Ingolstadt
Wertvoll wie nie

Almog Cohen hat sich bei Trainer Maik Walpurgis einen festen Platz im Team des FC Ingolstadt erkämpft

17.01.2017 | Stand 02.12.2020, 18:47 Uhr

Unermüdlicher Kämpfer: Almog Cohen. Der 28-jährige Israeli ist mittlerweile Stammkraft im Schanzer Mittelfeld und zeichnete sich zuletzt auch als zweifacher Torschütze aus. - Foto: Meyer

Ingolstadt (DK) Sonnenschein, minus vier Grad und auffrischender Nordostwind - die Vorbereitung auf das letzte Punktspiel der Vorrunde am Samstag beim FC Schalke 04 hat für die Profis des FC Ingolstadt unterkühlt begonnen. Dafür ging es auf dem Trainingsplatz um so engagierter zur Sache.

Allerdings nutzten bei gefühlten minus zehn Grad nur wenige Zaungäste die Gelegenheit, das letzte öffentliche Training der Schanzer zu verfolgen, während auf dem Nebenplatz die U 23-Mannschaft ihr zweites Testspiel gegen die Stuttgarter Kickers (0:4) bestritt. Bis auf die angeschlagenen Moritz Hartmann und Stefan Lex (beide muskuläre Probleme) waren alle verfügbaren Spieler mit dabei und hängten sich in den Zweikampfübungen zwei gegen zwei mit folgendem Torabschluss voll rein.

Allen voran Almog Cohen. Der 28-jährige Israeli hat sich seit dem Trainerwechsel bei Maik Walpurgis zu einer festen Größe im Team gespielt und strotzt nur so vor Tatendrang. Vor allem, da er nun auch torgefährlicher ist und durch seinen 2:1-Siegtreffer in Leverkusen weiteren Auftrieb erfuhr. Cohen fackelt beim Trainingsspielchen zwei gegen zwei deshalb auch nicht lange und nutzt seine Chancen immer häufiger eiskalt. "Ich arbeite jetzt viel intensiver an meinem Torabschluss, und das zahlt sich aus. Wenn man etwas ständig wiederholt und in einer Woche 50 Tore schießt, dann bekommt man auch Selbstvertrauen für die Punktspiele", sagt Cohen.

Bei seinem Trainer, der gestern mit Zipfelmütze und dick eingemummt die Einheit leitete, genießt der Mittelfeldabräumer jedenfalls höchste Wertschätzung. "Almog ist ein Spieler, der von der ersten bis zur letzten Minute brummt", sagt der 43-Jährige flapsig über seinen Sechser. "Er ist ein Fußballer voll positiver Energie, einer, der immer gewinnen will und der mit seiner Erfahrung einen großen Schritt nach vorne gemacht hat und überhaupt nicht aus der Mannschaft wegzudenken ist", meint Walpurgis.

Cohen freut dieses Lob natürlich, aber er selbst ist nicht zufrieden. "Ich bin noch nicht am Limit und will mich weiter verbessern, damit ich dem Team auf dem Platz noch mehr helfen kann", sagt der 28-Jährige, der insbesondere Schüsse aus größerer Distanz trainiert. Ansporn sind seine beiden Saisontore, die er nach fünfjähriger Wartezeit erzielte - seine ersten beiden Bundesliga-Treffer gelangen ihm in der Saison 2010/2011 noch im Trikot des 1. FC Nürnberg.

Dennoch ist Cohens Hauptaufgabe natürlich nicht das Toreschießen. "Wichtig ist, dass wir gegen den Ball gut arbeiten und als Block gut funktionieren", betont Walpurgis deshalb immer wieder. Im Spiel nach vorne gibt es im Gegenzug Freiheiten. "Offensivspieler wollen ihre Kreativität einbringen. Da hat jeder seine eigenen Gedanken, die man nicht zu sehr beeinflussen sollte", lautet das Credo des FCI-Trainers.

Cohen hat seine Rolle jedenfalls gefunden und überzeugt neben seiner Zweikampfstärke mittlerweile auch durch Disziplin - erste eine Gelbe Karte kassierte der "Terrier" bei seinen 14 Einsätzen. Cohen hat aber noch hohe Ziele. "Die nächsten vier Monate werden sehr wichtig. Mit dem FCI will ich natürlich den Klassenerhalt schaffen. Und dann geht es mit Israel noch um die Qualifikation für die WM 2018. Das wird zwar sehr, sehr hart, aber es ist nicht unmöglich", meint der 13-fache Nationalspieler, der im März auf den Gruppenersten Spanien trifft.

Vorerst gilt seine ganze Konzentration aber der Aufgabe seines FCI beim FC Schalke. "Ein Sieg wäre ein perfekter Start. Wir können gewinnen, aber wir müssen alle 100-prozentig fokussiert sein", sagt Cohen.