Ingolstadt
Kauczinski zeigt Geduld

FCI-Trainer verzeiht anfängliche Fehler und hofft auf Neuzugänge bis zum Beginn des Trainingslagers

25.07.2016 | Stand 02.12.2020, 19:30 Uhr

FCI-Verteidiger Romain Bregerie (rechts) hatte gegen Dresdens Stefan Kutschke keinen leichten Stand. - Foto: Hentschel

Ingolstadt (DK) "Die Ergebnisse sind nicht so wichtig." So lautet der Standardsatz, wenn Spieler und Trainer in der Vorbereitung über Testspiele reden. Wenn es dann aber die erste Niederlage gibt (wie beim 1:2 gegen die Stuttgarter Kickers), rückt das Ergebnis doch wieder stärker in den Fokus - auch beim FC Ingolstadt.

Insofern war das 2:2 gegen Zweitliga-Aufsteiger Dynamo Dresden nach einem 0:2-Rückstand am Samstag für den FCI schon wichtig. Das verdeutlichten auch die Reaktionen der Schanzer Akteure. "Wir sind am Anfang der Vorbereitung, aber trotzdem müssen wir sehen, dass wir die Freundschaftsspiele gewinnen, damit wir in unseren Rhythmus reinkommen", meint beispielsweise Pascal Groß, der Torschütze zum 1:2.

Knackpunkt in den bisherigen beiden Testspielen waren die jeweils schnellen 0:2-Rückstände. Auch für den neuen Trainer Markus Kauczinski ärgerlich, aber nachvollziehbar. "Wir sind jetzt erst fünf Tage zusammen. Dass da noch nicht alles perfekt sein kann, ist normal", meint der 46-Jährige und nannte das 0:1 als Beispiel. "Im Abwehrbereich gehen zwei Leute nach vorne und einer nach hinten, dadurch ist es kein Abseits. Das sind Missverständnisse, wie sie am Anfang vorkommen. Schade, dass bei uns immer gleich ein Tor daraus entsteht", analysiert Kauczinski. "Aber mir ist lieber, jetzt zu sehen, woran es hakt, dann kann man daran arbeiten. Ich habe auch schon einige Dinge gesehen, die wir verbessert haben."

Auffällig ist, dass das FCI-Team den Gegner nicht mehr permanent anläuft und unter Druck setzt. "Es geht um den Rhythmus. Man muss nicht ständig anlaufen, sondern kann auch anders verteidigen, um sich auf bestimmte Stärken des Gegners besser einzustellen und bei Kontern stabiler zu sein", sagt der FCI-Trainer.

"Es ist einiges anders, wir sollen eine gesunde Mischung finden", bestätigt Stefan Lex. "Im Training klappt es schon ganz gut, wenn wir die Situationen nachstellen. Aber bis es im Spiel funktioniert, braucht es noch Zeit. Mit laufender Spielpraxis wird das auch besser umzusetzen sein", meint er. Routinier Tobias Levels hofft das auch. "Ein neuer Trainer hat neue Ansätze. Wir versuchen das umzusetzen. Das ist ein Prozess. Es wird schon klappen", sagt der Rechtsverteidiger.

Im Trainingslager im österreichischen Ötztal wartet ab Donnerstag jedenfalls viel Arbeit auf die Schanzer. Kauczinski hofft, dass dann weitere Neuzugänge mit dabei sind, zumal die Olympiafahrer Robert Bauer und Max Christiansen fehlen werden. "Als Trainer will man natürlich alle Spieler dabeihaben. Aber der Verein kann stolz sein, und ich verstehe auch, dass die Spieler zu Olympia wollen. Als Trainer habe ich aber ein lachendes und ein weinendes Auge", sagt Kauczinski und hat auch wegen der noch ausstehenden Neuzugänge Verständnis. "Man kann nicht immer alles übers Knie brechen. Es gibt Verhandlungen, die nicht immer leicht sind. Entscheidend ist, dass die Spieler gut sind, dann ist es mir auch egal, ob sie einen Tag früher oder später kommen", meint Kauczinski.