Ingolstadt
"Ich wollte unbedingt in die Bundesliga"

FCI-Neuzugang Lezcano absolviert erste Einheit im Schneetreiben Debüt beim Test in Kaiserslautern

16.01.2016 | Stand 02.12.2020, 20:19 Uhr
Offizielle Vorstellung: FCI-Geschäftsführer Harald Gärtner (links) und Sportdirektor Thomas Linke (rechts) begrüßen Neuzugang Dario Lezcano. −Foto: Foto: FCI

Ingolstadt (DK) Der Auftakt hätte durchaus gemütlicher sein können. Bei frostigen Temperaturen, Schneetreiben und eisigem Wind absolvierte Neuzugang Dario Lezcano gestern seine erste Trainingseinheit beim FC Ingolstadt. Im Testspiel am Samstag in Kaiserslautern soll er erstmals für den FCI auflaufen.

Am Freitagmittag war der Wechsel des für geschätzte 2,5 Millionen Euro Ablöse vom FC Luzern verpflichteten Stürmers Dario Lezcano offiziell bestätigt worden, schon am Nachmittag stand der 25-Jährige mit seinen neuen Teamkollegen zum ersten Mal auf dem Platz. Beobachtet von knapp 15 Trainingskiebitzen war diese Einheit aufgrund der winterlichen Bedingungen allerdings kaum mehr als ein Aufgalopp.

"Zunächst einmal bin ich froh, dass wir so einen Stürmer zu uns holen konnten. Jetzt geht es darum, ihn in der Kürze der Zeit so schnell wie möglich an unser Spielsystem zu gewöhnen", meinte Trainer Ralph Hasenhüttl. Ein erster Schritt dazu dürfte das letzte Testspiel der Vorbereitung an diesem Samstag (15.30 Uhr) beim Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern sein. Hier will Hasenhüttl seinen neuen Offensivmann auf jeden Fall einige Minuten einsetzen.

Für Lezcano scheint mit dem Wechsel indes ein persönlicher Traum in Erfüllung gegangen zu sein. "Ich wollte unbedingt in die Bundesliga, das war für mich die erste Wahl", erzählt er im anschließenden Gespräch. In seiner Haltung bestärkt wurde der Paraguayer von Landsmann Raul Bobadilla, der derzeit für den Ligakonkurrenten FC Augsburg auf Torjagd geht. "Raul hat gesagt, dass ich es unbedingt machen soll", erzählt Lezcano. Der 25-Jährige hatte auch Anfragen des Hamburger SV und vom SV Werder Bremen vorliegen, entschied sich aber dennoch für Ingolstadt. "Wir haben mit Luzern im vergangenen Jahr im Trainingslager in Marbella gegen Ingolstadt gespielt. Ich hatte von Anfang an ein gutes Gefühl", begründet der Offensivmann seine Entscheidung.

Angesprochen auf seine mitunter recht temperamentvolle Spielweise zeigte sich der dreifache Vater reumütig. Im vergangenen Jahr war er nämlich in der Schweiz aufgefallen, weil er den Schiedsrichter zunächst mit einem angedeuteten Kopfstoß attackierte und dem Unparteiischen dann die Rote Karte aus der Hand schlug. "Das war nicht ich, ich bin eigentlich ein ruhiger Typ. Ich habe daraus gelernt und werde aufpassen, dass mir das nie wieder passiert", versprach er. FCI-Sportdirektor Thomas Linke vertraut ihm. "Okay, Südamerikaner haben mitunter ein etwas anderes Temperament, und Dario will einfach jedes Spiel gewinnen. Aber er weiß selbst, dass er in dieser Situation über das Ziel hinausgeschossen ist."

Zukünftig will Lezcano, der in Luzern vor der Winterpause in zwölf Ligaspielen neunmal getroffen hat, dann doch lieber wieder mit Toren überzeugen. "Das ist mein Job", sagt er. Im 4-3-3-System von Hasenhüttl könne er in der Offensivreihe jede Position besetzen, "aber im Zentrum zu spielen, ist mir am liebsten".

Bei der Eingewöhnung in Ingolstadt dürfte ihm helfen, dass er während seiner acht Jahre in der Schweiz durchaus passabel Deutsch gelernt hat. Zu seinem Glück fehlt ihm dann nur noch seine Familie. Frau Lilian, die Söhne Jonathan (sechs Jahre alt), Dante (fünf) und Tochter Fiona (zwei) sollen bald nachkommen. Die Namen Jonathan und Dante (Tochter Fiona wird noch folgen) hat sich Lezcano auf die Unterarme tätowieren lassen. Am besten zu sehen ist das (wie auf dem Bild in unserer Freitagausgabe) bei seinem Torjubel. Man darf gespannt sein, wann dies beim FCI zum ersten Mal der Fall sein wird.