Ingolstadt
Ein richtiger Wadlbeißer

Israeli Almog Cohen wechselt vom 1. FC Nürnberg zum FC Ingolstadt und unterschreibt einen Dreijahresvertrag

30.07.2013 | Stand 02.12.2020, 23:50 Uhr

Erstmals am Ball für den FC 04: Almog Cohen - Foto: Bösl

Ingolstadt (DK) Das Werben des Kapitäns gab am Ende den Ausschlag. Höchstpersönlich schwärmte Christian Eigler dem achtfachen israelischen Nationalspieler Almog Cohen vom FC Ingolstadt vor, dann war es um den 24-jährigen Mittelfeldspieler geschehen – er gab den Schanzern den Zuschlag und unterschrieb gestern einen Dreijahresvertrag.

„Es war nicht einfach, von der ersten in die zweite Liga zu wechseln, aber Chris hat mich überzeugt, dass die Mannschaft die Qualität hat, nach oben zu kommen, auch wenn es momentan noch nicht richtig läuft“, erzählte Cohen von den Gesprächen mit seinem ehemaligen Mitspieler beim 1. FC Nürnberg. Dort stand Cohen seit 2010 unter Vertrag und bestritt bis Weihnachten 2012 58 Bundesliga-Einsätze. „Dann wollte ich aus familiären Gründen zurück nach Israel und ging das Risiko ein, dass ich meinen Platz im Team verliere“, erklärte der Defensivmann, der nach der Winterpause für Hapoel Tel Aviv spielte.

So kam es auch. Ex-FC-04-Coach Michael Wiesinger teilte dem Israeli vor zwei Wochen mit, dass er nicht mehr mit ihm plane, und schon baggerte der Zweitligist Cohen an. „Ich habe dann nicht lange überlegt. Ich bin noch jung und kann der Mannschaft helfen, nach oben zu kommen. Vielleicht kann ich ja mit dem FC 04 in die Bundesliga zurückkehren“, meinte Cohen.

Was noch für Ingolstadt sprach, war Trainer Marco Kurz. „Ich weiß von meinen Mitspielern in der isrealischen Nationalmannschaft, Gil Vermouth und Itay Shechter, dass Kurz ein guter Trainer ist. Sie haben beide mit ihm in Kaiserslautern gearbeitet“, sagte der 1,69 Meter große Mittelfeldspieler, der nicht umsonst mit dem Italiener Gennaro Gattuso verglichen wird. Mit seinem schwarzen Haarschopf, dem lichten Vollbart und seiner bissigen Spielweise ähnelt er nicht nur äußerlich dem einst gefürchteten Wadlbeißer und Weltmeister von 2006. Im ersten Training mit seinen neuen Mitspielern präsentierte sich Cohen bereits als quirliger Kämpfer.

Genau das sieht auch Sportdirektor Thomas Linke in ihm. „Wir sind überzeugt, dass er unserer Mannschaft mit seiner Qualität und aggressiven Spielweise guttun wird“, sagte Linke. Obwohl der Profi-Kader inklusive der Langzeitverletzten Andre Mijatovic und Malte Metzelder auf 25 Mann angewachsen ist, plant der FC 04 wohl bis zum Ende der Transferperiode noch zwei weitere Neuzugänge. Vielleicht kann ja Kapitän Eigler wieder ein gutes Wort für seinen Klub einlegen.