Nur 18 Sekunden fehlen zum Sieg

01.11.2009 | Stand 03.12.2020, 4:32 Uhr

Chance vertan: ERC-Stürmer Vince Bellissimo (rechts) zieht ab, doch Lions-Torhüter Ian Gordon zieht den Puck – so scheint es – magisch an. Verteidiger Michael Bresagk (links) muss nicht eingreifen. - Foto: Storch

Frankfurt (fis/DK) Im letzten DEL-Spiel vor der Deutschland-Cup-Pause musste der ERC Ingolstadt gestern Abend eine vermeidbare Niederlage hinnehmen. Bei den Frankfurt Lions sicherten sich die Panther zwar einen Zähler, unterlagen aber mit 4:5 n. V. (1:1, 1:1, 2:2, 0:1) und sind nun Sechster in der Tabelle.

Aufgrund der 4:2-Führung im Schlussdrittel vergaben die Ingolstädter dabei mindestens einen, wenn nicht gar zwei Zähler. Besonders ärgerlich: Während einer Strafzeit von Michael Bakos kassierten die Panther den 4:4-Ausgleich erst 18 Sekunden vor Ende der regulären Spielzeit.

Zu Beginn der Partie hatte man den Eindruck, dass die Frankfurter vor den eigenen Fans etwas gut machen wollten. Schließlich hatten die Lions aus den letzten vier Partien nur drei Punkte geholt. Sie wirkten frischer, aggressiver als die ERC-Cracks und erwischten folgerichtig den besseren Start.

Prompt gab es eine – aus Sicht des ERC – unrühmliche Saisonpremiere. Denn in der siebten Minute, als der Frankfurter Jason Young auf der Strafbank saß, feuerte Nicholas Angell einen fulminanten Schuss von der Blauen Linie ab – und brachte die Lions mit 1:0 in Führung. Das erste Gegentor, dass die Ingolstädter in dieser Serie in Überzahl kassierten.

Auch in der Folgezeit blieben die Gastgeber gefährlich. Bei einem Pfostentreffer von Eric Schneider und weiteren Schusschancen durch Tobias Wörle und erneut Angell konnten sie das Ergebnis aber nicht ausbauen.

Nach etwas mehr als einer Viertelstunde wachten die Panther dann endlich auf. Und als Bakos von der Blauen Linie abzog, ließ Lions-Goalie Ian Gordon die Scheibe nach vorne abprallen, sodass Ben Clymer zum 1:1 verwerten konnte (16.). Zu diesem Zeitpunkt noch etwas schmeichelhaft für die Panther, die in der Folgezeit aber besser ins Spiel fanden.

Im zweiten Durchgang erwiesen sich die Ingolstädter dann als nahezu ebenbürtig, kamen zunächst aber nicht wirklich gefährlich vor das Frankfurter Tor. Stattdessen leistete sich Clymer nach einem gewonnen Bully im eigenen Drittel einen kapitalen Fehlpass zu Aleksander Polaczek, der wiederum für Simon Danner auflegen konnte. Und der 22-Jährige hatte keine Mühe aus kurzer Entfernung zur erneuten Frankfurter Führung einzuschieben (28.).

Nun waren wieder die Gastgeber am Drücker. Und die Ingolstädter konnten sich bei Keeper Dimitri Pätzold bedanken, dass die Frankfurter das Ergebnis nicht noch höher schraubten. Bei Chancen von Sebastian Osterloh, Josh Langfeld und Jeff Ulmer war der Nationalkeeper in Reihen des ERC jeweils auf dem Posten. Doch auch die Panther hatten ihre Möglichkeiten. Prestin Ryan, Tim Humbly und Thomas Greilinger zielten aber entweder neben das Tor oder fanden in Ian Gordon ihren Meister.

Bis zur 39. Minute. Michael Bresagk saß gerade auf Seiten der Frankfurter auf der Strafbank, nachdem er kurz zuvor den einschussbereiten Michael Waginger zu hart attackiert hatte. In Überzahl nahm ERC-Topscorer Greilinger einen Zuspiel von Ryan auf und markierte das verdiente 2:2.

Nun rollte der ERC-Express. Und nach einem Doppelschlag durch Vince Bellissimo und Pat Kavanagh (beide 44.) sah alles danach aus, als würden die Panther die Partie für sich entscheiden können. Doch Polaczek gelang der Anschlusstreffer zum 3:4 (51.), ehe Ulmer kurz vor der Schlusssirene auch noch den Ausgleich für Frankfurt erzielte. In der Verlängerung riskierten die Ingolstädter weiterhin alles, liefen aber wie beim 4:4 erneut in einen Konter der Gastgeber, den Angell zum 5:4 abschloss.