die DJK zog sich aus eigener Kraft aus dem Abstiegssumpf. ‹ŒFoto: Rimmelspacher
