Wettstetten
"Es war ein perfektes Rennen"

Anna Knauer und Fabian Danner gewinnen 32. Ingolstädter Straßenpreis Patrick Haller im Pech

22.07.2016 | Stand 02.12.2020, 19:30 Uhr

Kein schlechter Sprinter: Fabian Danner gewann das Hauptrennen des Ingolstädter Straßenpreises über 111,3 Kilometer. - Foto: M. Schoch

Wettstetten (EK) Ausgelaugte Körper, hochrote Gesichter - den Teilnehmern des Ingolstädter Straßenpreises stand die Anstrengung ins Gesicht geschrieben. Mehr als 300 Fahrerinnen und Fahrer hatten sich auf den 15,9 Kilometer langen Rundkurs von Wettstetten über Echenzell und Böhmfeld zurück nach Wettstetten begeben.

Für einige endete die Veranstaltung, die zum 32. Mal ausgetragen wurde, mit einem Lächeln im Gesicht. Für manch andere allerdings nicht - so wie beispielsweise Patrick Haller.

Entnervt packte der Ingolstädter Jungprofi seine Sachen zusammen. Die Schürfwunde an seinem rechten Knie zeugte davon, warum aus der Motivation für das Rennen eine derartige Enttäuschung geworden war: In der vierten von sieben Runden wollte Haller angreifen. Er ging aus dem Sattel, um Druck auszuüben - doch als er in die Pedale treten wollte, brach eines ab. Haller stürzte und schied aus. "Natürlich bin ich enttäuscht", gab er nach dem Rennen zu. "Ich hatte mich gut gefühlt, der Druck war super", meinte er zähneknirschend - schob aber eine Kampfansage hinterher: "Dann werde ich die nächsten Rennen eben doppelt so schnell fahren."

Bereits in den Altersklassen U 11 und U 13 war der Ehrgeiz groß. Max Herrmann, der Sieger der U 13, ging aus dem Sattel und reckte bei der Zieleinfahrt die Arme in die Luft. Genauso enthusiastisch jubelte Pascal Hartmann, der das Rennen über 95,4 Kilometer in der Elite-Klasse C der Männer gewann und sich damit das Startrecht in der nächsthöheren Klasse B sicherte. Auch die weiteren Sieger - Henri Uhlig (Jugend U 17), Friedrich Hofmann (Senioren 2), Heiko Gericke (Senioren 3 und 4) und Christoph Setescak (Junioren U 19) jubelten ausgelassen.

Die schnelle Strecke führte fast in jeder Wertung zu einem Schlusssprint - zur Freude der zahlreichen Zuschauer im Ziel. Durch eine Attacke am Zielanstieg sicherte sich auch die Eichstätterin Anna Knauer den Sieg, bevor sie mit einem Lächeln über die Ziellinie fuhr. "Es war ein perfektes Rennen. Wir waren von Beginn an zu dritt ganz vorne. Kurz vor dem Ende habe ich mich dann abgesetzt", meinte Knauer glücklich. Dabei sei das Rennen mehr ein Training gewesen, schließlich steht der Höhepunkt des Sportjahres für die 21-Jährige noch aus - die Olympischen Spiele in Rio. Nach der Siegerehrung schwang sich Knauer wieder in den Sattel und fuhr nach Hause.

Den Zieleinlauf des Hauptrennens über 111,3 Kilometer verpasste sie so. Fabian Danner siegte im Schlussprint eines Rennens, das von einer Ausreißergruppe geprägt war. "Wir hatten es eigentlich verpasst, in der Gruppe mitzufahren. Doch mein Team hat die Lücke sehr klein gefahren, ich musste dann noch ein paar Löcher zufahren. Am Ende haben sich schon ein paar nach mir umgeschaut", sagte Danner und schob lächelnd nach: "Ich bin nicht ganz schlecht im Sprint." Den Siegerpokal nahm er mit einem Lächeln entgegen - überreicht von Veranstalter Manfred Hengmith. Der Vorsitzende des RSC Ingolstadt war bis auf einen Zwischenfall beim Aufbau, der zu einer Verzögerung der Starts von etwa einer Stunde führte, zufrieden: "Der Nervenkitzel gehört eben auch noch dazu."