Ingolstadt
Ein Check mit Folgen

05.09.2010 | Stand 03.12.2020, 3:43 Uhr

Umstrittene Szene: Christoph Gawlik (rechts) checkt Jeff Likens und wird von Referee Willi Schimm in die Kabine geschickt. - Foto: ISPDF

Ingolstadt (sk) Als Mitglied der "Deggendorf-Mafia" sorgt der gebürtige Niederbayer Christoph Gawlik seit Freitag vor und während der ERC-Heimspiele für grinsende Zuschauer auf den Rängen.

Mit seinen Kollegen Stephan Retzer und Thomas Greilinger versucht er, seinen kanadischen Mitspielern in kurzweiligen Einspielern via Videowürfel die bayerische Sprache und Kultur zu vermitteln. Das kommt an und macht Spaß.

Viel mehr lässt sich vom ersten Pflichtspieleinsatz des ehemaligen Frankfurters am Freitag bei der 1:2-Niederlage gegen Nürnberg aber nicht berichten. Denn der Arbeitstag von Gawlik war schneller als geplant beendet. 38 Sekunden vor der ersten Drittelsirene checkte Gawlik im gegnerischen Drittel Jeff Likens an der Bande. Der Nürnberg Verteidiger blieb liegen und musste vom Eis geführt werden. Pünktlich zum zweiten Abschnitt stand er wieder auf dem Eis und kurvte ohne erkennbare Verletzungen umher. Gawlik überstand den Zweikampf ebenfalls unverletzt, die Partie war für ihn dennoch gelaufen. Schiedsrichter Willi Schimm ahndete seinen Check mit einer Spieldauerstrafe. "Ich wollte ihn nicht verletzen. Es war ein normaler Check wie er in jedem Spiel andauernd vorkommt", bewertete Gawlik die Aktion erst noch recht ruhig, um dann dem Crack der Ice Tigers zumindest verbal eine mitzugeben: "Er ist ein Schauspieler und Weichei. Wenn es hart wird, liegt er am Boden oder sitzt auf der Bank".

Es blieb nicht die einzige umstrittene Szene des Abends. Als nämlich der Ex-Ice-Tiger Petr Fical im letzten Drittel nach einem Zweikampf mit Sean Blanchard mit einer Gehirnerschütterung in die Kabine musste, blieb die Pfeife der Unparteiischen stumm. Am aus Ingolstädter unbefriedigendem Ausgang des Abends hatten beide Aktion aber nur bedingt ihren Anteil Denn in der furiosen Begegnung vergaben die Panther ein Dutzend bester Chancen.

Als großer Spielverderber erwies sich Nürnbergs Goalie Patrick Ehelechner, der wie auch Panther-Goalie Ian Gordon mit sensationellen Reflexen glänzte. Sekunden vor der Schlusssirene besaß der ERC zumindest noch die Möglichkeit, sich in die Verlängerung zu retten. Doch Michael Waginger versagten wie zuvor schon Thoms Greilinger die Nerven. "Wir haben gut gespielt, aber leider unsere Chancen nicht genutzt. Dafür sind wir bestraft worden", ärgerte sich Waginger. Die zwei umstrittenen Aktionen zum Nachteil des ERC waren für ihn nicht ausschlaggebend. "An der Niederlage waren wir schon selbst schuld."