Kaiserslautern
Der Meister hält Wort

Trotz einiger Ausfälle holt der FC Ingolstadt in Kaiserslautern ein verdientes 1:1 – Christiansen trifft

25.05.2015 | Stand 02.12.2020, 21:16 Uhr

Premiere: Max Christiansen (links) sicherte dem FC Ingolstadt mit seinem ersten Zweitligator in Kaiserslautern das 1:1. - Foto: Meyer

Kaiserslautern (DK) Ralph Hasenhüttl sollte recht behalten. „Wir verlieren in Kaiserslautern nicht“, hatte der Ingolstädter Trainer vor dem Saisonfinale auf dem Betzenberg angekündigt. Mutig, schließlich fehlten ihm große Teile des Stammpersonals und die gastgebenden Pfälzer kämpften noch um den Aufstieg.

Doch seine gegenüber der Vorwoche auf sechs Positionen veränderte Startelf hielt dem Druck stand, erreichte ein verdientes 1:1 und strafte so alle Zweifler Lügen. „Die Mannschaft hat heute deutschlandweit Sympathiepunkte gesammelt. Wir haben uns reingehauen, obwohl einige schon Krämpfe hatten und trotzdem immer wieder unsere Ambition gezeigt. Die Bundesliga kann sich auf uns freuen“, jubelte Hasenhüttl.

Erik Thommy hatte die insgesamt enttäuschenden Pfälzer nach einem der wenigen gelungenen Angriffe in Führung gebracht (41. Minute), Max Christiansen erzielte für Ingolstadt in der 81. Minute den verdienten Ausgleich. Nachdem die Konkurrenten Darmstadt und Karlsruhe ihre Spiele gewannen, bleibt Kaiserslautern als Vierter weiter in der Zweiten Liga, während Ingolstadt mit fünf Zählern Vorsprung verdienter Meister wurde. Für Karl-Heinz Lappe, einem der sechs Neuen im Ingolstädter Team, war die gute Abschiedsvorstellung eine Selbstverständlichkeit. „Egal, ob das einer B-Elf nennt, wir haben gezeigt, was wir können.“

Lappe verlässt den Klub nach sechseinhalb Jahren ebenso wie Torhüter Andre Weis, dessen Wechsel zum FSV Frankfurt allerdings am seidenen Faden hing. „Ich hätte keinen Vertrag für die 3. Liga gehabt, deshalb habe ich nach dem Schlusspfiff gleich nach den Ergebnissen gefragt“, verriet der 25-Jährige. Weil Frankfurt mit einem 3:2 in Düsseldorf die Klasse sicherte, steht der Abschied von Weis fest. „Auch wenn es sportlich nicht so toll war, habe ich in Ingolstadt zwei superschöne Jahre erlebt und viele Freunde gefunden. Beim Abschied wird sicher noch die eine oder andere Träne dabei sein.“ Weis, in Kaiserslautern kaum gefordert, war beim FC 04 nicht an Stammkeeper Ramazan Özcan vorbeigekommen und hofft nun in Frankfurt auf mehr Spielpraxis.

Vor der beeindruckenden Kulisse von 49 780 Zuschauern, darunter rund 2200 Ingolstädter, hatte sich auf dem Betzenberg sofort eine kampfbetonte Auseinandersetzung ergeben. Dabei wirkten die Gastgeber, die für einen möglichen Aufstieg selbst bei einem eigenen Sieg auf Patzer der Konkurrenten hoffen mussten, auffällig nervös. Gegen die gut organisierten Ingolstädter, bei denen Andre Mijatovic und später auch Ralph Gunesch ihre Abschiedsvorstellung gaben, agierten die Pfälzer ideenlos und stiegen zudem oft unnötig hart ein.

Die Hasenhüttl-Elf hielt jedoch dagegen und hatte durch Moritz Hartmann (11.) und Konstantin Engel (38.) die besseren Chancen. Mit einem langen Diagonalball leitete dann aber der ehemalige Ingolstädter Markus Karl das überraschende 1:0 ein. Chris Löwe flankte und Thommy hatte freie Bahn.

Wirkliche Sicherheit gab dieser Treffer den Gastgebern aber nicht. Im Gegenteil: Auch im zweiten Durchgang kontrollierten die Ingolstädter das Geschehen und verdienten sich den Ausgleich. Nach Zuspiel von Pascal Groß zog Christiansen aus rund 20 Metern ab und erzielte bei seinem vierten Zweitligaeinsatz sein erstes Tor (81.). „Ich konnte erst gar nicht glauben, dass er drin war. Ich freue mich natürlich riesig“, strahlte der 18-Jährige. Die Lauterer Spieler, die die Ergebnisse von den anderen Plätzen kannten, hatten nun endgültig nichts mehr entgegenzusetzen – und Hasenhüttl wieder einmal recht behalten.