München
Tore zum Festtag

FC Bayern wird heute 115 Jahre alt – Folgt nach 8:0 und 6:0 auch gegen die Kölner wieder ein hoher Sieg?

26.02.2015 | Stand 02.12.2020, 21:36 Uhr

München (DK) Der FC Bayern gegen den 1. FC Köln ist ein Duell auf Augenhöhe. Der Zweitbeste der Liga gegen den anderen Zweitbesten der Liga – natürlich in einer anderen Kategorie. Aber – wie bitte? Auf Augenhöhe? Bayern gegen Aufsteiger Köln

Die Fakten sagen tatsächlich: Die zweitbeste Heimmannschaft der Bundesliga, der FC Bayern, trifft heute Abend (20.30 Uhr) auf die zweitbeste Auswärtsmannschaft, den 1. FC Köln. Zehn Siege, ein Remis – so lautet die Heimbilanz des FC Bayern in der bisherigen Bundesligasaison. Nur Wolfsburg hat vor eigenem Publikum einen Punkt mehr geholt (bei einem Spiel mehr). Überraschender sicher die Bilanz der Kölner: Fünf ihrer sechs Saisonsiege feierten sie auf fremden Plätzen, machten dabei 15 ihrer 20 Saisontore. Auswärts steht nur ein Team da: der FC Bayern.

Ein Top-Spiel also? Oder versuchen sich die Geißböcke wie so viele Bundesligisten nur in Schadensbegrenzung? „Vielen Dank für das tolle Erlebnis“, hatte Paderborns Coach André Breitenreiter nach der 0:6-Klatsche letzten Samstag gesagt. Kölns Trainer Peter Stöger dagegen klang etwas forscher gestern: „Bayern hat eine außergewöhnliche Mannschaft, aber wir spekulieren schon damit, dass es hier und da eine riesige Sensation gibt. Wir können auf unsere Kompaktheit und unsere Kollektivität vertrauen.“ Wenigstens ein Gegner, der Mut ausstrahlt. Stöger weiter: „Wir werden das Spiel nicht abgeben, bevor es gespielt ist.“ Fünf Spiele in 16 Tagen stehen für die Bayern nun an. Nach Köln geht es gegen Braunschweig (Pokal), nach Hannover, gegen Donzek (Champions League) und nach Bremen (14. März). „Unsere Mannschaft ist gut, aber wir können natürlich besser spielen. Wir haben zuletzt zwar hoch gewonnen, aber noch nicht schnell genug gespielt. Jedes Spiel ist eine Gelegenheit, um unser Selbstvertrauen und unser Spiel zu verbessern“, sagte Trainer Pep Guardiola. Und er kennt die Statistik. „Köln ist nach uns das beste Auswärtsteam. Wir müssen deswegen aufpassen. Aber wir haben uns auch gesteigert. Unsere Defensive lässt nicht viel zu. Wir brauchen gute offensive Ideen, müssen aber auch auf die Kölner Konter aufpassen.“ Es ist sein Lieblingsthema. Die Konter des Gegners kontrollieren. Denn am Festtag, dem 115. Geburtstag des Rekordmeisters, soll eben nicht gelten: Der Gast ist König. Im Gegenteil: Man will sich die Party nicht verderben lassen, das nächste Schützenfest ist eingeplant.

Aus der medizinischen Abteilung kommen lauter gute Nachrichten: Javi Martínez begann mit Lauftraining auf dem Rasen, Philipp Lahm und Thiago machen individuelles Balltraining. Ein Comeback der beiden im März scheint möglich, das Köln-Spiel kommt natürlich noch zu früh. Weiterhin fehlen wird Medhi Benatia, der in dieser Woche wegen muskulärer Probleme nicht am Mannschaftstraining teilnehmen konnte. Die zuletzt geschonten Bastian Schweinsteiger und Mario Götze dürften wieder in die Startelf rücken. Einer von den Offensiven (Ribéry, Robben oder Lewandowski) darf wohl pausieren. Ein weiterer Kandidat für einen entspannten Tribünenplatz: Xabi Alonso.

Es gilt, Kräfte zu sammeln, weil die wichtigsten Monate der Saison nahen. „Wir kommen jetzt in die ganz heiße Saisonphase, das muss uns bewusst sein, da müssen wir den Maschinenmodus und nicht den Gefühlsmodus anwerfen“, sagte Sportvorstand Matthias Sammer im „Kicker“. Seine Forderung: „Jetzt zählt kein Gefühl, wir müssen gnadenlos gierig sein und wieder in diesen gnadenlosen Rhythmus kommen.“ Folgt ein weiteres gnadenloses Schützenfest