Ingolstadt
"Das ist ein wundervolles Stadion"

25.07.2010 | Stand 03.12.2020, 3:50 Uhr

Trotz der lautstarken Unterstützung seiner Fans gelang dem FC Ingolstadt bei der Stadioneröffnung kein eigener Treffer. Das Auftaktspiel gegen Augsburg endete 0:1. - Foto: Mundt

Ingolstadt (DK) Mit dem ersten Tor oder gar dem ersten Sieg wurde es zwar nichts, dennoch feierte der FC Ingolstadt 04 am Samstag vor fast 11 000 Zuschauern eine gelungene Einweihung des Audi Sportparks. Das Blitzturnier der Profis gewann der Bundesligist VfL Wolfsburg.

Bei immer wieder einsetzendem Nieselregen waren die Rahmenbedingungen für die offizielle Stadioneröffnung sicher nicht einfach. Dennoch strahlten die Verantwortlichen. Denn wo man auch hinhörte, das neue Zuhause des Zweitligisten fand durchweg Zustimmung. "Ein Schmuckstück" hieß es immer wieder, in dem es ganz offensichtlich Spaß macht zu spielen. Via Stadioninterview bestätigten das die FC-Bayern-Allstars genauso, wie die Vertreter der Profiklubs aus Wolfsburg und Augsburg. "Das ist ein wundervolles Stadion", meinte zum Beispiel Ex-Weltmeister und VfL-Co-Trainer Pierre Littbarski. "Die Fans sind viel besser zu hören, hier kommt viel schneller Fußball-Atmosphäre auf", freute sich FC-Kapitän Stefan Leitl.
 

Brisanter Auftakt

Nachdem die Stars von gestern im Prominenten-Spiel den Anfang gemacht hatten, bestritten die beiden Zweitligisten FC Ingolstadt und FC Augsburg die erste von drei Partien des Blitzturniers, die jeweils auf einmal 45 Minuten angesetzt waren. Eine in zweifacher Hinsicht brisante Partie. Zum einen sehen sich beide Teams schon beim Saisonauftakt am 21. August wieder, zum andern deuteten die unter dem neuen Stadiondach deutlich besser wahrzunehmenden Schlachtrufe an, dass beide Vereine einiges von einer Fanfreundschaft entfernt sind.

Die Mannschaften interessierte das wenig. Und so fehlte nicht viel, und FC-Topstürmer Moritz Hartmann hätte in der achten Minuten nach einer Flanke des immer besser werdenden Ronald Gercaliu das erste Ingolstädter Tor in der neuen Heimspielstätte geschossen. Seine Direktabnahme strich jedoch knapp am linken Pfosten vorbei. "Das war eine Hundertprozentige, die muss er eigentlich machen", haderte FC-Chefcoach Michael Wiesinger anschließend, "aber das ist nun mal kein Wunschkonzert hier."

In der Tat entwickelte sich ein engagiert geführtes Testspiel, in dem Aufstiegskandidat Augsburg schließlich nach einer gelungenen Einzelaktion von Nando Rafael durch Tobias Werner den Treffer des Spiels erzielte (24.).

"Wir waren einmal ungeordnet und haben gleich das 0:1 bekommen. So hat meine Mannschaft heute gelernt, dass ein Fehler ausreicht, damit ein Team wie Augsburg so ein Spiel entscheidet", meinte Wiesinger. Kapitän Leitl gab zu, dass die Schwaben Vorteile gegenüber dem FC 04 haben. "Die werden um den Aufstieg spielen, wir für den Klassenerhalt", meinte er. Die weiteren eigenen Torchancen durch Hartmann (35.) und Andreas Buchner (42.) wertete er zumindest als gute Ansätze. Außerdem konnte sich Offensivmann Sebastian Zielinsky auf der linken Außenbahn einige Male gut in Szene setzen.

Trotz der 0:1-Niederlage gegen die Augsburger hatten die Ingolstädter in ihrem zweiten Spiel gegen den Bundesligisten VfL Wolfsburg noch die Chance auf den Turniersieg. Durch den zwischenzeitlichen 1:0-Erfolg der Wolfsburger gegen den FCA, hätten die Gastgeber dafür allerdings mit zwei Toren Unterschied gegen den Bundesliga-Achten der Vorsaison gewinnen müssen.

Gute Ansätze

Dass dies letztlich nicht gelang, lag am wenigsten an FC-Neuzugang Marko Futacs. Der erstmals eingesetzte 20-Jährige hatte durch seine späte Anreise zuvor gerade mal zwei Stunden mit der Mannschaft verbracht, und hatte dementsprechend noch keine Bindung zum Ingolstädter Spiel. "In einigen Szenen hat er angedeutet, dass er den Ball gut abschirmen kann, beim Abspiel wenig Fehler macht und großes Potenzial hat", lobte Wiesinger dennoch.

Auf der anderen Seite zeigte der Bosnier Edin Dzeko, dass ein gestandener Bundesliga-Star wenig Chancen braucht, um ein Spiel zu entscheiden. Kurz vor dem Ende sorgte der Bundesliga-Torschützenkönig (22 Treffer) für den 1:0-Siegtreffer, der den Wolfsburgern gleichzeitig den Turniersieg brachte.

Auf den ersten Torjubel warteten die Ingolstädter somit vergebens. Hartmann, der erneut die größte Torgelegenheit hatte, nahm es gelassen. "Schade, es wäre schön gewesen, hier unser erstes Tor zu schießen", erklärte der 24-Jährige, "aber das hab ich mir dann eben für das Pokalspiel aufgehoben." Am 13. August (19 Uhr), wenn die Ingolstädter gegen den Karlsruher SC das erste Pflichtspiel im neuen Audi Sportpark bestreiten, wäre die Torpremiere ohnehin deutlich wichtiger.