Ingolstadt
Auf geht’s Panther

15.09.2011 | Stand 03.12.2020, 2:24 Uhr

 

Ingolstadt (DK) Es ist so weit. Wenn der ERC Ingolstadt heute Abend (19.30 Uhr) im ersten Saisonspiel in der Deutschen Eishockey-Liga auf die Kölner Haie trifft, ist die durchwachsene Vorbereitung der Panther Geschichte. Zur Heimpremiere am Sonntag kommt der EHC Wolfsburg in die Saturn-Arena.

„Wir haben zu wenig Tore geschossen und unser Überzahlspiel war nicht effektiv genug“, blickte Trainer Rich Chernomaz beim Pressegespräch am Mittwoch ein letztes Mal auf die Vorbereitung zurück, um sich von da an nur noch mit dem Liga-Start heute Abend gegen die Kölner Haie zu befassen.

„Sie spielen sehr kämpferisch, effektiv und einfach“, erzählt der ERC-Trainer über den Auftaktgegner Köln, der mit Ex-Bundestrainer Uwe Krupp den langersehnten Heilsbringer hinter der Bande gefunden haben will. „Er lässt die gleiche Taktik wie mit der Nationalmannschaft spielen“, sagt Chernomaz, der die neu formierte Kölner Mannschaft anhand von Videomaterial bereits gesichtet hat. Der 48-jährige ERC-Trainer will es dabei nicht als Nachteil sehen, dass die Kölner bereits länger im Training sind. „Vier Wochen Eistraining sind genug“, behauptet Chernomaz, der in der kommenden Saison mit dem ältesten Kader der gesamten Liga auskommen muss. Ein Nachteil? Von wegen. „Erfahrene Spieler werden von Monat zu Monat besser“, erklärt der Kanadier, der ohnehin nur von guten und schlechten Spielern spricht, nicht von Alten oder Jungen. Und auch mit der Aussage von Krupp, der den ERC in dieser Saison „bärenstark“ einschätzt, kann Chernomaz nicht viel anfangen und hält die lobenden Worte des Ex-Bundestrainers als übliches Vorgeplänkel vor einem Spiel: „Er hat das gesagt, weil wir unser erstes Spiel in Köln haben.“

Von seiner eigenen Mannschaft will er im Auftaktspiel vor allem eines sehen – harte Arbeit. „Je mehr man in ein Spiel investiert, je mehr man sich quält, umso größer ist die Wahrscheinlichkeit, das Eis als Sieger zu verlassen – so einfach ist das“, lautet die Erfolgsformel von Chernomaz, mit der heute Abend wenn möglich gleich der erste Saisonsieg gelingen soll.

Der 48-Jährige setzt dabei erneut auf ein aggressives Forechecking, wie es seine Mannschaft in der Vorbereitung schon das ein oder andere Mal angedeutet hat. „Wir spielen 2-1-2“, erklärt der ERC-Trainer das System, wonach stets zwei Stürmer den Spielaufbau der gegnerischen Mannschaft stören sollen, um so möglichst früh in Scheibenbesitz zu gelangen. Chernomaz will dabei allen vier Reihen das Vertrauen schenken – solange dies der Spielverlauf und das Ergebnis zulassen. „Wenn man wie wir mit Druck im Forechecking spielen will, braucht man vier Reihen“, weiß der Kanadier um die kraftraubende Spielweise.

Im ersten Heimspiel der Saison wartet dann am Sonntag um 18.30 Uhr in der Saturn-Arena niemand Geringeres als der aktuelle deutsche Vizemeister – die Grizzly Adams Wolfsburg. „Sie haben vier Schlüsselspieler verloren“, sagt der ERC-Trainer über die Mannschaft von Trainer Pavel Gross, in gemeinsamen Frankfurter Zeiten Co-Trainer von Chernomaz. Mit Jason Ulmer, Jochen Reimer, Jan-Axel Alavaara und Ken Magowan haben die Wolfsburger in der Tat die Leistungsträger aus der Vorsaison abgeben müssen.

Mit den eigenen Fans im Rücken soll nach einer enttäuschenden Heimbilanz in der Vorsaison auch gleich der erste Heimsieg gefeiert werden. „Wir haben hier einen großen Vorteil gegenüber anderen Mannschaften: Wir haben ein relativ kleines Stadion, in dem unsere Fans eine gute, laute Stimmung erzeugen können“, sagt Chernomaz. „Und wenn wir das schaffen, kann sich das positiv für uns auswirken, aber auch die Schiedsrichter und die gegnerische Mannschaft nervös machen.“