Freystadt
Meilenstein auf dem Weg zum Klassenerhalt

Freystädter Badmintonspieler feiern beim TSV Neuhausen den ersten Bundesligasieg - Nun kommt der deutsche Meister

08.11.2017 | Stand 02.12.2020, 17:15 Uhr
Geballte Fäuste bei zwei Sieggaranten: Freystadts indonesischer Neuzugang Fikri Hadmadi (links) und Johannes Pistorius zeigen im Kellerduell beim TSV Neuhausen eine starke Leistung. Hadmadi deutet an, dass er eine echte Verstärkung ist. −Foto: Pistorius

Freystadt (HK) Der Befreiungsschlag ist gelungen. Die Badmintonspieler des TSV Freystadt haben am Dienstagabend ihren ärgsten Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt in der Bundesliga besiegt. Dabei lagen sie beim TSV Neuhausen/Nymphenburg bereits mit 0:2 zurück und siegten mit 5:2.

Die Partie begann alles andere als nach dem Geschmack der zahlreich mitgereisten Freystädter Fans. Johannes Pistorius und Oliver Roth fanden nicht ins Spiel und verloren in vier Sätzen gegen den polnischen Nationalspieler Prezemyskaw Szydlowski und Ex-Nationalspieler Fabian Holzer. Im zweiten Herrendoppel hatte Freystadt umgestellt. Mannschaftsführer Florian Waffler spielte mit dem indonesischen Zugang Fikri Hadmadi. Das Experiment schien aufzugehen. Gegen das eingespielte Doppel Wadenka, Heumann erzwangen die Oberpfälzer einen Entscheidungssatz, unterlagen aber mit 8:11. Nach 0:2-Rückstand ruhten die Hoffnungen auf dem Damendoppel Julia Kunkel und Jenny Moore. Doch die beiden zeigten Nerven, unterlagen gegen die Außenseiter Monika Weigert und Kaja Stankovic im Eröffnungssatz und mussten alles geben, um in vier Sätzen zu gewinnen. Das 2:2 besorgte Freystadts Finnin Nanna Vainio gegen die Ukrainerin Natalya Voytsekh.

Dann waren alle gespannt, wie sich Fikri Hadmadi im ersten Herreneinzel schlagen würde. Dank eines privaten Sponsors konnte der 22-jährige Badmintonprofi aus Djakarta für dieses Schlüsselspiel einfliegen. Die Investition machte sich bezahlt, der Indonesier besiegte in drei Sätzen den Lokalmatador Tobias Wadenka. Spannend machte es Lukas Schmidt im zweiten Herreneinzel. Er benötigte gegen den Bulgaren Yankov Krasimir fünf Sätze, um sich im Entscheidungssatz mit 11:7 durchzusetzen. Im Mixed zeigte Johannes Pistorius mit Jenny Moore seine Klasse. Gegen seinen ehemaligen Doppelpartner aus der Nationalmannschaft, Fabian Holzer und die ukrainischen Nationalspielerin Natalya Voytsekh ließ das Duo nichts anbrennen und gewann in vier Sätzen zum 5:2 Endstand. "Nach drei Niederlagen war dieser Sieg im Derby enorm wichtig. Fikri ist ein toller Teamplayer, wir kennen ihn gerade drei Tage, aber er passt von seiner Persönlichkeit optimal ins Team", sagte Teammanager Stephan Pistorius.

Für die Freystädter geht es am Samstag (16 Uhr) weiter, allerdings ohne Fikri, der kein längeres Visum erhalten hat. Trotzdem geht der TSV optimistisch ins Heimspiel gegen den deutschen Meister TSV Refrath. Die erfolgsverwöhnten Refrather sind nach vier Spieltagen noch ohne Sieg und werden laut ihrem Teammanager in Bestbesetzung antreten. In ihren Kader stehen drei Olympiateilnehmer von Rio sowie zahlreiche Nationalspieler. In den Herreneinzeln erwartet man den deutschen Nationalspieler Lars Schänzler sowie den irischen Jugend-Europameister Nhat Nguyen. Stark sind die Refrather im Herrendoppel und Mixed. Neben dem irischen Olympiateilnehmer Sam Magae und dem zweifachen deutschen Meister Rafael Beck freut man sich in Freystadt auf Max Schwenger. Er trainierte als Jugendspieler wöchentlich in der Freystädter Mehrzweckhalle. Auch wenn er seine internationale Karriere verletzungsbedingt vor zwei Jahren beenden musste, hat er in der Bundesliga gezeigt, dass er zu den stärksten deutschen Doppelspielern gehört. Bei den Damen sind die Refrather ebenfalls favorisiert. Gegen die Irin Chloe und die deutsche Meisterin Carla Nelte, beide Olympiateilnehmerin von Rio, wird es für die Oberpfälzer schwer.