"Diese Aufgabe wird noch schwerer"

Nach Sieg gegen Darmstadt fordert FCI-Trainer Hasenhüttl in Hannover eine Leistungssteigerung seiner Elf

27.11.2015 | Stand 02.12.2020, 20:29 Uhr

Ingolstadt (DK) Nach dem erfolgreichen Heimspiel gegen Darmstadt (3:1) wartet auf den FC Ingolstadt am Samstag (15.30 Uhr) der nächste Konkurrent im Kampf um den Ligaverbleib. Vor dem Spiel beim Tabellen-15. Hannover 96 warnt Trainer Ralph Hasenhüttl: „Diese Aufgabe wird noch schwerer.“

Es ist kein Wunder, dass der Ingolstädter Trainer in diesen Tagen oft als Mahner auftritt. Schließlich sieht der Spielplan mit den Partien gegen Darmstadt, Hannover und in der kommenden Woche gegen das aktuelle Schlusslicht 1899 Hoffenheim hintereinander gleich drei Partien gegen direkte Konkurrenten vor. Der Auftakt der „Wochen der Wahrheit“ ist mit dem 3:1 gegen Darmstadt gelungen, zwei Herausforderungen, bei denen man jeweils ganz wichtige Schritte in Richtung Ligaverbleib machen kann, warten noch. „Wir dürfen uns jetzt auf keinen Fall zurücklehnen. Gerade in den nächsten beiden Spielen müssen wir unbedingt punkten“, fordert Hasenhüttl deshalb.

Kämpfernatur Pascal Groß nimmt den Ball gleich auf. „Natürlich läuft es im Moment bei uns ganz ordentlich. Dennoch dürfen wir gerade jetzt nichts herschenken. In Hannover rechnen wir uns schon ein bisschen mehr aus als in den vorherigen Auswärtsspielen in Schalke und Gladbach“, meint der 24-Jährige selbstbewusst.

Der Blick auf die Statistik zeigt, dass die Ingolstädter durchaus mit guten Aussichten nach Niedersachsen reisen. Während Hannover von bisher sechs Heimspielen fünf verloren und lediglich gegen Bremen einen recht glücklichen 1:0-Sieg verbuchen konnte, sind die Ingolstädter hinter Bayern (16 Punkte) und Dortmund (13) mit zwölf Zählern weiterhin drittbeste Auswärtsmannschaft der Liga. Doch auch hier hat Hasenhüttl den Konter parat: „Das Beispiel Stuttgart zeigt, was solche Zahlen wert sind. Die hatten vor unserem Spiel auch noch keinen Heimsieg – aber gegen uns gewinnen sie dann.“ Gerade angeschlagene Gastgeber, so die Lehre daraus, sind gefährlich.

Groß, dem Darmstadts Aytac Sulu in der Vorwoche noch in der Nachspielzeit mit dem Stollen den Knöchel verletzt hat, wähnt sich deshalb auch schon im Abstiegskampf. „Jedes Team, das unten drin steht, will jetzt noch punkten, um mit einem guten Gefühl in die Winterpause gehen zu können. Gelingt das spielerisch nicht, beginnen sie zu kämpfen und zu treten. Darauf müssen wir eingestellt sein.“

Für das Duell in Hannover setzt Hasenhüttl derweil auf Bewährtes. Nachdem der Versuch mit zwei defensiven Mittelfeldspielern – Roger und Romain Brègerie begannen gemeinsam auf der „Sechs“ – gegen Darmstadt schon nach zwanzig Minuten korrigiert werden musste, scheint eine Wiederholung mehr als unwahrscheinlich. „Ich hatte gehofft, dass wir dadurch mehr zweite Bälle bekommen. Doch da hat sich einer auf den anderen verlassen, das hat nicht funktioniert“, erklärte der 48-Jährige. In Hannover dürfte somit wieder Roger im angestammten 4-3-3-System alleine die Verantwortung im Zentrum bekommen. Romain Brègerie, während der Verletzung des Brasilianers ein würdiger Vertreter, muss wohl auf der Bank Platz nehmen.

Ob dort auch Stefan Lex sitzt, ließ Hasenhüttl offen. Der Flügelflitzer hat einen Schlag auf das Sprunggelenk bekommen und verpasste Mitte der Woche zwei Einheiten mit der Mannschaft. Die Chancen, dass Lex mit nach Hannover fährt, bezifferte der Trainer mit „50:50“. Da trifft es sich gut, dass mit dem in der Vorwoche gesperrten Mathew Leckie ein flinker Offensivspieler zurückkehrt. Schließlich ist das schnelle Umschaltspiel eine der großen Stärken der Schanzer. „Tempo auf den Außenbahnen hilft dir dramatisch, wenn du beim Gegner hinter die letzte Linie kommen willst“, sagt Hasenhüttl. Mit schnellen Kontern gefährlich werden – das soll auch in Hannover das Erfolgsrezept sein.

„Für Hannover ist alles andere als ein Sieg gegen uns sicher eine Enttäuschung“, sagt Hasenhüttl. Ingolstadt könnte dagegen auch mit einem Punkt leben. Dann nämlich würde der Abstand zu Verfolger Hannover bestehen bleiben. Und der beträgt immerhin schon sechs Zähler.