Ingolstadt
Kampfansage in die Kurpfalz

ERC Ingolstadt gewann noch nie eine Play-off-Serie gegen Mannheim doch einige Panther wissen, wie's geht

11.03.2018 | Stand 02.12.2020, 16:42 Uhr

Foto: DK

Ingolstadt (DK) Gegen seinen kommenden Viertelfinalgegner Adler Mannheim hat der ERC Ingolstadt noch keine Play-off-Serie in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) gewinnen können (siehe Kasten). Einige Panther-Profis wissen jedoch, wie's geht - einer kann sogar eine 3:0-Bilanz gegen die Adler vorweisen.

Laurin Brauns Worte klingen vor dem Duell mit den Adlern ab Mittwoch wie eine Kampfansage: "Ich habe noch nie gegen Mannheim verloren - und das wird auch so bleiben!" Das Selbstbewusstsein des 27-jährigen ERC-Stürmers, der nur knapp 20 Kilometer von Mannheim entfernt in Lampertheim geboren wurde und einst im Nachwuchs der Jungadler spielte, ist verständlich: Der Ex-Berliner hat schon zwei erfolgreiche Play-off-Serien gegen die Adler bestritten. Diese Triumphe schmecken für Braun besonders süß. "Mannheim will eigentlich jedes Jahr in den Top Drei sein und Meister werden. Wenn man sie rausschmeißt, ist das ein geiles Gefühl", erklärt der Ingolstädter Publikumsliebling.

Zweimal ist Braun dies schon gelungen: 2012 in der Endspielserie um die deutsche Meisterschaft und 2017 im Viertelfinale. "Letztes Jahr war sogar noch schöner. Mannheim war Zweiter nach der Hauptrunde, wir mussten den Umweg über die Pre-Play-offs gehen. Das war ein prickelnder Moment, der an die Serie von 2012 herankommt", erinnert sich "Lolle" grinsend.

Ähnlich sieht es Darin Olver, der im vergangenen Sommer gemeinsam mit Braun aus Berlin nach Ingolstadt wechselte. "Die härtere Serie war 2017. Wir hatten doppelte Verlängerungen, und auch das siebte Spiel ging in die Overtime. Solche Partien fordern dich mental enorm, aber sie machen richtig Spaß", erinnert sich der Spielmacher der Panther.

Auch nach dem Finale vor sechs Jahren lachten die Berliner. Im vierten Spiel der "Best-of-Five"-Serie sah es allerdings zunächst nicht danach aus, denn die Adler hatten schon mindestens eine Hand am Henkelpott. Das Team von Trainer Harold Kreis führte 14 Minuten vor der Schlusssirene mit 5:2. Die Fans in der SAP-Arena stimmten sich bereits auf die Feierlichkeiten ein, ehe die Berliner durch ein 6:5 nach Verlängerung doch noch das Entscheidungsspiel erzwangen.

"Der Pokal stand schon bereit", erzählt Braun, der den Ausgleich in der regulären Spielzeit durch Tyson Mulock vorbereitet hatte. "Doch die Mannheimer Fans sind dann mit Tränen in den Augen nach Hause gegangen. Nachdem wir das Spiel gewonnen hatten, wussten wir, dass wir uns das nicht mehr nehmen lassen", ergänzt der Stürmer mit unverhohlener Schadenfreude.

So passierte es dann auch. Durch ein 3:1 vor heimischer Kulisse sicherten sich die Eisbären ihren sechsten Meistertitel. "Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern", schmunzelt Olver, der das letzte Tor der Saison erzielte. Der 33-Jährige ist sich sicher, dass auch die Mannheimer das nicht vergessen haben: "Man erinnert sich an die Jungs, gegen die man in solchen Serien gespielt hat."

Olver dürfte ohnehin das personifizierte Play-off-Gespenst der Mannheimer sein: Schließlich behielt der Deutsch-Kanadier schon 2010 mit den Augsburger Panthern in den Pre-Play-offs gegen die Adler die Oberhand und traf in beiden Duellen. Im Übrigen hieß der Augsburger Trainer damals Larry Mitchell, heute Sportdirektor des ERC Ingolstadt.

Einen besonderen Mannheim-Moment erlebte auch ERC-Verteidiger Benedikt Schopper 2013 im Trikot der Grizzlys Wolfsburg. "Wir waren im Dezember noch Tabellenletzter gewesen und haben dann einen Lauf gestartet. Als Zehnter haben wir uns noch für die Pre-Play-offs qualifiziert, uns da durchgesetzt und trafen im Viertelfinale auf Mannheim", erinnert sich der 33-Jährige. "Die hatten das ganze Jahr dominiert, aber wir sind mit Euphorie reingegangen."

Die Form der Wolfsburger setzte sich am Ende in sechs Spielen gegen die Klasse der Mannheimer durch. Für Schopper ist die Serie noch aus einem anderen Grund eine besondere: "Da habe ich auch mal wieder einen Treffer erzielt", sagt der nicht gerade als Torjäger bekannte Oberpfälzer, dessen 1:0 den Sieg im dritten Spiel bedeutete. In den Play-offs traf Schopper nur noch ein weiteres Mal - er erzielte in der Verlängerung des dritten Pre-Play-off-Duells bei den Eisbären Berlin 2014 den 3:2-Siegtreffer für den ERC. Ein paar Wochen später waren die Panther Meister.