Ingolstadt
"Das ist auch Kopfsache"

FCI-Stürmer Mathew Leckie über das bittere 0:1 beim FC Schalke und seine Chancenverwertung

23.01.2017 | Stand 02.12.2020, 18:45 Uhr

Ingolstadt (DK) Mit dem bitteren 0:1 beim FC Schalke 04 ging für den FC Ingolstadt die Vorrunde in der Fußball-Bundesliga zu Ende. Mit zwölf Punkten rangieren die Schanzer vier Zähler hinter dem rettenden Ufer auf Platz 17. Stürmer Mathew Leckie blickt auf das Spiel in Gelsenkirchen zurück und zieht ein Fazit.

 

Herr Leckie, wie sehen Sie mit etwas Abstand die Niederlage in Schalke?

Mathew Leckie: So wie das Spiel lief, hatten wir es nicht verdient, zu verlieren. Schalke ist nicht einfach zu spielen, unsere Leistung stimmte. Wir haben Chancen kreiert, ein Unentschieden wäre gerecht gewesen. Schalke hatte am Ende das Glück mit dem abgefälschten Ball. Eine bittere Niederlage, aber es gab viele positive Dinge.

 

Sie hatten einen Punkt schon in der Hand. Kann man das in der momentanen Tabellensituation so einfach beiseiteschieben?

Leckie: Wir sind nicht glücklich darüber. Aber wir haben die Begegnung analysiert, was wir gut und schlecht gemacht haben. Man darf da nicht tagelang darüber nachdenken. Wir haben es weitestgehend gut gemacht. Manchmal ist das eben so im Fußball, dass man trotzdem verliert. Hoffentlich dreht sich das Match-Glück schnell auf unsere Seite. Wir wissen, dass wir in den nächsten Spielen gefordert sind.

 

Haben Sie Schalke als Bonus-Spiel gesehen?

Leckie: Nein. Nachdem wir so schlecht in die Saison gestartet sind, müssen wir natürlich Punkte gutmachen. Deshalb wollen wir gegen jeden Gegner punkten. Vor dem Spiel hätten wir einen Punkt unterschrieben, wir hätten gegen Schalke aber sogar gewinnen können.

 

Um zu gewinnen, muss man selbst ein Tor schießen. Sie hatten die Möglichkeit dazu.

Leckie: Ja, der Ball wollte bei mir einfach nicht ins Tor. Natürlich ist es wichtig, Tore zu schießen, aber man muss auch das Spiel über 90 Minuten betrachten. Wir zeigten eine gute Leistung, ob offensiv oder defensiv. Es war ein perfektes Beispiel dafür, dass man manchmal Spiele verliert, obwohl man es nicht verdient hat.

 

Ist es ein gutes Zeichen, dass Sie immer wieder Chancen haben?

Leckie: Es ist ermutigend, dass wir jetzt viel besser Fußball spielen als zu Beginn der Saison. Wir kreieren viel mehr Chancen und haben mehr Leute in den gefährlichen Räumen. Wir machen es ganz gut. Fußball hat viel mit Selbstvertrauen zu tun. Wenn ein Team oft gewinnt, dann fallen auch die Tore leichter, und wenn man eine negative Phase hat, ist es schwierig, da rauszukommen. Das ist auch Kopfsache.

 

Wie ist das bei Ihnen persönlich?

Leckie: Das ist auch so mit Stürmern. Wenn man trifft, fühlt es sich so an, als würde der Ball immer reinfallen. Hoffentlich gelingt mir bald der erste Treffer, damit ich einen kleinen Lauf bekomme. Aber eigentlich bin ich ganz zufrieden mit unserer Leistung, auch mit meiner. Wir müssen weiter dranbleiben.

 

Sie sagen, es sei auch Kopfsache. Wie arbeiten Sie daran?

Leckie: Die Hauptsache ist, gut zu trainieren. Im Training treffe ich regelmäßig. Das muss ich nun ins Spiel rüberbringen. Gegen Freiburg habe ich den Gegner angeschossen, und der Ball prallt ins Aus. Gegen Wolfsburg habe ich den Pfosten getroffen. Das ergeht einem manchmal leider so, und man weiß nicht, warum. Ich arbeite daran und hoffe, dass der Knoten bald platzt.

 

Grübeln Sie über vergebene Chancen nach oder versuchen Sie, solche Situationen schnell zu vergessen?

Leckie: Ich denke nicht so viel darüber nach. Aber die Fragen kommen natürlich. Im Spiel ist keine Zeit zu überlegen, wenn man eine Torchance hat.

 

Arbeiten Sie mit einem Mentaltrainer?

Leckie: Nein, das ist nicht notwendig. Ich finde, ich brauche das nicht. Da hat jeder seine eigene Einstellung.

 

Mit dem Heimspiel am Samstag gegen den Hamburger SV beginnt die Rückrunde. Mit welchem Gefühl gehen Sie in die zweite Saisonhälfte?

Leckie: Mit einem positiven. Wir haben nach dem schlechten Saisonstart zu unserem Spiel zurückgefunden. Wir wissen, dass wir Punkte brauchen, aber wenn wir an die Leistungen der vergangenen Spiele anknüpfen können, werden wir unser Ziel erreichen.

 

Das Gespräch führte

Gottfried Sterner.