München
Okotie fit für Abstiegsendspiel

1860 München kann gegen Fortuna Düsseldorf auf seinen zuletzt angeschlagenen Angreifer zurückgreifen

25.02.2016 | Stand 02.12.2020, 20:09 Uhr

München (DK) Der TSV 1860 liefert in diesen Tagen mal wieder mächtig Gesprächsstoff. Neben den Querelen im Verein kämpft die Mannschaft gegen Fortuna Düsseldorf um den Klassenerhalt. Bei einer Niederlage wäre die direkte Rettung wohl so gut wie ausgeschlossen.

Oliver Kreuzer tat in dieser Woche das aus seiner Sicht wohl einzig Vernünftige: Der Sportdirektor des TSV 1860 München mischte sich nicht auch noch öffentlich in die aktuellen Diskussionen und Machtspielchen rund um den Giesinger Traditionsverein ein, sondern konzentrierte sich mit seinen Aussagen lieber auf das momentan Wesentliche: den Abstiegskampf in der zweiten Liga. "Wenn wir weiter die Ruhe bewahren, hart arbeiten und unser Ziel im Auge behalten, wird der nächste Sieg kommen", sagte Kreuzer. Am Samstag (13 Uhr), gegen Fortuna Düsseldorf, müsse nun endlich "der Knoten platzen".

Sportlich ginge es ansonsten weiter im freien Fall in Richtung 3. Liga. Dazu bleiben die Unruhen im Klub, die mit dem Besuch von Investor Hasan Ismaik am vergangenen Wochenende noch einmal so richtig Fahrt aufnahmen. Von Ismaiks Auftritt in Rudelzhausen am Freitag bis zur Beiratssitzung im Münchner Luxushotel Mandarin Oriental am Sonntag präsentierten die Löwen mal wieder zahlreiche Facetten des häufig belächelten, aber eben auch geliebten Chaosklubs 1860. Die vom Jordanier geforderte Absetzung der beiden Geschäftsführer Markus Rejek und Noor Basha konnte von Präsident Peter Cassalette und dem Verwaltungsrats-Vorsitzenden Karl-Christian Bay allerdings verhindert werden. Vorerst.

Man habe die Geschäftsführung aufgefordert, sich auf die derzeit drängenden Probleme des Klubs zu konzentrieren, stand in einem vom Beirat (bestehend aus Ismaik, seinem Bruder Yahya Abdullah, Cassalette und Bay) in dieser Woche veröffentlichten Schreiben. Sobald die Rettung geschafft worden ist, werde man die Saison analysieren und Entscheidungen für die Zukunft treffen.

Auch Mitschuldige für die aktuelle Misere habe man laut dem Textdokument gefunden: die kontinuierlich negative und inakkurate Berichterstattung in den Medien führe dazu, den Interessen des Vereins zu schaden. Dass es Ismaik selbst war, der seinen Cousin Basha einst überraschend beim TSV 1860 installierte, um jetzt öffentlich seine Ablösung zu fordern, hatten die Löwen wohl vergessen.

Kreuzer ließ in dieser Woche nun all diese Themen außen vor, es gibt schließlich noch ausreichend andere Probleme: Verlieren die Löwen ihr Heimspiel gegen Düsseldorf, beträgt der Abstand zum direkten Nichtabstiegsrang im besten Fall elf Punkte. Eine Rettung ohne den Umweg Relegation wäre dann wohl so gut wie ausgeschlossen. Dazu fehlen den Münchnern noch immer Winterneuzugang Goran Sukalo (Entzündung im Rücken) und seit dieser Woche auch Daniel Adlung, der nach einer Operation am Sprunggelenk voraussichtlich vier Wochen ausfallen wird. Stürmer Rubin Okotie, der sich im Mittwochstraining am Zeh verletzt hatte, kann am Samstag dagegen spielen.

Mit dabei sind auch zwei ehemalige Düsseldorfer: Michael Liendl und Maximilian Beister, die inzwischen für die Löwen spielen, ihre beste Zeit im deutschen Fußball aber bei der Fortuna erlebten. "Für uns zählt nur ein Sieg", sagt der Österreicher Liendl vor dem Heimspiel gegen seinen Ex-Klub, von dem er im Spätsommer 2015 zum TSV wechselte.

Beister bestätigt: "Gewinnen wir, können wir uns sogar an Platz 15 herankämpfen." Dreimal schon stand die Leihgabe aus Mainz in einem Relegationsspiel (für Düsseldorf und den HSV) auf dem Platz, am Ende ging es jeweils gut aus. Auch an solch einen Strohhalm klammert man sich in der aktuellen Situation des TSV 1860 gerne.