Ingolstadt
Sicherheit statt Spektakel

Meister ERC Ingolstadt setzt zum DEL-Auftakt gegen Mannheim auf die Defensive

11.09.2014 | Stand 02.12.2020, 22:15 Uhr

Warten auf den ersten Treffer: Panther-Angreifer John Laliberte (Mitte) gelang in der Saisonvorbereitung - hier gegen die Vienna Capitals - noch kein Torerfolg. Heute Abend bestreitet der 31-Jährige sein 300. Spiel in der Deutschen Eishockey-Liga - Foto: Bösl

Ingolstadt (DK) Heute Abend um 19.30 Uhr ist es so weit: Der ERC Ingolstadt bestreitet sein erstes Ligaspiel als Deutscher Meister. Von der Stärke des Gegners Adler Mannheim konnten sich die Panther beim 0:5 in der Vorbereitung selbst überzeugen. Ein Ingolstädter feiert ein persönliches Jubiläum.

Stürmer John Laliberte bestreitet heute Abend sein 300. Spiel in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL). „Wir hatten 21 Play-off-Spiele in der letzten Saison, das macht sich in der Statistik bemerkbar“, sagt der US-Amerikaner, der die Spielzeit mit neuer Frisur in Angriff nimmt. Die millimeterkurz rasierten Haare sind allerdings weniger das Ergebnis eines Wunsches nach optischer Veränderung – die pflegeleichte Frisur hat einen rein pragmatischen Grund. „Das ist der Haarschnitt eines zweifachen Vaters, der keine Zeit mehr hat, in den Spiegel zu schauen“, erklärt Laliberte mit einem Schmunzeln.

Reichlich Anlass zum Schmunzeln gab auch die Servus-TV-Dokumentation „7. Spiel – das längste Finale der DEL“, die die (Meister-)Mannschaft am Mittwochnachmittag in einem Kino am Ingolstädter Westpark gemeinsam anschaute. „Eine tolle Motivation. Es war cool, noch mal zurückzuschauen. Lustig, alle Jungs noch mal zu sehen“, sagt Laliberte, der im entscheidenden siebten Spiel in Köln den 2:0-Endstand der Panther und damit den letzten Treffer der vergangenen Saison erzielte.

Heuer klappt es mit dem Toreschießen noch nicht: In der Vorbereitung gelang dem 31-Jährigen noch kein einziger Treffer – obwohl er meist gemeinsam mit Derek Hahn und Thomas Greilinger stürmen durfte. „Sie haben in der letzten Saison erfolgreich zusammengespielt“, sagt Trainer Larry Huras, der zu viele Gegentore registriert hat, wenn das Trio auf dem Eis war. „Wir haben in der Vorbereitung nicht unser Bestes abgerufen. Ich auch nicht“, sagt Laliberte selbstkritisch.

Besonders das Testspiel gegen den heutigen Auftaktgegner Mannheim vor rund zwei Wochen in Regensburg verlief alles andere als wunschgemäß. Von der 0:5-Pleite will Laliberte allerdings nichts mehr wissen. „Sie waren sehr gut, wir dagegen wirklich schlecht. Das ist alles, was wir davon mitnehmen können. Wir wissen, dass wir besser spielen können.“

Gegen die Adler, die nur einmal in ihrer DEL-Geschichte ein Heimspiel zum Auftakt verloren (3:6 gegen Berlin 2007), wird das auch nötig sein. „Mannheim ist eine sehr solide Mannschaft“, sagt Huras, der keine echten Schwachpunkte beim Gegner ausgemacht hat. Der Kanadier („Wir können in dieser Saison kein einfaches Spiel erwarten, jeder will den Meister schlagen“) wünscht sich vor allem einen besseren Start: Im Testspiel lagen die Panther schon nach fünf Minuten mit 0:2 in Rückstand. „Wir brauchen bei der Defensivarbeit alle sechs Leute, offensiv mindestens vier“, sagt Huras, der das Augenmerk zunächst auf eine sichere Abwehr legen will.

Die wird bei den Adlern ohne Benedikt Schopper auskommen müssen, der nach seiner Schulterprellung genauso wie Patrick Hager (Gehirnerschütterung) noch geschont wird. „Lieber warten wir drei Tage länger“, sagt Huras, der beide aber möglicherweise am Sonntag im Heimspiel gegen Augsburg einsetzen will. Dafür sind die Förderlizenzspieler Stephan Kronthaler und Fabio Wagner gestern mit nach Mannheim gereist. Torhüter Marco Eisenhut und Stürmer Marc Schmidpeter kommen beim Kooperationspartner Landshut zum Einsatz.
 

Meister-Doku auf Servus TV

 
Ein Genuss für alle Fans des ERC Ingolstadt: Servus TV zeigt am Freitag um 18.15 Uhr die Meister-Dokumentation "7. Spiel - das längste Finale der DEL". Im Anschluss wird die Auftaktpartie der Panther bei den Adlern Mannheim live übertragen.