Ingolstadt
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Neuzugang Ziga Jeglic ist der zweite Slowene beim ERC Ingolstadt – und der siebte in der Deutschen Eishockey-Liga

18.12.2013 | Stand 02.12.2020, 23:17 Uhr

Ingolstadt (DK) Bei der Frage nach seinem Vorbild muss er überlegen. Als Pressesprecher Bernhard Enzinger erklärt, dass der Steckbrief im Magazin des ERC Ingolstadt nicht ganz ernst gemeint sein muss, fällt Ziga Jeglic die Antwort ein. „Robert Sabolic“, sagt der 25-jährige Neuzugang der Panther – und bricht in lautes Gelächter aus. Sein Landsmann und Freund Sabolic war vor knapp einem Jahr nach Ingolstadt gewechselt. Mit ihm und Kölns Rok Ticar bildet Jeglic eine Sturmreihe in der slowenischen Nationalmannschaft. „Mit Robert jetzt in einem Klub zu spielen ist perfekt“, sagt Jeglic. „Er hat mir nur gute Sachen erzählt. Von der tollen Atmosphäre und den guten Teamkollegen“, berichtet er.

Ingolstadts Sportdirektor Jim Boni – der auch Ticar schon einmal verpflichten wollte – beobachtete Jeglic zuletzt im November bei einem Olympia-Vorbereitungsturnier in Innsbruck. „Aber ich habe ihn schon als 18-Jährigen in Österreich gesehen.“ Boni ist überzeugt, dass Jeglic sich in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) durchsetzen kann. „Wir sind froh, dass er da ist. Er ist ein junger, hungriger Spieler, der sich verbessern will“, sagt der 50-Jährige. Jeglic, der mit seiner Freundin Kaja nach Ingolstadt kommt, freut sich sichtlich auf seine Chance in der DEL. „Es ist eine großartige Gelegenheit für mich. Ich kann mich als Spieler jeden Tag weiterentwickeln.“

Der schlaksige Stürmer mit dem jugendlichen Gesicht spielte zuletzt beim finnischen Erstligisten Porin Ässät und bleibt zunächst bis zum Saisonende beim ERC. Für Ässät gelangen Jeglic nur vier Punkte (zwei Tore, zwei Vorlagen) in 32 Spielen. „Ich hatte ein paar Probleme mit dem Trainer – oder er mit mir. Ich habe keine echte Chance bekommen.“ In zwei Jahren bei Södertälje in Schweden lief es besser: In 94 Spielen sammelte er 56 Punkte.

Der ERC Ingolstadt und sein Neuzugang aus Slowenien – das könnte ebenfalls passen. Gestern Mittag traf der 25-Jährige zum ersten Mal auf seine neuen Teamkollegen, ehe am Nachmittag die medizinische Untersuchung anstand. „Es ging alles sehr schnell. Jim hat mich angerufen. Er wusste, dass ich in Finnland nicht so glücklich war“, sagt Jeglic, der Fußball, Golf und Tennis als seine Hobbys angibt. In Ingolstadt dürfte Jeglic zunächst in einer Reihe mit Sabolic auflaufen – ob als Mittel- oder Flügelstürmer, ist dem Slowenen dabei egal. „In Schweden habe ich Center gespielt, in der Nationalmannschaft immer auf dem Flügel. Ich kann mich schnell auf beide Positionen einstellen. Das ist meine Stärke“, sagt Jeglic. „Ich bin Spielmacher und gebe nie auf. So versuche ich zu spielen.“

Den schönsten Erfolg seiner Karriere feierte Jeglic jedoch nicht im Verein, sondern mit der Nationalmannschaft. „Der beste Moment meines Lebens war, sich mit Slowenien für Olympia zu qualifizieren“, sagt er mit strahlenden Augen. Was Deutschland nicht schaffte, gelang dem kleinen Land mit gerade einmal zwei Millionen Einwohnern im vergangenen Februar zum ersten Mal.

„Als Eishockey-Nation werden wir besser und besser. Wegen unserer Olympiateilnahme stehen wir Spieler auch mehr im Fokus“, sagt Jeglic. Mit ihm, Sabolic, den Kölnern Ales Kranjc und Ticar, Münchens Jan Urbas, Krefelds Mitja Robar und Schwenningens Marcel Rodman verdienen aktuell sieben Slowenen ihr Geld in der DEL. „Ich hoffe, dass dieser Trend anhält“, sagt Jeglic. Und wer weiß: Vielleicht komplettiert Ticar eines Tages die slowenische Fraktion beim ERC.