Karlsruhe (DK) Die Szenerie am Samstagnachmittag auf dem Rasen im Wildparkstadion passte so gar nicht zum Ergebnis. Danny da Costa lag ausgestreckt auf dem Rücken am Boden, Lukas Hinterseer beugte sich nach vorne und stützte die Hände auf die Knie, Benjamin Hübner hielt sich den Kopf – so sah der Jubel des FC Ingolstadt über den schwer erkämpften 1:0 (1:0)-Sieg beim Karlsruher SC aus.
Die Mannschaft des FC 04 hatte sich bei ihrem geschichtsträchtigen Auftritt dermaßen verausgabt, dass sie selbst den Zweitliga-Rekord – 17 Auswärtsspiele in Folge unbesiegt – nicht mehr bejubeln konnte.
„Unsere Spielweise ist sehr intensiv und kostet viel Kraft. Aber wir haben dagegengehalten und den Sieg festgehalten“, sagte FC-Kapitän Marvin Matip, der mit Hübner, seinem Partner in der Innenverteidigung, und Mittelfeldabräumer Roger zu den besten Ingolstädtern zählte und kaum brenzlige Situationen zuließ. Einzig als der ehemalige FC-Stürmer Ilian Micanski Manuel Torres schön freispielte, musste Torwart Ramazan Özcan retten, um einen Rückstand zu verhindern (30. Minute).
Ansonsten waren die Gäste die aktivere Mannschaft. Manchmal lief der Ball sogar über zehn Stationen und mehr – nur zum Abschluss kamen auch die Schanzer nicht. So mussten die Karlsruher etwas mithelfen, um dem FC 04 den Sieg zu ermöglichen. Pascal Groß trat den Ball bei einem Freistoß scharf und mit viel Effet in den Strafraum, und KSC-Verteidiger Daniel Gordon verlängerte den Ball unhaltbar für seinen Keeper Dirk Orlishausen ins eigene Tor – 0:1, das Tor des Tages in der 40. Minute. Das vermeintliche 2:0 Sekunden nach dem Seitenwechsel, als Lukas Hinterseer den Ball auf Stefan Lex schön durchgesteckt hatte, fand durch Schiedsrichter Manuel Gräfe keine Anerkennung. „Er meinte, ich hätte bei der Aktion den Fuß drübergehalten. Aber ich war mir keines Fouls bewusst“, sagte der verhinderte Torschütze Lex.
Am Ende reichte es dennoch zum Sieg und Rekord. „Dass wir nach zwei guten Spielen, in denen die Ergebnisse nicht so toll waren, gegen den besten Gegner in der englischen Woche gewinnen, ist ein gutes Zeichen. Wir wollen so lange wie möglich oben dabeibleiben. Vielleicht ist mit uns auch bis zum Schluss in der Spitzengruppe zu rechnen“, meinte Matip mit Blick nach vorne. Zunächst aber müssen die Schanzer Kicker ihren Höhenflug und die erneute Tabellenführung feiern – morgen geht die Mannschaft aufs Oktoberfest.
