Ingolstadt
"Ich habe meine Ecke im Kopf und knalle den Ball rein"

FCI-Elfmeterspezialist Stefan Kutschke verrät sein Rezept und hofft gegen Nürnberg auf weiteren Aufwärtstrend

03.11.2017 | Stand 02.12.2020, 17:16 Uhr

Ingolstadt (DK) Fünf Spiele, keine Niederlage - der FC Ingolstadt tankte im Oktober viel Selbstvertrauen und kletterte in der 2. Bundesliga von Platz 16 auf Rang sieben. Nun soll ein goldener November folgen und in den aufeinanderfolgenden Duellen gegen die drei Erstplatzierten der Punkterückstand zu den Aufstiegsrängen weiter verringert werden.

Den Anfang macht am kommenden Montag (20.30 Uhr) das Duell beim Tabellendritten Nürnberg.

Für Stefan Kutschke in mehrfacher Hinsicht eine besondere Partie. "Ein Montagabendspiel ist immer etwas schönes. Und durch die Serie, die der Club hingelegt hat, herrscht da auch ein bisschen Aufbruchstimmung", meint der FCI-Mittelstürmer, der in der Saison 2015/16 auch sechs Kurzeinsätze für die Franken bestritt, ehe er nach Dresden ausgeliehen wurde. Der damalige Club-Trainer René Weiler stand nicht so sehr auf den 1,94-Meter-Mann.

"Es hat sich da einiges verändert. Die Mannschaft ist nach dem Trainerwechsel noch stärker geworden und hat sich stabilisiert", meint der Dresdner. "Aber wir haben eine gute Woche hinter uns und kommen in einen Ablauf rein, in dem wir immer sicherer werden", sagt Kutschke.

Auch der 16-fache Torschütze der Vorsaison wird wieder selbstbewusster, seit er in der Liga mit seinem Elfmetertor beim 3:0-Sieg gegen Darmstadt erstmals traf. "Da habe ich gesehen, es geht immer noch. Seitdem bekomme ich immer häufiger Chancen, zuletzt auch in Bielefeld. Jetzt liegt es an mir, auch aus dem Spiel heraus zu treffen", sagt Kutschke, der seine vier Saisontore (inklusive Pokal) allesamt vom Elfmeterpunkt aus erzielte. "Ich fühle mich da sicher. Darum nehme ich mir den Ball, und auch die Mannschaft hat das Vertrauen in mich", sagt der Stürmer.

Der Ablauf beim Dresdner ist dabei immer der gleiche: Stets drischt er die Kugel - meist flach und humorlos - in eine Ecke. "Ich habe meine Ecke im Kopf, und dann knalle ich das Ding rein. Ich könnte nie mit verzögertem Anlauf schießen oder beim Schuss nicht auf den Ball schauen", sagt Kutschke und verrät sein Rezept: "Ich entscheide mich immer kurz vorher für eine Ecke, aber nicht immer für dieselbe. Ich habe da eine ganz gute Mischung gefunden."

Fraglich ist allerdings noch, ob er in Nürnberg beginnt oder Dario Lezcano in der Startelf steht. Die beiden Mittelstürmer teilen sich den Job im FCI-Team, wobei Kutschke dem zu Saisonbeginn gesetzten Paraguayer nun häufiger den Rang streitig macht - zuletzt erhielt er dreimal den Vorzug. Dabei ist er grundsätzlich aber ganz froh, dass die Last des Toreschießens nicht auf ihm alleine liegt. "Druck ist immer da und auch das eigene Anspruchsdenken. Aber wir haben viele Spieler, die Tore schießen können. Das macht uns auch so unheimlich stark. Dann ist nicht alles nur von einem abhängig", sagt Kutschke. Nach dem schwachen Start weisen die Schanzer mit 21 Treffern mittlerweile die viertbeste Offensive der Liga auf.

Ihre Stärke wollen die Schanzer nun auch in den Topspielen beweisen, um weiter nach oben zu klettern. "Wenn man es so sieht, sind das alles Schlüsselspiele, weil in der Tabelle alle drei vor uns stehen. Wir wollen jetzt erst einmal gegen Nürnberg abrufen, was wir zuletzt gezeigt haben. Mit einem Erfolg in die Länderspielpause zu gehen, ist immer schön. Das wirkt sich auf die Stimmung aus, und die ist jetzt sehr gut bei uns. Und das soll auch so bleiben."