Pielmeier patzt

Torhüter des ERC Ingolstadt greift bei 4:6-Pleite in Krefeld mehrfach daneben – Sonntag gegen Köln

21.11.2014 | Stand 02.12.2020, 21:57 Uhr

Erwischte nicht seinen besten Tag: ERC-Torhüter Timo Pielmeier. Gegen Krefelds Adam Courchaine hatte er zweimal das Nachsehen. Seine Teamkollegen starteten zwar noch eine Aufholjagd, doch am Ende mussten die Ingolstädter mit leeren Händen die Heimreise antreten. Am Sonntag sind die Kölner Haie in der Saturn-Arena zu Gast - Foto: Drabben/Samla

Krefeld (DK) Die Siegesserie des ERC Ingolstadt ist gerissen: Mit dem 4:6 (1:1, 1:4, 2:1) bei den Krefeld Pinguinen haben die Panther die erste Pleite nach zuvor vier Erfolgen in Serie kassiert. ERC-Goalie Timo Pielmeier erwischte einen schwarzen Tag und musste nach zwei Dritteln für Marco Eisenhut weichen.

In den vergangenen Tagen hatten die Krefelder viele verletzte und grippekranke Spieler beklagt – doch am Freitagabend waren alle Angeschlagenen alle wieder fit. Mehr noch: Der kurzfristig aus Köln verpflichtete Marcel Müller lief gegen die Panther schon im gelb-schwarzen Pinguine-Trikot auf. Und die Krefelder wollten von Beginn an zeigen, dass ihr mittelmäßiger Tabellenstand nicht ihre wahre Leistungsstärke widerspiegelt.

Nach zwei Minuten kassierte der von seinem Hörsturz genesene Benedikt Kohl eine Strafe wegen Spielverzögerung – und die Pinguine nutzten das direkt aus: Colin Long, der schon am vergangenen Dienstag gegen München doppelt getroffen hatte, überlistete Timo Pielmeier im ERC-Tor aus ganz spitzem Winkel zum 1:0 (4.). Danach verzeichnete Ingolstadt zwar die etwas größeren Spielanteile, doch die Gastgeber agierten geradliniger und kampfstärker.

So dauerte es bis zur 18. Minute, ehe der zu diesem Zeitpunkt verdiente Ausgleich fiel. Patrick Köppchen erkämpfte sich die Scheibe im eigenen Drittel und schickte Marc Schmidpeter auf die Reise. Der 19-Jährige bediente Eddy Rinke-Leitans, der überlegt in den rechten Torwinkel vollendete. Es war das erste Saisontor des Deutsch-Letten.

Wer nun gedacht hatte, dass die Panther im Mitteldrittel das Kommando übernehmen würden, sah sich getäuscht. Zu schläfrig, zu behäbig, zu unkonzentriert fielen die Bemühungen des Deutschen Meisters aus. Vor allem das Überzahlspiel war zu harmlos. Die Krefelder nutzten die rätselhafte Passivität des Gegners clever aus: Adam Courchaine zog von der Blauen Linie einfach mal ab – und Pielmeier ließ den Puck trotz freier Sicht passieren (24.). Noch ärgerlicher fiel der dritte Treffer der Pinguine: Ingolstadt war in Überzahl auf dem Eis, als Joshua Meyers einen Gegenstoß zum 3:1 verwandelte (28.). Auch bei diesem Treffer machte Pielmeier nicht die beste Figur.

Es lag allerdings nicht allein am Torhüter, dass der ERC nicht mehr in die Partie fand. Nach Patrick Hagers Anschlusstreffer zum 3:2 im Powerplay (35.) – er fälschte einen Schlagschuss Michel Periards ab – schlugen die Rheinländer nach Fehlern in der Ingolstädter Abwehr in Person von Oliver Mebus (37.) und erneut Courchaine (40.) postwendend zurück.

Nach dem 5:2 musste Pielmeier seinen Kasten räumen, für ihn kam Marco Eisenhut zu seinem zweiten Saisoneinsatz. Der 20-Jährige machte seine Sache ausgezeichnet und ließ im Schlussabschnitt keinen weiteren Gegentreffer zu.

Seine Teamkollegen hatten trotz des Drei-Tore-Rückstands noch nicht aufgegeben. Zunächst schienen die Bemühungen der Panther allerdings keine Früchte zu tragen. Diszipliniert verteidigten die Krefelder ihre Führung, und wenn die Ingolstädter doch einmal durchkamen, war KEV-Torhüter Tomas Duba zur Stelle.

Bis zur 54. Minute: Der Ingolstädter Top-Torjäger Brandon Buck traf nach Vorlage von Thomas Greilinger und Hager zum 5:3, und knapp drei Minuten vor der Schlusssirene gelang Hager mit einem Alleingang sogar das 5:4.

Doch die Hoffnung auf die Verlängerung war vergebens: Als Trainer Larry Huras Eisenhut zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis genommen hatte, markierte Krefelds Neuzugang Müller den 6:4-Endstand ins leere Tor (60.).

„Es reicht eben nicht, wenn man nur ein Drittel gut spielt. Wir haben zu viele Fehler an der Blauen Linie gemacht und die Tore hergeschenkt“, sagte der Doppeltorschütze Hager. „Vom Torwart bis zu den Stürmern haben alle 40 Minuten keine Leistung gebracht. Es war eine Enttäuschung, deshalb haben wir den Sieg auch nicht verdient gehabt“, sagte Huras.

Am Sonntag treten die Panther in der Saturn-Arena gegen ihren letztjährigen Finalgegner Kölner Haie mit ERC-Meistercoach Niklas Sundblad an (16.30 Uhr). „Gut, dass wir das Ergebnis von Krefeld schnell korrigieren können“, sagte Hager.

 

ERC: Pielmeier - Brocklehurst, Friesen; Periard, Kohl; Wagner, Köppchen; Kronthaler - Boucher, Hahn, Gawlik; MacMurchy, Buck, Taticek; Greilinger, Ross, Hager; Schmidpeter, Barta, Rinke-Leitans.

Tore: 1:0 Long (4.), 1:1 Rinke-Leitans (18.), 2:1 Courchaine (24.), 3:1 Meyers (28.), 3:2 Hager (35.), 4:2 Mebus (37.), 5:2 Courchaine (40.), 5:3 Buck (54.), 5:4 Hager (58.), 6:4 Müller (60.).

Schiedsrichter: Bauer (Nürnberg)/Rohatsch (Lindau). - Zuschauer: 4160. - Strafminuten: 14/8.