Bitterer Abend für den ERC

25.09.2015 | Stand 02.12.2020, 20:45 Uhr
Tomas Kubalik, zweifacher Torschütze −Foto: Oliver Strisch

Iserlohn (DK) Der ERC Ingolstadt hat am Freitagabend bei den Iserlohn Roosters ein gutes Spiel noch aus der Hand gegeben und am Ende einer schnellen und kampfbetonten Partie mit 3:4 (0:0, 1:3, 2:0, 0:0, 1:0) im Penaltyschießen verloren. Dabei war der Ausgleich kurz vor Schluss höchst umstritten.

Der Hexenkessel Iserlohn hielt, was er versprochen hatte. Die Fans der Gastgeber versuchten, ERC-Torhüter Timo Pielmeier bereits beim Aufwärmen mit Sprechchören nervös zu machen. Und Iserlohn begann erwartungsgemäß stürmisch: In der dritten Minute verfehlte Colten Teubert knapp das Tor der Panther. Im Gegenzug folgte allerdings gleich der erste Ingolstädter Angriff, als Patrick Köppchen die Scheibe über den Kasten jagte. Zwei Minuten später zeigte Iserlohns Toptorjäger Nick Petersen erstmals seine Stärke, doch der kanadisch-amerikanische Angreifer traf vom Bully-Kreis nur den Pfosten.

Die Chance war der Auftakt einer stürmischen Phase der Gastgeber, der ERC geriet fortan unter Dauerdruck. Zudem kassierten die Panther in der zehnten Minute eine Strafzeit für Petr Taticek. Doch anders als in den bisherigen vier Saisonspielen agierten die Panther in Unterzahl diesmal gut und hatten in der elften Minute durch einen Alleingang Alexander Bartas sogar ihrerseits eine gute Chance, doch der 32-Jährige wurde einschussbereit gestoppt. In der 13. Minute gab es eine Schrecksekunde für die Gäste, als Taticek die Scheibe ins Gesicht bekam, doch der Stürmer konnte nach einer kurzen Behandlung weiterspielen. Ab diesem Zeitpunkt wurde der ERC stärker und erspielte sich Chancen im Minutentakt, dennoch ging es torlos in die Kabine.

So viele Möglichkeiten die Gäste im ersten Drittel vergeben hatten, so effektiv agierten sie im zweiten: Gleich in der 20. Minute setzte sich David Elsner über links durch, brachte die Scheibe vor das Tor und Jared Ross erzielte das 0:1. Unmittelbar nach dem Bully gab es aufseiten der Gäste jedoch einen kollektiven Blackout, als das Team Petersen alleine auf das Tor zulaufen ließ – doch der starke Pielmeier rettete den Vorsprung mit einer guten Abwehr. Auch nachdem Benedikt Schopper auf der Strafbank saß, war Ingolstadt dem zweiten Tor näher, doch Barta und Tomas Kubalik, der für den gesperrten Brian Lebler in den Kader gerückt war, scheiterten ebenso wie anschließend Ross, Elsner und Danny Irmen mit drei hochkarätigen Möglichkeiten.

Die größten Chancen der Gastgeber ergaben sich meist durch Abspielfehler der Panther, so in der 30. Minute, als Dylan Wruck nach einem Fehler im Spielaufbau der Panther einen Alleingang versuchte, doch Pielmeier war erneut zur Stelle. Danach musste Iserlohns Boris Blank auf die Strafbank und es dauerte nur drei Sekunden, ehe das 0:2 fiel: Taticek brachte die Scheibe auf John Laliberte, der abzog, Kubalik fälschte ab, sodass Torhüter Chet Pickard chancenlos war (31.). Und Kubalik wiederholte seinen Coup nur gut zwei Minuten später, als er einen Schuss von Greilinger abfälschte und die Scheibe erneut im Tor lag.

Nach einer Boxeinlage von Fabio Wagner und Brad Ross mussten beide in die Kühlbox und bekamen je 14 Strafminuten aufgebrummt. Danach wurden die Gastgeber stärker und Jason Jaspers erzielte in der 38. Minute das 1:3, das erst nach Videobeweis bestätigt wurde. Beinahe hätten die Roosters erneut getroffen, doch Wruck traf das leere Tor nicht.

Das gelang Iserlohn gleich zu Beginn des letzten Drittels: Der ERC war in Unterzahl und Jaspers ließ Pielmeier etwas schlecht aussehen. Die Gastgeber machten danach gewaltig Druck, Ingolstadt verteidigte mit viel Einsatz – und kassierte nur 79 Sekunden vor Schluss doch noch den Ausgleich durch Chris Connolly. Dabei war Patrick McNeill an der Blauen Linie verletzt liegengeblieben, doch die Schiedsrichter ließen trotz aller Proteste weiterlaufen. Connolly nutzte die Verwirrungen zum 3:3. „Die Gesundheit muss geschützt werden“, sagte ERC-Trainer Manny Viveiros. „Da muss man abpfeifen.“

Die Verlängerung brachte einen offenen Schlagabtausch mit Chancen auf beiden Seiten. Die Entscheidung kam aber erst im Penaltyschießen: Während Ross, Irmen und Laliberte am Torhüter scheiterten, verwandelte Jaspers zweimal und rettete so den Sieg für die Gastgeber. „Mit dem Spiel bin ich zufrieden“, sagte Viveiros, „aber nicht mit dem Ergebnis. Ich bin enttäuscht.“ Die nächste Chance bietet sich dem ERC an diesem Sonntag um 16.30 Uhr zu Hause gegen Krefeld.

Tore: 0:1 Irmen (21:38), 0:2 Kubalik (30:44), 0:3 Kubalik (34:32), 1:3 Jaspers (37:47), 2:3 Jaspers (44:31), 3:3 Connolly (58:44), 4:3 Jaspers (Penalty). – Schiedsrichter: Schukies/Schütz (Herne/Bad Aibing). – Zuschauer: 4012. – Strafminuten: Iserlohn 12 plus Disziplinarstrafe Ross - Ingolstadt 14 plus Disziplinarstrafe Wagner.