Ingolstadt
Olver statt Oppenheimer?

Beim ERC Ingolstadt bahnt sich ein spektakulärer Spielertausch an Boyce wechselt nach Düsseldorf

15.05.2017 | Stand 02.12.2020, 18:07 Uhr
Thomas Oppenheimer −Foto: Sabine Olfen

Ingolstadt (DK) Vor einem Jahr war Thomas Oppenheimer der neue Hoffnungsträger des ERC Ingolstadt. Der Klub wollte den Nationalstürmer zur Identifikationsfigur aufbauen und stattete ihn mit einem Fünfjahresvertrag aus - doch nach nur einem Jahr ist das Kapitel Oppenheimer bei den Panthern wohl beendet.

Der ERC Ingolstadt kommt auch in diesem Sommer nicht zur Ruhe: Nachdem im Vorjahr Trainer Kurt Kleinendorst um Vertragsauflösung gebeten hatte und Stürmer Brandon Buck seinen Wechsel in die russische KHL provozieren wollte, sorgt diesmal Oppenheimer für Unruhe beim Klub aus der Deutschen Eishockey-Liga (DEL). Der 28-jährige Peißenberger, der mit den Panthern von Beginn an ein wenig fremdelte, will nach Informationen unserer Zeitung zu den Eisbären Berlin wechseln. Im Gegenzug, so berichtet die "Bild"-Zeitung, soll Eisbär Darin Olver an die Donau kommen. Die Einigung soll kurz bevorstehen. Der ERC lehnte eine Stellungnahme gestern ab, auch Oppenheimer - mit 19 Saisontreffern gemeinsam mit Danny Irmen bester Ingolstädter - wollte sich nicht äußern.

Seinen Wechselwunsch trug Oppenheimer offenbar wegen mannschaftsinterner Differenzen an Panther-Geschäftsführer Claus Gröbner heran. Über mangelnden Teamgeist und zwei Fraktionen innerhalb der Mannschaft hatte es schon während der abgelaufenen Saison Gerüchte gegeben, die Timo Pielmeier nach dem Pre-Play-off-Aus Anfang März gegen Bremerhaven gegenüber unserer Zeitung bestätigte. "Wir waren keine Mannschaft, die durch dick und dünn miteinander geht", sagte der Torhüter. Dass Oppenheimer nicht unter dem neuen Ingolstädter Sportdirektor Larry Mitchell spielen will, wie die "Bild" kolportierte, soll dagegen nicht der Wahrheit entsprechen.

Nach Informationen unserer Zeitung enthält Oppenheimers Vertrag beim ERC eine Ausstiegsklausel - aber nicht für die DEL. Daher kam offenbar ein Tauschgeschäft mit den Berlinern infrage. Ob der ERC in diesem Fall eine Ablöse für Oppenheimer kassiert, dürfte fraglich sein. Allerdings liegt Olver wohl nicht auf dem Gehaltsniveau des Nationalstürmers.

Sowohl Oppenheimer als auch Olver sind bei ihren möglichen neuen Klubs - und vor allem deren Sportdirektoren - alles andere als unbekannt. In Berlin hat vor wenigen Tagen Stéphane Richer den Posten des Sportlichen Leiters übernommen. Der 51-Jährige kennt und schätzt Oppenheimer aus gemeinsamen Zeiten bei den Hamburg Freezers. Umgekehrt holte der neue Ingolstädter Sportdirektor Larry Mitchell Olver 2009 nach Augsburg, wo der 32-jährige Deutsch-Kanadier in zwei Spielzeiten überragende 143 Scorerpunkte sammelte. "Ich möchte nicht ausschließen, dass man Spieler aus der DEL oder den europäischen Ligen verpflichtet", hatte Mitchell jüngst gegenüber unserer Zeitung angedeutet.

Eine Personalie ist seit gestern fix: Stürmer Darryl Boyce, dessen Verbleib der ERC bislang offen gelassen hatte, wechselt zur Düsseldorfer EG. Der 32-Jährige, der bei den Panthern in 50 DEL-Partien 31 Scorerpunkte erzielt hatte, erhält bei den Rheinländern einen Zweijahresvertrag. "Darryl Boyce passt hervorragend in unser Konzept. Mit seiner körperlichen Präsenz und seiner Power auf dem Eis kann man sich immer auf ihn verlassen", sagte DEG-Trainer Mike Pellegrims. ‹ŒKommentar