Gute Aussichten für Hopfenernte

25.07.2008 | Stand 03.12.2020, 5:44 Uhr

Bei der Hopfensorte Hallertauer Tradition geht die Blüte zu Ende. Die beginnende Doldenbildung lässt eine gute Ernte erwarten. - Foto: Kügel

Au (DK) Die diesjährige Hopfen-ernte in der Hallertau wird voraussichtlich deutlich über der des Vorjahres liegen. Dies ergaben erste Schätzungen der Fachwarte des Hopfenpflanzerverbands Hallertau.

Wie Otmar Weingarten, Geschäftsführer des Verbands deutscher Hopfenpflanzer und des Hopfenpflanzerverbands Hallertau, am Freitag in Au berichtete, wird in der Hallertau eine Ernte von 600 000 Zentnern erwartet. Damit würde sie zehn Prozent über der Vorjahresabwaage von 544 020 Zentnern liegen.

Die gesamte deutsche Hopfenernte, wozu neben der Hallertau vor allem die Anbaugebiete Tettnang, Spalt und Elbe-Saale zählen, wird nach derzeitigem Stand mit erwarteten 694 000 Zentnern um rund acht Prozent über der Ernte 2007 liegen, die 643 000 Zentner erbrachte.

Nach der vorjährigen Ernte befänden sich die Hopfenpflanzer in Deutschland und in der Hallertau "wieder in einer erfreulichen Aufschwungphase, die auch für zukünftige Generationen und Hofnachfolger eine neue Motivation und eine gewisse Planungssicherheit aufkommen lässt", so Weingarten. Dementsprechend habe sich auch der Strukturwandel deutlich abgeschwächt.

So ist in der Hallertau 2008 die Zahl der Betriebe gegenüber dem Vorjahr nur noch um neun auf 1213 zurückgegangen. Zuletzt seien es 50 bis 100 jährlich gewesen, so Weingarten. Die Anbaufläche in der Hallertau sei um 923 auf 15 678 Hektar gewachsen, die durchschnittliche Betriebsgröße um 0,7 auf 12,9 Hektar.

Obwohl nach der Ernte 2007 die Hopfenpreise vor allem auf dem Spotmarkt "in bisher ungeahnte Höhen geschnellt sind" und den Hopfenpflanzern seit Anfang November 2007 auch auf dem Vertragsmarkt für die Jahre 2008 bis einschließlich 2010 "gute bis sehr gute" Preiskonditionen geboten worden seien, wollte Weingarten nicht von einer "Goldgräberstimmung" sprechen. Denn zum einen würden die Preisgebote für die Jahre bis 2014 abfallen und eine zukünftige Kostendeckung "äußerst fraglich" erscheinen lassen, zum anderen seien gerade die Energiekosten in den vergangenen zwölf Monaten regelrecht explodiert. Und schließlich stellten die Verfügbarkeit ausreichender und wirksamer Pflanzenschutzmittel, der termingerechte Einsatz von Saisonarbeitskräften sowie die künftige Absicherung von Forschung und Züchtung große Herausforderungen dar.