München
Es bleibt spannend

Machtkampf bei 1860 München spitzt sich vor dem Duell mit Rosenheim zu

23.11.2017 | Stand 02.12.2020, 17:10 Uhr

Erwartet ein schwieriges Spiel: Löwen-Kapitän Jan Mauersberger (rechts) warnt vor dem Tabellenachten Rosenheim. - Foto: Rimmelspacher

München (mav) Der Spannungsabfall, den Daniel Bierofka nach dem ausgefallenen Heimspiel gegen den TSV Buchbach am vergangenen Montag beklagt hatte, ließ sich in dieser Woche nicht auf alle Abteilungen des Traditionsvereins transportieren. Nach optimistischen und für Löwen-Verhältnisse äußerst ruhigen Monaten seit dem Doppelabstieg im Frühjahr droht sich der Machtkampf im Klub offenbar wieder auszuweiten.

Trotz des sportlichen Erfolgs rumort es zwischen den Gesellschaftern.

Ein wahrscheinlicher Konfliktpunkt hängt dabei eng mit dem Mann zusammen, der die schwelenden Konflikte in den vergangenen Monaten als Vermittler an allen Fronten - so gut es bei den Löwen eben geht - unter Verschluss gehalten hatte. Markus Fauser kam als Sanierungsfachmann, rettete die Löwen zuerst wirtschaftlich vor der Insolvenz und stellte dann in kurzer Zeit einen Etat auf die Beine, der dem Verein im Falle des Aufstiegs selbst die Wettbewerbsfähigkeit in der 3. Liga sichern kann. Es scheint so gut wie sicher, dass Fauser zum Ende des Jahres seinen Posten räumen wird, um sich dann wieder der Arbeit in seiner Stuttgarter Kanzlei zu widmen.

Spannend könnte nun vor allem die Frage seiner Nachfolge werden, denn während die Vereinsseite offenbar Finanzdirektor Michael Scharold, Fausers "rechte Hand", ausgewählt hat, soll sich Hasan Ismaik wieder den unbeliebten Ex-Boss Anthony Power auf dem Posten vorstellen können. Power hatte schon von November 2016 bis April 2017 mit höchst umstrittenem Führungsstil an der Grünwalder Straße "geherrscht". Es ist kein Geheimnis, dass der Verein eine Rückkehr des US-Amerikaners, notfalls unter der Zuhilfenahme der 50+1-Regel verhindern würden. Weitere Spannungen sind demnach vorprogrammiert.

Sportlich treten die Löwen, nachdem der Stromausfall einen möglichen Heimsieg gegen Buchbach verhindert hatte, am Sonntag (14 Uhr) beim achtplatzierten TSV 1860 Rosenheim an und wollen ihren Fünf-Punkte-Vorsprung vor dem FC Ingolstadt II mindestens halten. "Ich erwarte ein klassisches Auswärtsspiel: schwierige Bedingungen und einen top motivierten Gegner", sagt Kapitän Jan Mauersberger und verdeutlicht: "Wir müssen schauen, dass wir gut dagegenhalten und sowohl guten Fußball spielen, es aber auch kämpferisch auf den Platz kriegen." Dass die Löwen am Montag gern gespielt hätten, sei längst vergessen. "Die Spannung ist wieder da", sagt Mauersberger. In diesem Fall ist sie auch ausdrücklich erwünscht.