Ingolstadt
Gute Erinnerungen

2010 schoss Fabian Gerber den FC Ingolstadt in Rostock in die 2. Liga – derzeit arbeitet er an seinem Comeback

22.02.2012 | Stand 03.12.2020, 1:48 Uhr

Ingolstadt (DK) Die gedankliche Rückblende tut gut. Gerade in der aktuellen Phase. Vor dem Kellerduell des FC Ingolstadt am Freitag (18 Uhr) beim FC Hansa Rostock muss Fabian Gerber fast zwangsläufig an den Mai 2010 zurückdenken. Damals, in den Relegationsspielen zwischen beiden Klubs, ging es um den letzten freien Platz in der Zweiten Bundesliga.

Und mit einer Torvorlage im Hinspiel und seinen beiden Toren zum 2:0-Sieg in Rostock hatte Gerber damals entscheidenden Anteil am Aufstieg der Ingolstädter. Eine „super Erinnerung“ für einen, der nach einer Bandscheiben-Operation seit Wochen in Reha-Zentren und Krafträumen an seinem Comeback arbeitet. „Trotz der Bundesliga-Aufstiege mit Hannover, St. Pauli und Mainz war das mit Ingolstadt etwas ganz besonders, weil ich noch nie diesen Endspiel-Charakter erlebt hatte.“

Schon in seiner ersten Saison in Ingolstadt hatte Gerber bewiesen, dass er sich nach einer Verletzung wieder heranarbeiten kann – so wie er es jetzt auch vorhat. Die damalige Drittligasaison hatte für ihn aufgrund von Verletzungen schleppend begonnen. Erst zum Saisonfinale kam der 94-fache Bundesligaprofi (für Freiburg und Mainz) zurück, erzielte wichtige Tore, ehe er sich unmittelbar vor der Relegation erneut verletzte. „Wir haben rund um die Uhr daran gearbeitet, damit ich trotz meiner Muskelverletzung und eines Mittelhandbruchs mitspielen konnte“, erinnert sich der 32-Jährige. „Dass ich trotzdem maßgeblichen Anteil daran hatte, dass es hochging, ist natürlich Wahnsinn.“

Dagegen ist seine aktuelle Situation weit weniger lustig. Nachdem Gerber am 19. Dezember an der Bandscheibe operiert werden musste, schuftet der offensive Mittelfeldspieler täglich für sein Comeback. Dafür fährt er auch zweimal pro Woche nach München, um mit Physiotherapeut Oliver Schmidtlein, der auch schon mit dem FC Bayern und unter Trainer Jürgen Klinsmann auch für die Fußball-Nationalmannschaft tätig war, zu arbeiten.

Der Rücken ist schon fast wieder in Ordnung. Aber ein entzündeter Nerv, der bis ins Bein hinein strahlt, bereitet noch Sorgen. Entsprechend ist der Zeitpunkt für Gerbers Rückkehr völlig offen. „Die Ärzte meinen, bislang sei der Verlauf normal. Also bleibt mir nichts anderes, als an meiner Fitness zu arbeiten, um auf alles vorbereitet zu sein.“ Am liebsten würde Gerber in der laufenden Runde zurückkehren, zumal sein Vertrag zum Saisonende ausläuft. „Realistisch betrachtet muss man aber sagen, dass es verdammt eng wird.“

Dass Gerber, der mit seiner Frau und den beiden Söhnen Ben (6 Jahre alt) und Noah (2) längst in Ingolstadt heimisch geworden ist, gerne bleiben möchte, steht außer Frage. „Ich bin mir sicher, dass ich auf jeden Fall zu meiner alten Leistungsstärke zurückkehren werde“, verspricht der Mann für die wichtigen Tore. Wer weiß, vielleicht hilft es ihm bei den Vertragsgesprächen, dass man sich noch an seine Treffer von Rostock erinnern kann.