Der
Verbeek ist ein Bauernopfer

23.04.2014 | Stand 02.12.2020, 22:47 Uhr

Der 1. FC Nürnberg greift drei Spieltage vor dem Saisonende zum letzten Strohhalm und entlässt den glücklosen Trainer Gertjan Verbeek. Sicherlich lieferte der Niederländer mit seiner Niederlagenserie gute Argumente für eine Kündigung. Auch die knorrige und sture Art des 51-Jährigen spielten eine Rolle bei der Entlassung.

Trotzdem kommt der Rauswurf Verbeeks überraschend. Denn Verbeek scheint vielmehr ein Bauernopfer zu sein. Die Gründe dafür, warum sich der 1. FC Nürnberg in höchster Abstiegsnot befindet, liegt daran, dass sich Sportvorstand Martin Bader und die gesamte Vereinsführung in ihrer Saison-Einschätzung getäuscht haben. Verbeek muss nun für die verfehlte Personalpolitik der Verantwortlichen mit seinem Job bezahlen.

Dabei sollte an vorderster Front Sportvorstand Bader das Ziel der kritischen Analysen sein. Er ist für die desaströse Kaderzusammenstellung verantwortlich. Zudem lag er schon mehrfach mit seinen Trainern daneben. Man erinnere sich nur an die erfolglose Zeit mit Michael Oenning oder Michael Wiesinger. Auch die Nachfolgersuche des entlassenen Wiesingers verkam zur Posse, als alle in Frage kommenden Kandidaten öffentlich absagten. Selbst der Rauswurf Verbeeks drei Spieltage vor Schluss ist fragwürdig. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass solche Hauruck-Aktionen meist ergebnislos verpuffen. Nun versucht Bader im letzten Moment noch zu retten, was zu retten ist. Vielleicht auch nur seinen eigenen Job.