Greding
Tennis der Extraklasse beim TC Grün-Weiß Greding

01.06.2010 | Stand 03.12.2020, 3:58 Uhr

Erfolgreichster Lokalmatador: Laurin Metzner vom TC Greding erreicht den dritten Platz bei den U12-Junioren. - Foto: Bauernfeind

Greding (HK) Es war eine gigantische Veranstaltung, diese zwölfte Auflage des Gredinger Tennis-Jugendranglistenturniers. Nicht nur wegen der Rekordteilnehmerzahl von 178 wurde das ohnehin hohe Niveau der vergangenen Jahr nochmals getoppt.

Teilnehmerfeld, Organisation, Atmosphäre und sportliches Niveau: Auf diese vier Konstanten konnte man sich beim Gredinger Jugendranglistenturnier wie immer verlassen. Trotzdem ging es in der Skala am vergangenen Wochenende nochmals deutlich nach oben. Vor allem das Leistungsniveau an den Finaltagen wird von dieser zwölften Turnierauflage in Erinnerung bleiben. Ein Hauch von höherklassigem Sport wehte über die Anlage des TC Grün-Weiß.

Wegen der hohen Teilnehmerzahl wurde das Turnier erstmals über vier Tage ausgetragen. Vier Tage gelbe Filzkugeln, vier Tage bunte Tennisfarben. Von der blauen Schlägerseite bis zum rosa Griffband war alles zu sehen. Breit gefächert war aber auch das Repertoire der Akteure. Dennoch blieben harte lange Schläge von der Grundlinie letztlich das beste Mittel zum Erfolg.

Von diesem Rezept machten auch die Gredinger Nachwuchsspieler Gebrauch: Am Ende war zwar noch nicht alles Gold, was glänzt, doch Günter Beck, Stefan Beck, Marvin Flemming, Alexander Lehmair gewannen jeweils immerhin ein Spiel. Deutlich bemerkbar machte sich die Gredinger Trainingsarbeit unter Zdenek Hlavacek, dessen Tochter Sina (ASV Neumarkt) ebenfalls ein tolles Turnier spielte und erst im Endspiel bei den U10-Juniorinnen unterlegen war.

Titelverteidiger Christian Pfaender aus Greding (SV 1873 Nürnberg-Süd), der nach seinem Vorjahressieg in der Altersklasse U16 schon in der stark besetzten Nachwuchsklasse an den Start gegangen war, musste am zweiten Turniertag leider verletzungsbedingt passen. Doch dafür sprang Lokalmatador Laurin Metzner in die Bresche: In der Altersklasse U12 spielte er sich bis ins Halbfinale und sorgte mit seinem dritten Platz für eine echte Turniersensation. Ganz starke Grundschläge, ein tolles Laufvermögen und entsprechende Risikobereitschaft – das waren Metzners Stärken an den vier Turniertagen.

Zahlreiche Stärken zeigte auch Felix Rupp, der für den 1. FC Nürnberg startende Allersberger. Mit souveränen Siegen stieß er bis ins Finale vor, das aber unter keinem guten Stern stand. Mit 4:6 und 3:6 musste sich Rupp dem starken Benedikt Wilde vom Bayernligisten TV Fürth geschlagen geben. Zudem mussten die Finalspiele witterungsbedingt mehrmals unterbrochen werden.

Das Wetter war am Ende das einzige, worauf die Organisatoren keinen Einfluss hatten. Sonst war es Gert Sorgatz, Daniel Geyer und Peter Miehling wieder gelungen, ein perfektes Turnier auf die Beine zu stellen. Besonders gelobt wurde der reibungslose Turnierablauf mit einem perfekten Zeitplan, zu dem auch wieder Spiele auf der Außenanlage des TC Altmühltal Kinding gehörten. Und wenn die Rahmenbedingungen passen, dann sind auch Topleistungen möglich.

Insgesamt waren die Leistungen an den vier Turniertagen herausragend: Vor allem in der Nachwuchsklasse U21, die mit dem besten Starterfeld aufwarten konnte. Hier gab es tollen Tennis zu sehen, aber auch einmal die dunkle Seite des Leistungssports: In einem Halbfinale der weiblichen Nachwuchsklasse wurden die guten Sitten deutlich überschritten. Für das Kontrastprogramm sorgte das Halbfinale der U21-Junioren zwischen dem späteren Sieger Benedikt Wilde (TV Fürth) und Dino Volkholz (SpVgg Greuther Fürth).

Beide zeigten eindrucksvoll, was einen höherklassigen Spieler auszeichnet: Kampf bis aufs Messer, aber auch absolute Fairness bei engen Bällen. Am Ende hätte diese Partie auch einen Fair-Play-Preis verdient gehabt. Außerdem war es wohl das beste Herrenspiel, das seit Jahren auf der Gredinger Anlage stattgefunden hat. Bis in die späten Abendstunden verfolgten viele Zuschauer dieses Dreisatzmatch der Extraklasse. Mit hohem Tempo, großer Athletik, Spielwitz und vielen direkten Punkte, die man sonst nur aus dem Fernsehen kennt.