Ingolstadt
Das nächste Sechs-Punkte-Spiel

ERC kann heute mit einem Sieg in Straubing einen direkten Pre-Play-off-Konkurrenten distanzieren

25.02.2016 | Stand 02.12.2020, 20:09 Uhr

Mit der gleichen Einstellung wie beim überzeugenden Auftritt gegen die Adler Mannheim am Mittwoch will der ERC Ingolstadt um Angreifer Jared Ross heute Abend bei den Straubing Tigers bestehen. Die Panther entschieden die letzten elf Vergleiche mit den Niederbayern für sich. - Foto: Meyer

Ingolstadt (DK) Nach dem starken Auftritt gegen die Adler Mannheim kann der ERC Ingolstadt heute Abend bei den Straubing Tigers den nächsten Schritt im engen Pre-Play-off-Rennen machen. Mit einem Sieg winkt den Panthern die beste Platzierung in dieser Saison. Angreifer Jared Ross will davon aber ebenso wenig wissen wie Trainer Kurt Kleinendorst.

 

Keine zwölf Stunden nach dem Erfolg gegen die Adler Mannheim in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) bat Kleinendorst gestern Vormittag seine Mannschaft schon wieder aufs Eis. Doch statt in müde Augen blickte der Coach ausschließlich in freudige Gesichter. Kein Wunder: Durch das 3:1 am Mittwochabend gegen den Deutschen Meister verbesserten sich die Ingolstädter auf den neunten Tabellenplatz und sind damit fünf Spieltage vor Ende der Hauptrunde wieder mittendrin im Kampf um die Pre-Play-offs.

"Die Stimmung war natürlich ziemlich gut, weil wir es geschafft haben, nach dem Sieg in Düsseldorf (5:4, d. Red.) nachzulegen", gab Ross gestern einen Einblick in die Stimmung in der Kabine. "Denn auch wenn Mannheim gerade selbst viele Probleme hat, muss man sie erst einmal schlagen", ergänzte der Angreifer nach dem ersten Erfolg gegen den Tabellenachten in dieser Saison.

Hatte die Gemütslage der Panther vor der Länderspielpause erneut einen Tiefpunkt erreicht, strotzen sie nun wieder vor Selbstvertrauen. Spielwitz, Zweikampfverhalten, Fitness: Der Vizemeister zeigte gegen Mannheim eines seiner besten Saisonspiele, machte es nach den Treffern durch Brandon Buck (14.) und Brandon McMillan (22.) aber auch unnötig spannend. Erst der dritte Treffer durch Thomas Greilinger (59.) brachte endgültig Sicherheit, nachdem die Gäste durch Danny Richmond (49.) verkürzt hatten.

"Wir wissen, was wir können. Das müssen wir aber auch in den letzten fünf Spielen abrufen", fordert Ross vor dem Duell heute Abend (19.30 Uhr, laola1.tv) bei den Straubing Tigers. "Unser Problem war bislang allerdings, dass wir nicht allzu viele Spiele in Folge gewinnen konnten", erinnert der 33 Jahre alte Angreifer. Dem ERC gelangen in dieser Spielzeit erst einmal drei Siege hintereinander.

Auch Kleinendorst warnt deshalb vor zu viel Euphorie. "Nach wie vor kann niemand zufrieden sein", sagt der Ingolstädter Trainer und ergänzt: "Grundsätzlich mache ich mir aber keine Sorgen. Wenn wir immer so auftreten wie gegen Mannheim, sehe ich keinen Grund, warum wir ein Spiel verlieren sollten." Der 55-Jährige macht vor allem den Sieg bei der DEG, als der ERC erstmals in dieser Saison eine Partie im Schlussdrittel gedreht hatte, für den Stimmungswandel aus: "Wenn wir die Play-offs erreichen, kann man sicher sagen, dass das die Wende war - ja."

Dass seine Mannschaft mit einem Erfolg sogar auf den siebten Tabellenplatz springen könnte und damit so gut dastehen würde wie noch nie in dieser Saison, wischt der US-Amerikaner zur Seite. "Das interessiert mich nicht und ich will auch nicht, dass sich meine Spieler damit beschäftigen", meint Kleinendorst. "Der Fokus muss einzig allein auf dem Spiel und den drei Punkten liegen."

Dabei sind die Niederbayern, die mit 66 Punkten nur einen Zähler hinter den Panthern auf dem elften Tabellenplatz liegen, so etwas wie der Lieblingsgegner der Ingolstädter - und von Ross. Denn während der ERC die letzten elf Vergleiche allesamt für sich entscheiden konnte, holte der US-Amerikaner durchschnittlich in jeder Partie gegen die Tigers einen Punkt (17 Spiele, 4 Tore, 13 Vorlagen).

Das ist offenbar auch deren Trainer Larry Mitchell nicht verborgen geblieben. Demnach halten sich in Straubing Gerüchte, wonach der Deutsch-Kanadier ein Auge auf den Linksschützen geworfen habe. "Kein Kommentar", bügelte Ross gestern Nachfragen zu einem möglichen Wechsel ab. "Mein Herz hängt an Ingolstadt - das weiß jeder. Aber derzeit beschäftige ich mich nicht damit", so der Angreifer, der seit 2011 bei den Panthern unter Vertrag steht und noch kein neues Arbeitspapier für die kommende Saison unterzeichnet hat.