Delray
"Ich kann eine wichtige Rolle einnehmen"

Neuzugang Petr Pohl über seine Wechselgründe zum ERC Ingolstadt und Ziele für die kommende DEL-Saison

28.04.2016 | Stand 02.12.2020, 19:53 Uhr
Erfolgshungrig: Petr Pohl geht in der kommenden Saison für den ERC Ingolstadt auf Torejagd. In zwei Spielzeiten bei den Eisbären Berlin gelangen dem Angreifer 34 Tore und 48 Vorlagen. −Foto: imago

Delray Beach (DK) Petr Pohl ist der erste Neuzugang beim ERC Ingolstadt aus der Deutschen Eishockey-Liga. Der 29-jährige Deutsch-Tscheche unterzeichnete am Dienstag einen Einjahresvertrag bei den Panthern, nachdem sich Sportdirektor Jiri Ehrenberger über Monate um den schnellen Angreifer bemüht hatte.

Unsere Zeitung erreichte Pohl im Urlaub in Delray Beach/Florida, wo er sich mit seiner Verlobten Amber von der vergangenen Spielzeit mit den Eisbären Berlin erholt, und sprach mit ihm auf Englisch über seinen Wechsel zum ERC.

 

Herr Pohl, Hand aufs Herz: Eishockey spielt derzeit eine untergeordnete Rolle, oder?

Petr Pohl: (lacht) Ja, das kann man so sagen. Ich versuche im Urlaub immer, so gut wie möglich abzuschalten. Eishockey ist dann wieder ein Thema, wenn ich mich ab Mai auf die kommende Saison vorbereite.
 

Sie sind der erste Neuzugang bei den Panthern für die kommende Saison. Unsere Zeitung berichtete bereits im Januar vom Interesse des ERC an Ihnen. Warum hat es so lange gedauert, bis der Wechsel fix war?

Pohl: Ich wollte mich während der Saison nicht damit beschäftigen. Es war neu für mich, dass ich bereits während einer Saison Anfragen bekam. Damit musste ich erst lernen, umzugehen.

 

Welche Rolle spielte es, dass mit Sportdirektor Jiri Ehrenberger und Angreifer Petr Taticek bereits zwei Landsmänner beim ERC sind?

Pohl: Das war kein Thema. Ingolstadt hat sich am meisten für mich interessiert und mir das Gefühl gegeben, dass ich in der Mannschaft eine wichtige Rolle einnehmen kann.

 

Trainer Kurt Kleinendorst kündigte an, in der kommenden Saison schnelleres und aggressiveres Eishockey spielen lassen zu wollen, als in der vergangenen Spielzeit. Welche Rolle spielte der US-Amerikaner in Ihrer Entscheidung?

Pohl: Ich hatte noch keine Möglichkeit, mich mit ihm auszutauschen. Aber es kann mir natürlich entgegenkommen, dass er schneller spielen lassen will.

 

Sie haben gesagt, dass Sie über ihren neuen Klub viele gute Sachen gehört haben. Was meinten Sie damit?

Pohl: Durch meine beiden Jahre bei den Eisbären Berlin wusste ich, wie Ingolstadt spielt. Natürlich wird ein Verein auch interessant, wenn er wie der ERC zweimal in Folge im Finale stand und einmal den Titel (2014, d. Red.) gewinnen konnte. In Deutschland gibt es viele gute Mannschaften, aber das Vereinsumfeld und die Organisation in Ingolstadt gehören mit zum Besten in der DEL.

 

Sie wollen mit den Panthern also erneut ins Finale?

Pohl: Auf der einen Seite ist es schwer, jetzt schon darüber zu reden. Auf der anderen Seite spielen wir doch alle, um den Titel zu gewinnen.

 

Sie erhielten vor zwei Jahren einen deutschen Pass, weil Ihr Großvater deutsche Wurzeln hat. Wie denken Sie auf dem Eis - tschechisch oder deutsch?

Pohl: (lacht) Das ist gar nicht so einfach zu sagen. Ich werde immer mehr Deutscher, aber grundsätzlich will ich da gar nicht so groß unterscheiden.

 

Wie steht es um Ihr Deutsch?

Pohl: In Berlin bin ich auch ohne damit ganz gut ausgekommen. Aber wenn ich es in Ingolstadt mehr brauche, werde ich mich natürlich darum kümmern.

 

Das Gespräch führte

Julian Schultz.