Ingolstadt
In der Ruhe liegt die Kraft

ERC-Torhüter Timo Pielmeier will seine starke Form auch am Dienstag gegen Iserlohn unter Beweis stellen

02.10.2017 | Stand 02.12.2020, 17:24 Uhr

Die starke Fangquote von 94,41 Prozent von ERC-Torhüter Timo Pielmeier (hinten) ist auch auf seine Vorderleute zurückzuführen. In dieser Szene wirft sich Verteidiger Benedikt Kohl in einen Schuss. - Foto: Traub

Ingolstadt (DK) Der hart erkämpfte Derby-Sieg des ERC Ingolstadt gegen die Nürnberg Ice Tigers war auch ein Verdienst von Timo Pielmeier. In der Schlussphase hielt der Torhüter das knappe 3:2 fest. Der Konkurrenzkampf mit Jochen Reimer spornt den 28-Jährigen an.

Am Dienstag (14 Uhr, Saturn-Arena) gegen die Iserlohn Roosters dürfte Pielmeier wieder zwischen den Pfosten stehen.

 

Tommy Samuelsson und Pielmeier grinsten nur. Wie bereits an den acht Spieltagen zuvor wollten am Montag weder Trainer noch Torhüter verraten, wer gegen die Sauerländer im Kasten stehen wird. Bleiben die Ingolstädter allerdings bei ihrem Plan, den Schlussmann nur nach einer Niederlage oder maximal drei Spielen in Folge zu wechseln, dann erhält Pielmeier am Dienstagnachmittag wieder den Vorzug vor Reimer.

"Beide strahlen Ruhe aus, was sehr wichtig ist. Damit senden sie auch ein Signal an die Mannschaft", sagt Samuelsson. Der 57-Jährige gilt als großer Befürworter des Konkurrenzkampfes zwischen den Pfosten. Vor allem in der Phase bis zur Deutschland-Cup-Pause mit 13 Spielen in den kommenden vier Wochen sei es wichtig, dass sich das vielleicht beste Torhüter-Duo der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) abwechseln könne. "Da brauchen wir unbedingt beide Goalies", hält Samuelsson fest.

Pielmeier, der in den vergangenen vier Spielzeiten mangels gleichwertiger Konkurrenz kaum Verschnaufpausen erhielt, pflichtet dem bei. "Jeder gibt im Training sein Bestes. Es ist ein gesunder Konkurrenzkampf. Wir verstehen uns beide sehr gut", sagt der gebürtige Deggendorfer und ergänzt: "Es hilft auf alle Fälle, einen wie Jochen hier zu haben, da wir auch voneinander lernen können."

Mit einem Gegentorschnitt von 1,58 Treffern pro Partie und einer Fangquote von 94,41 Prozent zählt Pielmeier aktuell zu den besten drei Schlussmännern der Liga. Auch ein Verdienst von Torwarttrainer Fabian Dahlem, der vor der Saison zu den Panthern wechselte. "Wir arbeiten jeden Tag hart und fühlen uns wohl, dass wir mit Fabian einen Ansprechpartner haben. Das zahlt sich dann eben auch im Spiel aus", beschreibt Pielmeier die Zusammenarbeit.

Gegen Nürnberg war der 28-Jährige vor allem in der Schlussphase gefragt. Nach dem Führungstor durch Leo Pföderl drehten die Panther durch Treffer von Laurin Braun, Thomas Greilinger und John Laliberte zwar die Partie. Der Anschlusstreffer durch David Steckel ließ die Ice Tigers aber noch einmal aufkommen. Im Zusammenspiel mit seinen Vorderleuten hielt Pielmeier dem Dauerdruck aber stand. "Wir stehen kompakt. Jeder Spieler macht seinen Job, keiner versucht zu viel. Das ist wichtig", sagt der Ingolstädter Torhüter. Samuelsson meint: "Wenn wir so eine Geschlossenheit zeigen, geben uns unsere Torhüter immer die Chance, das Spiel zu gewinnen."

Dass am Dienstag mit dem Tabellenletzten Iserlohn eine vermeintlich leichtere Aufgabe auf die Panther wartet als zuletzt Nürnberg oder Berlin, will Pielmeier nicht hören. ",Kleine' oder ,große' Mannschaften gibt es nicht. Man hat das ja auch erst wieder am Sonntag gesehen, als Straubing Köln geschlagen hat. Wir müssen uns auf uns konzentrieren", fordert er.

Mit diesem Erfolgsrezept will sich der 28-Jährige auch das Ticket für die Olympischen Spiele in Peyongchang (9. bis 25. Februar 2018) sichern. "Natürlich ist das das Ziel. Ich will es mir verdienen, dass ich bei Olympia dabei bin. Das geht aber nur, wenn man im Verein eine gute Leistung bringt." Gegen die Roosters kann er damit gleich weitermachen.